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„Wir sollten den Content crowdsourcen“ – Die Intelligenz der Masse nutzen

Seit einiger Zeit gewinnt eine bestimmte Vorgehensweise in der Wirtschaft immer mehr an Bedeutung: Das sogenannte „Crowdsourcing“. Dieser Neologismus setzt sich aus den Wörtern „Crowd“, was für die Gruppe oder Menschenmasse steht, und „Outsourcing“ zusammen, dem Auslagern bestimmter Prozesse an Subunternehmer.
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

janeb13 | Pixabay

Seit einiger Zeit gewinnt eine bestimmte Vorgehensweise in der Wirtschaft immer mehr an Bedeutung: Das sogenannte „Crowdsourcing“. Dieser Neologismus setzt sich aus den Wörtern „Crowd“, was für die Gruppe oder Menschenmasse steht, und „Outsourcing“ zusammen, dem Auslagern bestimmter Prozesse an Subunternehmer.

Wie kann man sich dieses „Crowdsourcing“ nun vorstellen? Nehmen wir einmal an, ein Unternehmen möchte ein neues Produkt, vielleicht ein T-Shirt, auf den Markt bringen, welches von möglichst vielen Menschen gekauft wird. Wie kann man vorgehen? Eine Möglichkeit wäre, firmeneigene Designer mit der Gestaltung des Kleidungsstücks zu beauftragen. Doch diese zu beschäftigen kostet Geld und das wäre nicht sehr effektiv, da diese viele Aufträge wohl nicht bewältigen könnten. Die nächste Möglichkeit wäre das „Outsourcing“, dem sich Firmen klassischerweise bedienen. Hier werden externe Unternehmen oder Selbstständige herangezogen und diese arbeiten dann projektorientiert, meist auf der Basis von Werkverträgen. In unserem Beispiel würde man nun einen Designer mit der Gestaltung des T-Shirts beauftragen. Aber das garantiert ja noch nicht, dass viele Artikel verkauft werden und dass dem Kunden das Endprodukt gefällt.

Hier kommt eine Version des Crowdsourcing ins Spiel. Die Firma veranstaltet einen Designer-Wettbewerb. Jeder kann mitmachen und seine T-Shirt-Designs hochladen, dann entscheidet die Masse, welches T-Shirt gedruckt wird. Damit schlägt man sozusagen mehrere Fliegen mit einer Klappe: Man betreibt Marktforschung und weiß, welche Designs gut ankommen, man macht Werbung für das eigene Unternehmen und man erhält kostenlos ein Design für ein T-Shirt.

Es gibt auch noch weitere Methoden des Crowdsourcing, die alle eines gemeinsam haben: Die „Intelligenz der Masse“ wird genutzt um schnell und ohne großen Kostenaufwand Arbeit aufzuteilen. Ähnliche Beispiele sind online-Wikis, das schnelle Erstellen von Übersichten und Marktanalysen per Internet-Umfragen oder sogar das Verteilen winziger Aufgaben an die Nutzer, wie etwa das Fotografieren von Plakaten oder Veranstaltungen vor Ort, wo es teuer wäre, jemanden extra hinzuschicken.

Eine Nutzung dieses Konzeptes, die kaum etwas mit der Wirtschaft zu tun hat, ist etwa das Erstellen von Karten in Krisengebieten oder die Versorgung von Menschen nach Naturkatastrophen.

Was sich grundsätzlich wie eine gute Idee anhört, hat allerdings zwei bedeutende Nachteile. Zum einen werden die Menschen, die sich an wirtschaftlich orientierten Crowdsourcing-Kampagnen beteiligen in gewisser Weise ausgebeutet. Zum anderen umgeht man so einen professionellen Dienstleistungssektor, denn der Designer aus unserem Beispiel würde ja keine Aufträge mehr bekommen. Fazit des ganzen ist allerdings, dass die Wirtschaft sich immer mehr in diese Richtung bewegen wird und hier nur die ersten Schritte einer Technik vorgestellt wurden, die in einigen Jahren vielleicht Gang und Gäbe sind. Wir sind gespannt!

Was haltet ihr von der Praxis solcher Crowdsourcing-Kampagnen? Ein kluges Marketing-Konzept, oder überwiegen die Nachteile?

 

Fotocredit: Sozialhelden e.V.

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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