Bildung und Karriere / Studium

Philosophiestudium in Münster V – Alte Hasen

Und weiter geht’s: Die ersten Wochen sind herum und das zweite Semester lockt mit ganz neuen Angeboten. Während man sich zu Beginn erneut auf die Suche nach diversen Räumen macht, die alten Bekannten begrüßt und den Kommilitonen, die man nur vom Sehen kennt, zunickt, fühlt man sich doch gleich viel mehr Zuhause, als es im ersten Semester der Fall war.
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Robin Thier

Und weiter geht’s: Die ersten Wochen sind herum und das zweite Semester lockt mit ganz neuen Angeboten. Während man sich zu Beginn erneut auf die Suche nach diversen Räumen macht, die alten Bekannten begrüßt und den Kommilitonen, die man nur vom Sehen kennt, zunickt, fühlt man sich doch gleich viel mehr Zuhause, als es im ersten Semester der Fall war.

Gerade bei einem eher kleinen Studiengang wie Philosophie (wir haben selten mehr als 220 Leute in der Vorlesung sitzen) kennt man jeden Zweiten inzwischen mindestens flüchtig. Hinzu kommt noch, dass im Sommersemester in Münster nicht alle Module, also alle Themenbereiche der Philosophie, belegbar sind. Das bemerkt man in erster Linie in den völlig überfüllten Seminaren. Gleich am ersten Tag des zweiten Semesters hatte ich ein Tutorium mit dem Namen „Schreibwerkstatt“, bei dem 20 Studenten zugelassen, aber 46 Studenten anwesend waren.

Eine kurze Erläuterung: Die Schreibwerkstatt ist hier in Münster Pflicht. Man wählt sie, sobald man in einem Seminar eine größere Hausarbeit schreiben muss/möchte, und wird dann von einem Tutor dabei betreut. Damit soll dem Fall vorgebeugt werden, dass Studenten bis zu ihrer Bachelor-Arbeit niemals eine längere Arbeit verfassen – denn laut Studienordnung darf man in Philosophie fast jede dieser Hausarbeiten durch eine Klausur, mündliche Prüfung oder einen Essay ersetzen.

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Ja, das Ding steht in Münster und wurde an diesem Tag von so vielen Menschen fotografiert, als sei ein UFO vor den Augen der Menschen gelandet.

Leider gehörte ich zu denen, welche die Schreibwerkstatt zu einem anderen Termin besuchen werden, doch das wird sich erst nächste Woche herausstellen; das Tutorium findet nur alle 14 Tage statt. Neben diesem gibt es natürlich auch noch andere Veranstaltungen für Zweitsemester. Das heißt, es würde sie geben, wenn sie denn stattfinden würden. Da geht man motiviert zur ersten Vorlesung „Ethik“ und stellt dann zusammen mit den 100 anderen im Hörsaal fest, dass die Vorlesung in der ersten Woche nicht stattfindet – zumindest gibt einem das die Gelegenheit ein bisschen zu quatschen und sich auszutauschen. Wo wir gerade bei „Ethik“ sind: Dazu gibt es auch ein Seminar und ich kann jetzt schon sagen, dass dieses Thema mehr mit der Praxis und der „Schulphilosophie“ zu tun hat, als das bei Logik im letzten Semester der Fall war.

„Jetzt ist es Zeit für eine kleine Pause, das mache ich im Sommersemester immer. Wir sehen uns in 10 Minuten wieder hier.“

Man merkt, der Studiengang „Philosophie“ startet langsam ins Sommersemester. In der zweiten Vorlesung über Metaphysik (Donnerstags von 16-18 Uhr) gibt es eine zehnminütige Pause, ein Seminar beginnt erst am 25.4, also nach Ostern und ein weiteres scheine ich zu einer Zeit belegt zu haben, zu der sich kein Student mehr freiwillig in die Uni traut: Freitags um 14 Uhr. Immerhin ist hier der Dozent motivierend, die Inhalte spannend und die Kursgröße mit unter 20 Personen sehr angenehm. Das Thema des Seminars lautet übrigens „Fiktionalität“ und beschäftigt sich mit der Frage, was Fiktion eigentlich ist und wie wir, obwohl ein Autor scheinbar Aussagen über unsere Umwelt macht, die nicht stimmen – wir könnten ihn also auch einen Lügner nennen – Fiktion, als solche erkennen und schätzen.

Alles in allem freue ich mich wieder hier zu sein, bei deutlich angenehmeren Temperaturen, ohne das Gefühl zu den „Neulingen“ zu gehören und zumindest zurzeit mit einem mehr als entspannten Stundenplan. Ich bin wirklich gespannt, was in den, noch fehlenden Vorlesungen und Seminaren noch auf mich zukommt, sehe dem Sommersemester 2014 jedoch freudig entgegen und habe hoffentlich mehr Zeit, hier auf seitenwaelzer.de noch viele weitere Artikel zu schreiben.

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Der Hafen, ehemaliges Industriegebiet – heute Ausgehmeile.

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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