Broken Bells – After the Disco
„Die Nacht ist fast vorüber, die ersten Sonnenstrahlen blicken verschlafen über den Horizont. Am Abend wolltest du noch dem Klang […]
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„Die Nacht ist fast vorüber, die ersten Sonnenstrahlen blicken verschlafen über den Horizont. Am Abend wolltest du noch dem Klang der Musik folgen, doch nach der Disco ist all der Glanz verblasst und die Realität holt dich wieder ein…“ Dieses Gefühl in Musik zu verpacken mag schwierig sein, aber es funktioniert.
Das zweite Studioalbum der Broken Bells erschien vor wenigen Tagen und nachdem wir schon das aufwändige Musikvideo vorstellten, wird es Zeit, dass wir uns auch der kompletten CD widmen. „After the Disco“ heißt sie und wartet mit recht untypischer Musik auf. Untypisch für die Zeit, sowie für die Musiker: James Mercer wird den wenigsten Deutschen etwas sagen, seine Band vielleicht eher. Der Musiker aus Alberquerqe, Mexico wurde als Frontmann der Band „The Shins“ auch international bekannt, seit diese einen kurzen Auftritt in dem Film „Garden State“ hatte.
Zusammen mit dem Produzenten Brian Burton, auch bekannt unter dem Namen „Danger Mouse“, gründete er die „Broken Bells“. Die Musik orientiert sich dabei ein wenig an den 80er Jahren, Synthesizer kommen zum Einsatz, sowie ein Theremin. Doch sie findet ihren eigenen Stil, wenn es um die poetischen Texte und die eigenwilligen Kompositionen geht. Große Bekanntheit erreichten sie unter anderem mit dem 15-Minütigen Kurzfilm-Musikvideo, welches wir hier schon zeigten.
Die Disc beginnt mit einer ausgeprägten Bass-Spur, die sich auch im Laufe des Albums halten wird. Darunter mischen sich Synthesizer und Keyboard und erschaffen melancholische Klangwelten, nicht umsonst trägt der Song den Titel „Perfect World“. Etwas später wird er vom ebenfalls flotten wie synthe-geschwängerten „After the Disco“ abgelöst. Hier bemerkt man ganz deutlich die Hommage an die 80er Jahre, dennoch handelt es sich bei der Musik keinesfalls um Discomusik – eher vielleicht um deren melancholische Schwester. Diese wirklich nachdenklichen Strophen werden von einem energiereichen Refrain in falsett-Stimme abgelöst, an vielen Stellen soll man den Eindruck bekommen es handle sich vielleicht um den Sänger der Bee Gees. Die einzelnen Töne verschmelzen immer mehr, je länger man die Platte hört. Ein Strudel aus Melodien breitet sich in „Holding on for Life“ und „Control“ aus. Lediglich die beiden Tracks „Leave it alone“ und „The Angel and the Fool“ stechen mit einem deutlich anderen Motiv heraus. Sie beginnen mit Akustikgitarren und einem Chor, der die Musik auf eine übernatürliche Ebene hebt. Zwar passen die Motive überhaupt nicht zusammen, doch gerade darum passen sie haargenau.
Der ein- oder andere bemerkt unsere Begeisterung für die Platte, die bereits zu Beginn des Jahres 2014 die richtige Richtung anzeigt: Ungewöhnlich, intelligent und zielgruppenlos. Die Platte kann ohne Probleme der Nachfolger von Daft Punk’s „Random Access Memories“ werden, zumindest in Sachen elektronischer Popmusik, die „Broken Bells“ sollte man dringend im Auge behalten.
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Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Broken_Bells
http://plattentests.de/rezi.php?show=10965
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
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