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Er lehrte das Fürchten
Heute vor genau 100 Jahren starb einer der bekanntesten Autoren der Weltgeschichte, dessen Romanfigur nicht nur in über 25 Filmen […]
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Heute vor genau 100 Jahren starb einer der bekanntesten Autoren der Weltgeschichte, dessen Romanfigur nicht nur in über 25 Filmen und 4 Musicals mitspielt, sondern auch Thema von Computerspielen und Comics ist. Die Rede ist natürlich von Bram Stoker, dem Autor von Dracula.
Abraham Stoker, kurz „Bram“ wurde am 8. November 1847 als drittes von sieben Kindern in Marino Crescent in der Nähe von Dublin in Irland geboren.
Durch eine schwere Erkrankung im Kindesalter konnte er bis zu seinem siebten Lebensjahr weder stehen noch gehen, schon damals wusste niemand an was er erkrankt war und wodurch er wieder geheilt wurde. Von diesen traumatischen Erfahrungen ist auch in seinen Geschichten die Rede. Ewiger Schlaf und die Wiederauferstehung der Toten sind das zentrale Thema von Dracula, dem Roman, der den Vampirmythos bis heute prägte.
Danach ging es rasant aufwärts. Geschätzt als Fußballstar am Trinity College, wo er von 1864 bis 1870 Geschichte, Literatur, Mathematik und Physik studierte und anschließend Beamter bei der Dienstaufsichtsbehörde der Justizverwaltung in Dublin, hatte er berufliche Chancen, die vielen Zeitgenossen nicht zufielen. Diese Arbeit gefiel ihm jedoch überhaupt nicht und wirde von ihm als „langweilig und nicht fordernd“ beschrieben.
Daher arbeitete er gleichzeitig als Journalist und Theaterkritiker und schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen. Sein inniges Interesse am Theater führte zu einer lebenslangen Freundschaft mit dem bekannten Schauspieler Henry Irving.
Stoker heiratete 1878 Florence Balcombe, eine Nachbarin aus Clontarf, die auch von Oscar Wilde umworben wurde. Er zog mit ihr nach Chelsea (London), wo er als Manager von Irvings Lyceum Theatre arbeitete. Durch die Arbeit für Irving wurde er in die Londoner „High Society“ eingeführt, wo er unter anderem auf den Maler James McNeill Whistler und Sir Arthur Conan Doyle (Sherlock Holmes) traf. Im Gefolge von Irving bereiste Stoker die Welt. Daneben besserte er als Buchautor sein Einkommen auf. An Silvester 1879 wurde Bram Stokers Sohn Irving Noel geboren.
1890 traf Stoker den ungarischen Professor Arminius Vámbéry, der ihm von der Legende des rumänischen Fürsten Vlad III. Drăculea (Drakula) erzählte. Aus diesem Charakter entwickelte Stoker die Figur des Vampirs Dracula. Sieben Jahre arbeitete Stoker an diesem Vampirroman, bis er am 18. Mai 1897 veröffentlicht wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=rcyzubFvBsA
Die erste Verfilmung der Geschichte kam beits 1922, also wenige Jahre nach dem Tod des Autors, heraus und trug den Titel: Nosferatu – Symphonie des Grauens.
In „Dracula“, einem der ersten Gruselromane der Literaturgeschichte, geht es um den Londoner Rechtsanwalt Jonathan Harker, der auf Einladung eines geheimnisvollen Grafen Dracula nach Transsilvanien, da dieser zuvor in London ein Haus erworben hatte und nun den Kauf und die bevorstehende Überfahrt mit dem Anwalt besprechen möchte. Schon auf der Hinfahrt bemerkt Harker einige unerklärliche Dinge und eine Dorfbewohnerin übergibt Harker einen Rosenkranz, um ihn zu schützen.
In einem Dorf unweit des Anwesens nimmt er eine Kutsche, die ihn zum Wohnsitz des Grafen begleitet. Dabei werden sie die ganze Zeit über von einem Wolfsrudel begleitet. Die ersten Tage verlaufen ruhig, doch Harker wird von dem undurchschaubaren Grafen gebeten, einige Räume nicht zu betreten und verspricht, sich daran zu halten. Nach und nach stellt der Anwalt fest, dass der Graf kein Spiegelbild hat und einen gierigen Gesichtsausdruck beim Anblick von Blut bekommt. Bald wird der Graf dem jungen Engländer unheimlich, schon allein seine äußerliche Erscheinung ist seltsam: lange, sehr weiße, spitze Zähne und auffällig rote Lippen. Irgendwann wagt Harker es einen der verschlossenen Räume zu betreten…
Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert und die Atmosphäre beim Lesen teilweise so real, dass man den Nebel, der das düstere Schloss umwabert beinahe spüren kann.
Bram Stoker erlebte den großen Erfolg seines grandiosen Romans Dracula jedoch leider nicht mehr. Er starb 1912 in London an Folgen der körperlichen und geistigen Strapazen. Weitere interessante Geschichten sind:
- Buried Treasures
- The Chain of Destiny
- The Crystal Cup
- The Dualitists; or, The Death Doom of the Double Born
- Lord Castleton Explains + The Fate of Fenella
- The Gombeen Man
- In the Valley of the Shadow
- The Man from Shorrox
- Midnight Tales
- The Red Stockade
- The Seer
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Quellen: Wikipedia
amazon.de
Stoker, Bram: Dracula
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
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