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Der Mann ohne Nase – ein Porträt eines Schauspielers

Vielleicht ist diese Rolle seine bekannteste. Die Rolle des Mannes ohne Nase, dessen Bösartigkeit und Irrsinn eine ganze Generation von […]
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Vielleicht ist diese Rolle seine bekannteste. Die Rolle des Mannes ohne Nase, dessen Bösartigkeit und Irrsinn eine ganze Generation von jungen Menschen geschockt hat und ihn zum meist gehassten Mann der Literaturgeschichte machte. Natürlich weiß man spätestens jetzt, wer der mysteriöse Mann ist, dessen Name nicht genannt werden darf.

Der Name, den man aber ohne Probleme nennen darf und auch sollte ist der des Schauspielers hinter der Rolle: Ralph Fiennes.
Nun ja, eigentlich heißt er ja „Ralph Nathaniel Twisleton-Wykeham-Fiennes“, aber wer kann sich das schon merken? Viel bekannter ist er jedoch unter den Namen Justin Quayle, Lenny, Gareth Mallory, Francis Dolarhyde, Spider, Amon Göth, oder eben Lord Voldemort. All diese Rollen veränderten mein Leben, die Weise, wie ich die Welt betrachte und auch mein Denken über Gut und Böse. Aber ich möchte nicht vorgreifen. Beeindruckt von seinem Spiel als Harry Potter- Bösewicht, fiel mir eines Tages der Film „Spider“ in die Hände. Ein Film von David Cronenberg, der jedoch so anders, so tiefgreifend gut war… Man stelle sich vor: Ein Bahnhof, wuselnde Menschen und mittendrin ein Mann. Er sieht unscheinbar aus, dunkle Kleidung, gebückter Gang. Er umklammert einen Zettel und wirkt mit seinem Auftreten, als mache ihm seine Umgebung Angst. Er murmelt etwas vor sich hin und sucht mustert die Welt mit seinen stechenden Augen. Der Film nimmt seinen Lauf und von der ersten Sekunde an nimmt man dem Schauspieler die Rolle des psychisch kranken Spider ab, der schreckliches erlebte und allein gelassen von der Welt jeden Tag aufs Neue die Erlebnisse durchläuft. Beeindruckend.

https://www.youtube.com/watch?v=uTe1xiBzAws

So beeindruckend, dass man die Art des Spielens auch in der Rolle des Psychopathen in „Roter Drache“ erahnen kann Schon am nächsten Tag fand ich durch puren Zufall auf dem Flohmarkt die „Ralph Fiennes- Box“, die ich sofort kaufte und weitere Facetten der Schauspielkunst erlebte. Unterschiedlicher konnte die Auswahl nicht sein, in der Ralph Fiennes mal als verzweifelter Ehemann in den Fängen der Regierung (Der ewige Gärtner), als schmieriger Drogendealer Lenny „ich bin dein Priester“ Nero (Strange Days) zu sehen ist und einmal in drei völlig verschiedenen Rollen im Familiendrama um eine jüdische Familie in den Wirren des Weltkrieges spielt (Sunshine – ein Hauch von Sonnenschein).

https://www.youtube.com/watch?v=gFXjaAbsuh0

Hier könnte ich eine Verbindung zu meinem zweiten Lieblingsschauspieler Gary Oldman ziehen, der genauso viele verschiedene Facetten besetzt. Beide Männer wissen es ein gewisses Maß an Overacting einzusetzen, sodass sie ihren Rollen einen Stempel aufdrücken, dass sie niemals von jemand anderem gespielt werden können. Einen weiteren Höhepunkt, neben den genannten Filmen, erreichte Ralph Fiennes bereits recht zu Beginn seiner Karriere: Schindlers Liste.

https://www.youtube.com/watch?v=GUJt7ZvC6Ac

Wie spielt man jemanden so, dass ihn das Publikum hasst und am liebsten eigenhändig dem Erschießungskommando aushändigen möchte? Der Naziführer Amon Göth ist so eine Figur, die, wie ich finde Ralph Fiennes perfekt umsetzen konnte. Der irre Blick, wenn er unschuldigen Schmerzen zufügt und das markante Profil wusste er einzusetzen und ist vermutlich nur so an seine Rolle als dunkler Lord in Harry Potter gekommen. Das Böse zu spielen ist eben eine Herausforderung, der nicht jeder gewachsen ist. Nur wenige beherrschen den Umgang mit diesen Figuren, ohne ins Klischee zu rutschen, aber wenn sie es schaffen, dann gebührt ihnen mein voller Respekt.


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Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ralph_Fiennes
Dieser Artikel war mein Beitrag zur „Aktion Lieblingsstar 2013“ von Moviepilot.de

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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