Folge 1 - Ein unerwarteter Bote Regen. Raumton einer Gasse hinter einem Theater in Hamburg. Eine dampfbetriebene Apparatur pfeift, quietscht, gurgelt und zischt. Eine Schiffsglocke läutet in der Ferne. Menschen unterhalten sich, manche streiten. Der Lehmboden platscht unter schnellen kurzen Schritten. Prostituierte bieten ihre Dienste feil, sind aufdringlich. Jemand lacht dreckig. August läuft die Gasse runter, bleibt manchmal stehen. August (verzweifelt, wendet sich an mehrere Passanten.) Hallo, können Sie mir helfen? Prostituierte Na Jung, bist doch bestimmt schon alt genug, heh. August (irritiert) Äh was? N-nein danke… (rennt weiter, weinerlich) Passanten laufen vorbei, ignorieren ihn währenddessen und setzen ihre Gespräche unbeeindruckt fort. Passantin 1 Beim Dinner sag ich dir - vor allen Leuten(!) hat er mir von seiner Beförderung erzählt. Passantin 2(entsetzt) Ne echt?! Passantin 1 Was bildet der sich eigentlich ein? Hätte der nicht noch ein paar Minuten warten können? August En-entschuldigen sie … ähm, Verzeihung. Ich, ich suche … ist das hier das Theater? Ich suche meinen Bruder… Passant 3 Heute Morgen erst, hat sie ihn vor die Tür gesetzt. DAS war ein Radau … (lacht schallend). Passant 4 (fällt ins Lachen ein) Der verträgt ja auch nix. Ich hab ihm gestern noch gesagt: Erst arbeiten, dann der Frühstücks-Korn. August (rennt weiter, bleibt dann außer Atem stehen) Bitte. Helfen sie mir … ich muss zum Theater. Passant 4 (genervt) Da lang! Schaustellerin (zu August, freundlich rufend) He, hier rüber! August läuft zu der Stimme und betritt das Theater durch den Bühneneingang. Hier hört man gedämpfte Stimmen, Menschen laufen hin und her und entfernt vernimmt man das Fauchen der Feuerkessel. Schaustellerin (besorgt, lauter jetzt) Junge, was treibst du dich denn allein in so einer Gegend rum? August (aufgeregt) Hat … hat es schon angefangen? Die Vorstellung! Schaustellerin Du bist ja ganz nass. Was tust du denn da draußen in diesem Sauwetter? August (zunehmend verzweifelt) Ich muss … auf die Bühne … wie komme ich denn hier rein, Wie komme ich zur Vorstellung? Bitte! Mein Bruder… Schaustellerin (wütend) Hiergeblieben! Nichts da! In die Vorstellung?! Für dich riskier ich nicht Kopf und Kragen. DU siehst doch aus wie ein Landstreicher. Schaustellerin geht mit August rüber und klopft leise gegen das Gitter. Schaustellerin (versöhnlich) Aber guck mal, hier vorne. Hier vorne kannst du durch das Lüftungsgitter gucken, da kann man einen Teil der Bühne sehen. Glaub mir Junge, sowas hast du noch nicht gesehen. Das geht definitiv nicht mit rechten Dingen zu! Du musst aber leise sein, sonst hört dich der Hausdiener, der kann das gar nicht leiden, wenn einer nicht bezahlt hat. Aber… Hach … ich war auch mal so wie du, wollte immer zu den Akrobaten im Zirkus. Auf die Bretter dieser Welt, sag ich immer … da gehör ich hin… (besorgt) Ach Kind, du zitterst ja. Warte hier, wir haben da hinten noch ein paar Lumpen, ich schau mal, ob da nicht noch ne Decke dabei ist. Beweg dich nicht vom Fleck, ich komme wieder. Die Schaustellerin entfernt sich. August guckt noch einen Moment zu. Die plappernde Menge wird leiser und es ertönt die Eröffnungs-Ouvertüre, die ins Intro übergeht. Alexander (die meiste Zeit im Hintergrund, dumpf von der Bühne, mal lauter mal leiser aber nicht gut zu verstehen) Meine Damen und Herren, einst besuchte ich einen alten Mann, seiner Zeit ein großer Mechaniker, der in wissenschaftlichen Kreisen durchaus einen Namen besaß. Vergebens bemühte ich mich, jemanden ausfindig zu machen, der ihn kannte. Selbst der Polizei-Commissair vermochte nur eine ungenaue Auskunft über den Betreffenden zu geben. August Das ist Fritz! … nicht bewegen … ach egal, ich muss dahin. August bleibt noch einen Moment und geht dann. Schritte entfernen sich. Theatermitarbeiterin (entrüstet, ruft) He, was tust du da! August rennt und wird verfolgt. Theatermitarbeiterin (ärgerlich) Bengel, wenn ich dich erwische! Komm sofort her! August rennt weg, die Theatermitarbeiterin hastet hinterher. August reißt eine Tür auf, um sich zu verstecken. Dahinter kreischen div. Frauen entsetzt auf. August Oh, äh… t’schuldigung Er schließt die Tür schnell wieder und rennt weiter. Hinter einer Ecke (in einer Nische) kauert er sich zusammen, atmet schwer. Theatermitarbeiter*in Hier bist du also! Hast bestimmt keine Karte, so wie du aussiehst. August Nein! … bitte - ich hab doch gar nichts gemacht… (reißt sich los) Theatermitarbeiterin He, hiergeblieben! August flüchtet sich hinter einige Kulissenteile, man hört wie er ein paar Sachen herumschiebt und sich dann duckt und versucht ruhig zu atmen. Die Schritte von Theatermitarbeiter*in laufen vorbei. Als die Schritte verhallt sind, hört man August wieder Krabbeln und er geht weiter in Richtung Bühne und tritt dabei durch eine Tür. - man hört den folgenden Dialog im Hintergrund (schwer zu verstehen gleichzeitig mit Alexander). Die Stimme Alexanders, noch immer dumpf, wird dabei etwas lauter. Die Tür knarrt. Diener …Ja genau, der persönliche Diener und Assistent vom Herrn Alexander! Prostituierte 1 Und wenn du der Kaiser von China bist, es gibt keinen Rabatt! Diener (quengelt) Aber ich hab dich doch schon hier rein gebracht! Prostituierte 1 Hinter die Bühne, ins Vorhanglager, wo ich nichts sehe! Diener Na gut, dann wie du gesagt hast… Prostituierte 1 Wie, jetzt? Hier? Ich denke dein Herr tritt da vorn auf… Diener Ach, der muss auch mal allein zurecht kommen… August krabbelt weiter in Richtung der Bühne, Alexander wird lauter, die Tür knarrt. Hausdiener Halt! Was machst du hier?! August Ich … Ich … wollte doch nur… Hausdiener Eingeschlichen hast du dich, was Bürschchen? Er kommt mit lauten Schritten auf August zu und zieht ihm am Ohr. August Auu! Hausdiener Sag schon - wer hat dich hier reingelassen? Na? Auf die Straße gehörst du, wie ein räudiger Hund! August Au - Sie... sie tun mir weh! Hausdiener Komm jetzt, du bekommst einen kräftigen Tritt in den Hintern, dass du dahin verschwindest, wo du hergekommen bist. Das wird dir eine Lehre sein. August So lassen sie mich doch erklären… Hausdiener Gar nichts erklären! Ich hab genug von euch Straßenkindern, die glauben, sie könnten mir die Gäste vergraulen. August Auuuu Schaustellerin (kommt dazu, außer Atem) Ach hier treibst du dich rum! Entschuldigen Sie Herr Hausdiener, aber der Junge, das ist… August Ich … bin der Assistent vom Zauberer. Hausdiener WAS?! Schaustellerin Der äh … ja. Der Herr Alexander hat doch immer seinen Assistenten dabei. Hausdiener Und was lungerst du dann hier hinter der Bühne herum?! Solltest du deinem Meister nicht vorne bei seinen Stücken helfen? August Ich helf’ ihm doch! Ich soll da vorne das Couvert holen - es ist… ähm … es ist ein Teil der Vorstellung. Ihr werdet schon sehen. Hausdiener Das Cou… oh. Hör mal Junge, du kannst nicht einfach hier hinter der Bühne herumschnüffeln! August Lasst mich es nur schnell an mich nehmen. Schaustellerin Ich bring ihn nach draußen! (zu August gezischt) Komm mit Junge! August Aber ich brauche noch das Couvert! Man hört August zum Tisch rennen und ihn den Umschlag aufheben. Schaustellerin Entschuldigung Herr Hausdiener, nächstes Mal werde ich bestimmt besser aufpassen. Hausdiener Jaja - seht zu, dass ihr hier verschwindet, ich will das Ende der Vorstellung noch sehen. Sie entfernen sich, da wird die Tür aufgerissen und der Diener Alexanders stürmt im Hintergrund rein. Diener Schnell, habt ihr … wo?! Hier lag doch gerade noch irgendwo ein Couvert! August (betont unschuldig) Also ich hab keins gesehen! Hausdiener (brüllt) RAUS! ALLE!!! Die Tür wird knallend hinter ihnen geschlossen. Schaustellerin Was soll das! Ich hatte gesagt, du sollst warten. Der Hausdiener ist ein aufbrausender Mann, was glaubst du hätte alles passieren können? Um ein Haar hätte er uns beide rausgeschmissen! August Aber so hört mir doch zu - der Zauberer, das ist mein Bruder. Schaustellerin Dass ich nicht lache - jetzt komm schnell, bevor ers sich anders überlegt. August Aber ähm… Schaustellerin (energisch flüsternd, da man sich der Bühne nähert.) Pssst! Und jetzt, KOMM! Alexander Meine Damen und Herren, wenn Sie das schon faszinierte, was wird dann mein nächstes Kunststückchen begeistern können? Die Menge lacht. Alexander Darf ich um einen Ring bitten? Dame Huhu! Hier, Herr Alexander. Alexander Ah, die Dame dort vorne mit dem entzückenden blauen Tuch - nun vielen herzlichen Dank. Wenn ihr erlaubt. Dame Was wird mein Verlobter dazu sagen, dass ich einem fremden Mann einfach so den Ring aushändige? Die Menge lacht. Alexander Keine Sorge der Herr - ich werde ihn eurer Augenweide alsbald unversehrt wieder aushändigen und dem Eheglück natürlich nicht im Wege stehen. Und nun seht her, in der einen Sekunde halte ich den Ring in der Hand - und schon ist er verschwunden. Die Menge applaudiert. Alexander Aber was, wenn ich den Herrschaften sage, dass sich das Kleinod nun nicht mehr im Saale befindet? Dass ich es bis an die Küste geschickt habe und sodann ein Bote extra sich auf den weiten Weg machte um es wieder herzubringen? Dame Russisch Bei Gott - Ich würd es euch nicht glauben. Alexander Nun, dann lasst uns doch auf die Ankunft des Boten warten. Ich versichere euch, gleich wird er durch diese Tür treten. Wenn ich kurz die Taschenuhr des verehrten Verlobten halten dürfte. Alexander nimmt die Taschenuhr an sich, die Kette klirrt, die Uhr schnappt auf (und tickt hörbar). Alexander Jawohl, nur noch wenige Augenblicke. Lassen sie uns doch gemeinsam die letzten Sekunden herunterzählen. August Ich muss da rein! Lasst mich zu meinem Bruder! Schaustellerin Gottverdammter Bengel! Gar nichts wirst du. Willst du dir deine Tracht Prügel abholen? Alexander Nun lasst uns gemeinsam runterzählen, 10 9 Menge (macht mit) 8 7 August Lassen Sie mich … LOS! Menge 6 5 Schaustellerin Bleib gefälligst HIER. Menge 4 3 2 August reißt sich los. Schaustellerin Nein! Nicht da rein! Menge 1 August rennt weg, die Tür rummst und August steht auf einmal inmitten der raschelnden Menge. Stille. Jemand hüstelt. Alexander (ungläubig) Äh, Du?! (fängt sich wieder) - der Bote! Und sehen Sie, dort hat er auch das Couvert für die Dame. Nun komm heran. August geht durch die flüsternde Menge. Alexander nimmt das Couvert an sich. Alexander So meine Damen und Herren, dann werden wir uns das mal ansehen. Hier, die Dame. Wenn Sie so freundlich wären, nachzusehen. Die Dame öffnet den Brief. Dame Ja, oh seht nur! Das ist er - das ist mein Ring! Ein großartiges Kunststück! Wie haben Sie das nur gemacht? Die Menge applaudiert enthusiastisch, sodass der letzte Satz untergeht. Alexander (flüstert zu August) Tu was ich dir sage - wir reden später. August (flüstert ebenfalls) Ja. Alexander Nun meine Damen und Herren, dann kommen wir schon zu meinem letzten Trick - und unser junger Bote hier kann mir dabei kurz zur Hand gehen, wenn er nicht zu müde ist von seinem langen Marsch. Die Menge lacht. Alexander Dort auf der Bühne steht ein Eimer - fülle ihn mir bis zum Rand mit Wasser, hier aus dem großen Bottich da vorne. August Sehr wohl! August betritt die Bühne und beginnt, Wasser in einen Eimer umzuschütten, der sich langsam füllt. Alexander So, wenn ich die Dame nochmal bitten dürfte. Dame (grinsend) Aber natürlich der Herr Zauberer, was immer sie verlangen… Alexander Äh sie haben da einen hübsch anzusehenden Schal. Wenn sie mir diesen kurz einmal… Dame (nimmt ihren Schal ab) Da, nehmen Sie. Und wo wird er wohl wieder auftauchen? Alexander Nun, diesmal habe ich eine ganz andere Magie im Sinne. Ah, der Eimer ist voll Wasser. Nun denn, sehen Sie, meine Damen und Herren! Dies hier ist der Schal der Dame dort vorn - den werde ich nun verwenden, um Ihnen zu beweisen, dass bei meinem Boten und dem Eimer auch alles mit rechten Dingen zugegangen ist! Sehen Sie her, ich tauche den Schal in den Eimer. Man hört das Wasser plätschern. Alexander So, da haben sie es: jetzt ist er ganz nass. In der Tat, echtes Wasser; ein echter Schal, also alles so wie es sein soll. Hm. So kann ich den jetzt ja eigentlich nicht zurückgeben - meine Schuld, Verzeihung. Ich werde ihn hier auf dieser Vase ablegen. Dame (ruft herüber) Dass er nur nachher wieder trocken ist! Alexander Gar kein Problem die Dame. (schnipst) Schaut einmal unter eurem Sitz nach! Dame Ha, hier ist er! Perfekt, trocken und weich wie immer. Die Menge applaudiert. Alexander Da sie jetzt alle GESEHEN haben, dass der Eimer hier voll Wasser ist, möchte, ich, dass sie sich noch einmal persönlich überzeugen. Und Hepp… Die Menge erschrickt, als Alexander den Eimer über die ersten Reihen schüttet. Anstelle des erwarten Platschens hört man jedoch ein Rascheln und die Menge wird unruhig. Alexander (ruft über den Tumult) Oder ist es doch kein Wasser, sondern nur ein Regen aus Blütenblättern? Dame und mehrere Stimmen aus dem Publikum Tatsächlich, das sind Blumen, Sträußlein und Kränze. Die Menge bricht in einen riesigen Applaus aus, der langsam verhallt und in die nächste Szene überleitet: Alexander und August stehen in Alexanders Garderobe. Ein Ofen sorgt für wohlige Wärme und draußen vernimmt man dumpf die Auf- und Abbauarbeiten im Theater. Alexander (wütend, fast schreiend) August! Was machst du hier? Du kannst nicht einfach hier auftauchen! Was glaubst du, sagen Mutter und Vater dazu? August (weinerlich) Aber - sie - ich hab gehört, dass du es geschafft hast und große Vorstellungen gibst. Hier in Hamburg und anderen Städten und da wollt ich dich halt suchen. Mutter und Vater haben mir nicht geglaubt - du bist ja auch einfach so weggegangen, ohne Geld in der Tasche. Alexander Und wenn das so ist - das ist kein Grund, es mir nachzutun! Wie bist du überhaupt hierhingekommen, den ganzen Weg? Wenn dir nun was passiert wäre hm? Wie hätte ich den Eltern jemals wieder unter die Augen treten können? August (schluckt) Naja, ich hab gedacht, wenn ich dich finde, dann können wir gemeinsam durchs Land ziehen und Tricks vorführen Alexander Welche Tricks denn? Hm? Zeig mir mal einen! August Na du könntest mir das doch zeigen, wie… Alexander Dir was zeigen? Warum sollte ich … wenn du auch nur einen Funken Verstand hättest, so ein ganz kleines Fünkchen, den man für die Kunst der Zauberei braucht, dass ist nun mal so, dann wärst du gar nicht erst weggelaufen. Es klopft an der Tür. August Oh, der Hausdiener. Alexander (besorgt) Ich glaube nicht. Warum sollte er? August Na der hatte mich schon mitten in der Vorstellung am Schlafittchen und der hätte mich beinahe grün und blau geprügelt. Alexander Na dem werde ich's… Es klopft erneut. Alexander (genervt) Jaha? Die Tür geht auf und der Diener steckt den Kopf hindurch. Diener Herr? Ihr wolltet mich sehen? Alexander(seufzt, dann ruhig) Ja! Komm rein. Mach die Tür zu. Die Tür schließt sich. Alexander (braust wieder auf) Sag mal willst du mich eigentlich ruinieren?! Du? Mein eigener Diener willst, dass es mit mir zu Ende geht? Diener Herr? Alexander Na, du hast mich da vorhin einfach stehen lassen vor dem Publikum. Diener Ich hab den Brief gesucht … mit dem Ring… Alexander Gesucht? Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst das Couvert die ganze Zeit bei dir haben? Ist das denn so schwer? August(versucht sich gehör zu verschaffen) Fritz - Diener Ich musste es doch suchen gehen und… Alexander Und dann als mein entflohener Bruder als Retter in der Not durch die Türe kam und ich mit dem nächsten Stück fortfahren konnte, da warst du - wo? Verschwunden? Machst du jetzt deine eigene Vorstellung, mit der großen Attraktion des verschwundenen Dieners? August Fritz, er war im Tuchlager, mit einer von den Frauen von hinterm Theater… Alexander Schhhht … Warte, was? Diener Es tut mir leid, Herr. Alexander Nichts, „Herr” - du wirst dich nach einem neuen Herrn umsehen müssen! Rumhuren! Während meiner Vorstellung! Diener Aber… Alexander Und jetzt tu dir einen Gefallen und geh mir aus den Augen. Diener Nun gut … ich … es tut mir leid… Der Diener verlässt leise den Raum und zieht die Tür zaghaft zu. Alexander seufzt und setzt sich hin. Alexander (niedergeschlagen) August - was soll ich jetzt mit dir machen? August schweigt. Alexander Ich kann dich ja wohl schlecht alleine mit der Post zurückschicken … aber hierbleiben wird wohl auch nicht gehen. August Aber Fritz … Ich… Alexander Was? August Es tut mir leid, dass ich weggelaufen bin. Aber ich musste dich doch finden… Alexander seufzt erneut. Alexander Die Arbeit ist gewiss nicht einfach. August Wäh? Alexander Als mein Assistent - ich brauche ja offensichtlich einen Ersatz für diesen Taugenichts. August Wirklich? Fritz ich … Also… Alexander ABER du wirst tun, was ich dir sage. August Ja, ganz bestimmt. Alexander Und dich nicht beschweren August Ach nee!! Alexander Und in der Öffentlichkeit sagst du nicht Fritz zu mir, sondern Alexander - ist das klar? August Na wenn du möchtest … aber darf ich dann wirklich mitkommen? Alexander Hm, naja, wird wohl nicht schaden, wenn du mal ein bisschen in der Welt und herum kommst und wenn wir dann wieder in Münster sind, kann ich dich gleich da lassen. August Ja unbedingt! Und ich kann dir wirklich helfen. Alexander Mhm… August Das heißt, du bist nicht mehr böse mit mir? Alexander Ach August … Ich hätts ja genauso gemacht wie du… aber jetzt ab mit dir, bring mir den großen schwarzen Kasten aus dem Lager - Wir müssen noch alle Apparate wieder verpacken und dass du mir keines der Glasgefäße kaputt wirfst! - Ich bin gleich wieder da, ich habe noch was zu erledigen… August Ja, ich ähm … bin auf dem Weg, aber dann zeigst du mir, wie du das mit dem Eimer und dem Wasser gemacht hast… August spurtet los. Alexander (lächelnd) Hmpf … Dieser Bengel… Nachszene (nach einem Abspann) Raumton vor dem Theater. Pferde an einer Kutsche wiehern, Diener laden Koffer auf die Kutsche. Passanten gehen vorbei, Möwen kreischen etc. Jemand kratzt sich hörbar an verschiedenen Stellen. Alexander Übrigens der Herr - Vielen Dank, dass sie mein Gastspiel beherbergt haben! Ein vortreffliches Theater haben Sie da. Hausdiener (leicht abgelenkt, kratzt sich immer wieder) Ja … sehr gern … gerne wieder … Danke! Alexander Auf Wiedersehen der Herr! Man hört die Trittstufe der Kutsche, dann die Tür zufallen. Die Kutsche fährt an. August Was war denn mit dem Hausdiener los Fritz? Alexander Alexander. Es ist Alexander. Nun vielleicht ist … auf magische Weise, wer weiß das schon … mit einem kleinen Trick … Juckpulver in sein Perückenpuder geraten… Beide lachen.