Musik

Placebo – Loud Like Love

Ich war nie Fan von Placebo, ich fand die Musik der Brit-Pop-Band immer sehr sperrig und irgendwie hektisch unmelodisch. Zugegeben, das Cover von „Running Up That Hill“ im Trailer des Filmes „Daybreakers“ ist stark, aber das war es dann auch schon. Bis jetzt …
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Plaebo - Loud Like Love | Vertigo Berlin (Universal Music)

Der letzte Musik-Tipp ist lange her und ich sage gleich, ich war nie Fan von „Placebo“, ich fand die Musik der Brit-Pop-Band immer sehr sperrig und irgendwie hektisch unmelodisch. Zugegeben, das Cover von „Running Up That Hill“ im Trailer des Filmes „Daybreakers“ ist stark, aber das war es dann auch schon. Bis jetzt …

Ende 2013 brachte Placebo ihr neues Album heraus, das schon Wochen vorher mit einem coolen Musikvideo auf sich aufmerksam machte. Das Video zeigt eine nur sekundenlange Szene, deren exakter Ablauf dann mittels Zeitlupe und winzig kleiner Details aufgelöst wird. Die an Sherlock Holmes erinnernde Story wird dabei von dem bekannten amerikanischen Schriftsteller Bret Easton Ellis (u.a. American Psycho) gesprochen. Trotz des tollen Videos wurde der Song von vielen Kritikern verrissen, so sei er textlich zu simpel und habe vom Sound her kaum etwas mit dem Stil von Placebo gemein. Das mag zwar stimmen, aber ein Ohrwurm ist er dennoch!

Nachdem ich dann einige Wochen später erneut auf ein Video von gleicher Machart, wie das Erste stieß, dieses Mal erneut mit gutem Video und dann auch noch einem guten Song, da musste ich mir die komplette CD einmal anhören und ich habe es nicht bereut.

Doch zunächst zur Band: Placebo verkaufte laut Wikipedia bisher weltweit über 12 Millionen Alben, was kaum verwunderlich ist, schließlich existiert die Band seit 1995. Einige Schulfreunde, die damals in Luxemburg beheimatet waren, gründeten die Band mit dem Namen einer Scheindroge aus dem einfachen Grund, dass es in der Mitte der 1990er Jahre in Mode war, die Namen von Drogen als Bandnamen zu nutzen. Scheinbar gefiel der Sound der Gruppe einigen Leuten, denn neben einem Plattenvertrag wurden sie, noch vor dem Erscheinen des Debütalbums, von David Bowie mit auf Tour genommen. Ein Jahr später ging es dann mit U2 auf Tour und es folgten einige Filmauftritte (Velvet Goldmine, Eiskalte Engel) und sie kooperierten erneut mit David Bowie. Jetzt, fünf Alben und einige Chartplatzierungen weiter, erschien das siebte Album in Deutschland.

Scene of the crime, the star of the show
If you were mine, then we would know
The peace of mind and seeds that we sow
Are intertwined
We almost made it,
but making it was overrated

Was direkt beim ersten Hören der Songs auffällt, ist die außergewöhnliche Dominanz der Gitarren. Diese ist für Placebo charakteristisch und die Stimmung der E-Gitarren weicht auch von denen anderer Bands ab. Dies schadet dem Sound des Albums aber nicht – ganz im Gegenteil, gerade den Titelsong hebt ihn von der Masse aktueller Rock- und Popmusik ab. In dem Album geht es in erster Linie um Liebe und Liebeskummer, doch das nicht tragend und schnulzig, sondern rau, zügig und laut. Ich muss sagen, mit „Loud Like Love“ hat Placebo ein massentauglicheres und verständnisvolleres Album herausgebracht; kann man nicht immer hören, aber ab und zu macht es Spaß.

 

Loud Like Love

 

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Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Placebo_%28Band%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Placebo_%28Band%29
http://www.placeboworld.co.uk/home
http://www.plattentests.de/rezi.php?show=10642

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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