Buch-Tipp: Ich und die anderen
„Ein irrer Trip durch die menschliche Psyche“ steht auf dem Klappentext. Das Buch, das wir heute vorstellen heißt „Ich und […]
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„Ein irrer Trip durch die menschliche Psyche“ steht auf dem Klappentext. Das Buch, das wir heute vorstellen heißt „Ich und die anderen“ von Matt Ruff, einem bekannten Autor lustiger Bücher. Aber geht es in diesem Roman überhaupt so lustig zu?
Frühstück: Für den fünfjährigen Jake gibt es Honigpops, für Tante Sam Kräutertee und Seferis bekommt gesalzene Radieschen. Alles ganz normal, wären nicht alle, ein und dieselbe Person. Andrew leidet unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung, hat es jedoch geschafft seine Persönlichkeiten kennen zu lernen und sie in den Griff zu bekommen. Sie leben nun alle zusammen in einem imaginären Haus in seinem Kopf, doch irgendetwas bringt sein Leben durcheinander, als etwas oder jemand in seinem Kopf beginnt das Haus zu verändern – Etwas, das bisher die ganze Zeit auf einer nebeligen Insel auf dem See vor dem Haus lebte und sich nun wieder rührt.
Als Andrew dann auch noch eine Frau kennenlernt, die unter denselben Problemen leidet, wie er, sie jedoch bei weitem nicht im Griff hat, bricht sein sorgsam geregelter Alltag vollends auseinander.
Matt Ruff, ein Schriftsteller aus New York, ist besonders für seine Romane „Fool on the Hill“ und „G.A.S“ bekannt, die sowohl Komödie, Krimi und Science-Fiction-Roman zugleich sind. Dieses Buch schlägt davon jedoch etwas ab, denn handelt es sich zwar in vielen Teilen um eine leicht komödiantische Story, findet der Roman immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Genau das macht ihr interessant, denn allein das Motiv von Menschen mit gespaltener Persönlichkeit wurde schon so oft in Buch und Film umgesetzt, man denke nur einmal an Klassiker wie „Doktor Jekyll und Mr. Hyde“, oder Filme wie „Zwielicht oder Shelter“. Doch wo meistens nur das unheimliche im Vordergrund steht, nicht zu wissen, mit wem man es gerade zu tun hat, geht „Ich und die anderen“ einen eher ungewöhnlichen Weg.
In diesem Roman geht es in erster Linie um das Leben mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten im Kopf, die alle ihre Macken und Bedürfnisse haben und die Probleme, die dabei auftauchen. Dabei wird dieses Problem, nicht ohne humoristische Seitenhiebe, von zwei Perspektiven beleuchtet: Zum einen Andrew, der es geschafft hat Ordnung in sein Leben zu bringen und diese Ordnung nun beginnt zu zerbrechen, und zum anderen Penny, deren Leben ein einziges Chaos ist und die versucht, ohne von ihrer Persönlichkeitsstörung zu wissen, eine Ordnung herzustellen.
„Ich und die anderen“ ließ sich zunächst schwer einordnen. Mit den Erwartungen eines lustigen Buches, wie man es von „Matt Ruff“ kennt, geht man heran und findet sich in einer spannenden, traurigen und teilweise irrsinnigen Reise durch die menschliche Psyche wieder. Dennoch, oder ist das Buch, vielleicht gerade weil es sensibel mit der Thematik umgeht und nicht auf Holzhammer-Komik setzt, eine Empfehlung wert. Daher wird das Buch auch nicht langweilig, denn trotz seiner, für ein Buch dieses Genres ungewöhnlichen 700 Seiten, schafft Matt Ruff es, die Handlungsstränge so zu verweben, und durch die ständigen Perspektivwechsel der Personen/Persönlichkeiten Spannung aufkommen zu lassen, dass immer neue Überraschungen und Enthüllungen das Lesevergnügen fördern.
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Quelle:
http://www.amazon.de/Ich-die-anderen-Matt-Ruff/dp/3423208902/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1366527089&sr=8-1&keywords=ich+und+die+anderen
https://de.wikipedia.org/wiki/Matt_Ruff
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.