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Retro#3 – Design
Das Design des neuen Jahrtausends war bunt, voller Plastik und voller technischer Spielereien. Doch so innovativ, wie es sich ankündigte […]
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Das Design des neuen Jahrtausends war bunt, voller Plastik und voller technischer Spielereien. Doch so innovativ, wie es sich ankündigte war es zuletzt wohl doch nicht. Wenn man heute in ein Geschäft geht und sich dort umsieht, findet man unglaublich viele Produkte, deren Design und Aufmachung an Vergangenes erinnert. Nimmt man zum Beispiel Digitalkameras: Es gab eine Zeit um das Jahr 2000 herum, da wurden Kameras immer kleiner und sahen auch immer futuristischer und auffälliger aus. Diese Entwicklung scheint gestoppt – noch mehr, sie hat sich scheinbar umgekehrt.
Da ist kein großer Unterschied auszumachen, zumindest nicht optisch. Im Inneren der neuen Modelle befindet sich hochentwickelte Technik, aber warum verstecken wir sie hinter Altem, man kann in einigen Fällen sogar von Altbackenem reden? Diese Entwicklung, die nicht nur bei Kameras, sondern in allen Lebensbereichen, von Toastern und Kühlschränken über Autos bis hin zu Computern erkennbar ist, hat etwas damit zu tun, was diese Produkte für den Käufer bedeuten. Wer eine Kamera kauft, der möchte, dass sich diese Investition gelohnt hat. Vielleicht liegt ihm etwas daran, dem Vorgang des Fotografierens eine gewisse Wertigkeit zuzusprechen und nicht bloß Schnappschüsse zu machen, was jedes Handy inzwischen beherrscht. Es geht in erster Linie um Qualität. Das alte Design erinnert an die Zeit, in der die „made in china“-Kultur noch nicht so präsent war und verweist auf die lange Tradition der Firmen: „Wer schon so lange Kameras herstellt, der wird es wohl können.“ Wer in heutiger Zeit eine Kamera kauft, der möchte damit fotografieren und nicht bloß „knipsen“. Doch der Drang nach dem Retromotiv scheint so groß, dass Fotodienste wie „Instagram“ Unmengen von Filtern anbieten, mit denen die Fotos soweit verfälscht werden können, dass Farbverfälschungen simuliert werden, die bei der Lomo-Fotografie der 60er Jahre auftraten.
Man könnte für diese Entwicklung noch eine ganze Reihe von Beispiele vorbringen, aber ich beschränke mich auf noch ein Weiteres: Der elektrische Toaster.
Der erste elektrische Toaster war 1908 eine Sensation. Der hohe Preis machte ihn jedoch erst zu Beginn der Massenproduktion im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs in den 50ern für jedermann erschwinglich. Das damalige Design war schlicht und zugleich edel. Dieses Image des „wir können es uns leisten“ möchte man sich auch heute geben und die Wertigkeit, die ein solcher Toaster ausstrahlt, verleiht ihm den Schein, als sei er „unkaputtbar“ und würde ewig halten. Hier wird uns Qualität vorgegaukelt – scheinbar mit Erfolg.
Dass sich das Design an früheren Entwicklungen orientiert, ist dabei gar nicht einmal selten und noch weniger schlecht. Mit dem Aufkommen des Computers wurden immer verspieltere und komplexere Nutzeroberflächen geschaffen. Von komplizierten 3D-Animationen als Icons bis hin zu visueller Reizüberflutung wollte man sich selbst und die Konkurrenz übertreffen. Heutzutage hat sich dieses Image gewandelt. Dadurch, dass Computer Jedem zugänglich und oft schon als Smartphones immer präsent sind, wurde die Bedienung der Geräte immer simpler und intuitiver. Große Schaltflächen und eine klare Aufteilung der Bedienelemente dominieren das Bild. Oftmals minimalistisch begeben sich viele Logos und Icons zu ihren Wurzeln und entsprechen dabei dem Stil des Minimalismus der 60er Jahre.. Ob nun zum Beispiel das Google- oder das eBay-Logo, die Apps auf einem iPhone oder die komplett überarbeitete Oberfläche von Windows 8, sie alle spielen mit derselben Vereinfachung und Minimalisierung, wie sie seit einigen Jahren gehäuft im Design zu finden ist.
Neben Stilanleihen gehen viele Firmen noch weiter und lassen es den Konsumenten wissen, dass sie sich gerade an Symbolen und Denkweisen aus der Vergangenheit bedienen. Die folgenden Plakate zum Beispiel fielen bereits nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt ins Auge. Sie nehmen beide Bezug auf die 60er Jahre und beleuchten dabei doch völlig verschiedene Welten. Plakat Nummer 1 veranschaulicht den Glamour Hollywoods und stellt eine Anspielung auf den Film „Frühstück bei Tiffany“ von 1961 dar, Plakat Nummer 2 spielt dagegen mit dem typischen Bild des spießbürgerlichen Lebens.
Teil 2: Unterhaltungsmedien und Kino
Teil 3: Design
Teil 5: Persönlichkeiten und Fazit.
Komplette pdf-Version der Serie
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Quellen:
Infos: Retrowelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Retrowelle
Infos: Retrowelle: http://www.sueddeutsche.de/stil/retro-trend-gefuehl-von-freiheit-und-jugend-1.1316371
Infos: Retrowelle: http://www.petra.de/mode/designer/artikel/retro-trend
Nivea-Doku ü. Retrotrend: http://www.youtube.com/watch?v=coGh8Oy8EsQ
Caravan Palace – Rock it for me: http://vimeo.com/39208155
Adele – Skyfall: http://www.youtube.com/watch?v=U9iYfamfByA
Broken Bells- Holding on for life: http://www.myvideo.de/watch/9319762/Broken_Bells_Holding_On_for_Life
Jake Bugg – Lightning Bolt: https://www.youtube.com/watch?v=fY0oPg1h8fQ
The Beatles: https://www.youtube.com/watch?v=Yn3YqoRDTQo
Django Unchained Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=0RjoVdtE2nk
Der große Gatsby Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=p1o_bdKdGkU
Bee Gees – Night Fever: http://www.myvideo.de/watch/5633737/Bee_Gees_Night_Fever?pnv=ppl&apl=true#display
Kostenlose EP von Caro Emerald http://www.caroemerald.com/free-ep/
Daft Punk – Lose yourself to dance: http://www.myvideo.de/watch/9231811/Daft_Punk_Lose_Yourself_To_Dance
Bildquelle: Kamera von 2013: http://www.fotomagazin.de/news/detail.php?objectID=7371&class=6
http://de.wikipedia.org/wiki/Art_d%C3%A9co
Mad Men Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=i4s9GgMTQZc
Boardwalk Empire: http://www.youtube.com/watch?v=_2iwWrWLXFw
Schallplattendoku: http://www.spiegel.tv/filme/comeback-der-schallplatten/
Everything is a Remix: Teil 1:http://vimeo.com/14912890
Frühstück bei Tiffany: http://img.welt.de/img/kultur/crop101311716/0600719723-ci3x2l-w580-aoriginal-h386-l0/tiffany-mit-schmuck-pfeife-DW-Vermischtes-Daytona-Beach.jpg
Sky Captain and the World…: http://ia.media-imdb.com/images/M/MV5BMTM0NDQzMDA1NF5BMl5BanBnXkFtZTcwNTU3ODAzMw@@._V1_SX640_SY720_.jpg
Google Musik Timeline: http://research.google.com/bigpicture/music/#
Kitty Daysie & Lewis: http://www.tape.tv/musikvideos/Kitty-Daisy-Lewis/Dont-Make-A-Fool-Out-Of-Me
Evolution of a Hipster: http://www.pastemagazine.com/
(Fotograf: http://www.joshmeisterphoto.com/blog/?p=234)
Toaster 2013: http://ecx.images-amazon.com/images/I/711kZnRD3uL._SL1500_.jpg
Toaster 1950: http://neatdesigns.net/1950s-20-fabulous-ads-from-the-golden-era-part-4/
Jennifer Lawrence: http://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/02740/jennifer_lawrence1_2740930b.jpg
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
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