Gesellschaft und Lifestyle / Meinung

Aktion Arschloch – ein Zeichen gegen Fremdenhass

Die Problematik von Fremdenhass und Gewalt aus der rechten Szene gegen Flüchtlinge hat aktuell wieder einen Zenit erreicht. Als Reaktion darauf werden aktuell eine ganze Reihe von Aktionen gestartet, mit denen für die Problematik sensibel gemacht werden soll, sowie um für Hilfe und Spenden für Flüchtlinge zu bitten. Eine solche Aktion setzt ein klares Zeichen aus einer etwas anderen Richtung.
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Aktion Arschloch

Die Problematik von Fremdenhass und Gewalt aus der rechten Szene gegen Flüchtlinge hat aktuell wieder einen Zenit erreicht. Als Reaktion darauf werden aktuell eine ganze Reihe von Aktionen gestartet, mit denen für die Problematik sensibel gemacht werden soll, sowie um für Hilfe und Spenden für Flüchtlinge zu bitten. Eine solche Aktion setzt ein klares Zeichen aus einer etwas anderen Richtung.

Unter „Aktion Arschloch“ rief ein Musiklehrer dazu auf, den Song „Schrei nach Liebe“ der bekannten Band „Die Ärzte“ wieder in die Charts zu bringen. Der Song ist von 1993 und richtet sich gegen Neonazis und Fremdenhass. Die Idee dahinter ist es, das Lied wieder in die Charts, ins Radio und in die allgemeine Berichterstattung zu bringen um ein klares Statement zu produzieren und gerade die mediale Aufmerksamkeit zu nutzen. Die Band habe jedoch, so die Veranstalter, nichts mit der Aktion zu tun.

Der Erfolg des Vorhabens zeigt, wie man mit einer Idee und einer Botschaft durchaus die Massen bewegen kann. Bereits nach wenigen Tagen hatte die Aktion Millionen von Teilnehmern, die sich den Song bei Amazon, iTunes und anderen Anbietern kauften, das YouTube video schauten, sowie in den Bewertungen Bestnoten vergaben.

Die Aufmerksamkeit hat das Projekt inzwischen. Sämtliche großen Zeitungen berichten über die Aktion, die Mehrheit der Blogs im Netz sowieso und selbst internationale Zeitungen, wie die „Washington Post“ berichteten darüber. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Song, dessen Text heute noch genau so aktuell ist, wie vor 22 Jahren, also wieder überall zu hören ist.

Auch die Band äußerte sich zu dem Projekt. Sie halten es für eine gute Idee: „Die Aktion wäre auch mit jedem anderen Anti-Nazi-Song cool. Wenn es unser Lied sein soll, unterstützen wir das natürlich gern“. Weiterhin gab die Band an, sie wollen nichts an den Einnahmen des Songs verdienen und diese an die Organisation „Pro Asyl“ zu spenden.

Hier der Song:

Die Ärzte "Schrei nach Liebe"

 

Wir finden, dass es sich hier um eine tolle Idee handelt und man auf diese Art ein positives Statement setzt. Gerade in der aktuellen Lage ist es wichtig, dass man solche Statements nicht mit plumpen Parolen verbreitet, sondern sich eines Themas bedient, welches einfach aufrüttelt, aufklärt und für bestimmte Themen sensibilisiert.

 


Quellen:
http://www.aktion-arschloch.de/
https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2015/09/04/a-22-year-old-anti-nazi-song-tops-german-charts-again-to-welcome-refugees/
https://de.wikipedia.org/wiki/Schrei_nach_Liebe
http://www.spiegel.de/kultur/musik/20-deutsche-bands-fordern-besseren-schutz-von-asylbewerbern-a-1051306.html

Dieser Artikel stellt nur die Meinung der AutorInnen dar und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten der Redaktion von seitenwaelzer wider.

Unterstützen

Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würden wir uns über eine kleine Spende freuen.



Noch mehr Stories? Folge seitenwaelzer:

Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

Bild zeigt Luca auf der BühneDavid Hinkel

„Wenn ich’s jetzt nicht probiere, dann nie“ – Stand-Up-Comedian Luca Jonjic im Interview

Inga Nelges | seitenwaelzer.de

Vom männlichen und weiblichen Blick – Ein Gang durch die „Nudes“-Ausstellung des LWL-Museums in Münster

Daniel Öberg | Unsplash

Korallen, Klimawandel und Klimaangst

Vadim Kaipov | Unsplash

„Entmenschlicht. Warum wir Prostitution abschaffen müssen“ von Huschke Mau – Eine Buchrezension

Tags:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir benutzen Cookies, mit der Nutzung unserer Webseite erklärst du dich damit einverstanden. Hier gibt's weitere Infos.