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Kinokritik: The Avengers – Age of Ultron

Niemanden wird es noch wundern, wenn gerade ein Film in den Kinos läuft, in denen Superhelden eine tragende Rolle spielen - ist das doch inzwischen fast der Normalzustand. Aber es gibt in der Masse, die kaum noch jemand überblicken kann noch einige Filme, welche einfach für jeden Fan von Action- oder Comicverfilmungskino Pflicht sind. Die Avengers-Filme sind solche Pflichtveranstaltungen und das aus verschiedenen Gründen.
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

©Avengers: Age of Ultron | Walt Disney Pictures

Niemanden wird es noch wundern, wenn gerade ein Film in den Kinos läuft, in denen Superhelden eine tragende Rolle spielen – ist das doch inzwischen fast der Normalzustand. Aber es gibt in der Masse, die kaum noch jemand überblicken kann, noch einige Filme, welche einfach für jeden Fan von Action- oder Comicverfilmungskino Pflicht sind. Die Avengers-Filme sind solche Pflichtveranstaltungen und das aus verschiedenen Gründen.

Zum einen erobert das Filmuniversum des Marvel-Verlages inzwischen so oder so Kino und Fernsehen und sollte daher zumindest beachtet werden, zum anderen zeichnen sich die Filme aus dieser Reihe durch Humor, eine unterhaltsame Gruppendynamik der Protagonisten und Actionsequenzen aus, wie man sie in puncto Spezialeffekte nur selten bestaunen darf. Außerdem sitzt auf dem Regiestuhl der Produzent und Regisseur Joss Whedon, der unter anderem für die Serien Firefly und Buffy verantwortlich war, denen auch heute noch so manches Fan-Herz nachtrauert. Aber nun kommen wir schnell zum eigentlichen Thema: The Avengers – Age of Ultron

Die Story

Wer ist eigentlich Ultron? Das fragt sich der Comic-Laie auch nach Beginn noch einige Zeit lang, bis es dann endlich enthüllt wird: Den Bösewicht schaffen sich die Avengers, die ohne eine schützende Regierungsorganisation im Rücken die Welt zu retten versuchen, dieses Mal selbst: in Form einer künstlichen Intelligenz. Doch leider interpretiert diese das Ziel der Avengers, nämlich Frieden zu schaffen, als ein endgültiges Ziel, das nur durch die Vernichtung der Menschheit erreicht werden kann. Als wäre das nicht schon genug für die Heldengruppe, kommt plötzlich ein weiterer unberechenbarer Faktor ins Spiel und beginnt sie gegeneinander auszuspielen – und schnell werden die Avengers ihre eigenen Feinde.

Ein Flickenteppich

Die Grundstory ist, ähnlich wie schon bei den vorherigen Teilen gerade ausreichend um den Protagonisten ein Ziel zu geben und möglichst viele Kämpfe auszutragen. Aber sind wir ehrlich: erwarten wir eine komplexe Story in einem Marvel-Film? Eher nicht. Dennoch hat dieser Film so seine Momente, die durchaus tiefer gehen möchten. So gibt es, ohne spoilern zu wollen, einige Einblicke in die Vergangenheit und die tiefsten Ängste der Helden. Diese Szenen hätten, wie viele weitere, noch durchaus mehr ausgebaut und mit Leben gefüllt werden können. Stattdessen sind sie lediglich optisch schön anzuschauen, lassen den Zuschauer aber verwirrt zurück, ein Phänomen, das man hier an einigen Stellen beobachten konnte: Das Universum von Marvel ist inzwischen sehr komplex, sodass es definitiv notwendig ist, alle Ablegerfilme gesehen zu haben, um der Handlung folgen zu können. Aber auch der Fan der Filme war hier und da ein wenig aufgeschmissen, neue Charaktere wurden blitzschnell eingeführt und ganze Handlungsblöcke wurden einfach so übersprungen und ausgelassen. Schade eigentlich, denn so war man eher damit beschäftigt sich zu überlegen, wer gerade was macht und wessen Sub-Plot man gerade betrachtet und wie er sich in die Handlung einfügt, als damit den Film zu genießen.

Mein tiefer Respekt

… gilt den Grafikern. Denn in diesem Punkt hält der Film, was er verspricht und wo er vermutlich sogar die Erwartungen übertrifft. Kämpfe und Effekte: Gleich in den ersten paar Minuten packt Marvel alles aus, was es hat, um sich am Ende noch einmal zu überbieten. Szenen, in denen die Kamera scheinbar schwerelos in Zeitlupe durch eine endlose Schlachtenszene fliegt, die vor nur so strotzt vor detaillierten Effekten ohne Ende. An diesen Worten wird einem schon auffallen: The Avengers – Age of Ultron ist vor allem ein optischer Unterhaltungsfilm, der zwischendurch auch durchaus Humor zeigt aber vor allem im Kino geschaut werden muss. Auf DVD wird er, wie so oft, einiges von seinem Charakter eingebüßt haben.

Fazit

Avengers, ja oder nein? Also im Grunde ist der Film es Wert, ihn sich anzuschauen! Die Voraussetzung ihn zu genießen ist allerdings, dass man bereits Erfahrung mit dem Marvel-Universum hat und ihn vor allem wegen des Unterhaltungscharakters und nicht der Story wegen schaut. Außerdem sollte man darüber hinwegsehen, dass der Film ein bisschen unglücklich geschnitten wurde, beziehungsweise trotz einer Laufzeit von 142 Minuten einige Stellen der Schere zum Opfer fielen, die den Zuschauer vielleicht ein bisschen an die Hand genommen hätten. Alles in allem: gute Unterhaltung, grandiose Effekte, witzig und für Fans sowieso ein Muss.

 

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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