Kino & Serie / Kultur und Medien
Der Schwerpunkt liegt auf Kurzfilmen: Das 15. Filmfestival in Münster
1. Nimmersatt Ein Film über eine junge Frau, der ein Muttermal entfernt wird. Es bestand Verdacht auf Hautkrebs. Irritiert stellt […]
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
1. Nimmersatt
Ein Film über eine junge Frau, der ein Muttermal entfernt wird. Es bestand Verdacht auf Hautkrebs. Irritiert stellt sie fest, dass sie plötzlich mehr Aufmerksamkeit bekommt und beschließt daher die Endergebnisse nicht zu verraten. Sie mutiert im Laufe des Filmes zu einer Schauspielerin, als sie der Welt weißmacht, sie habe Krebs. Ein wackeliges Gerüst aus Lügen entwickelt sich.
Ein abstraktes Filmexperiment, dessen Ziel die Visualisierung einer Ouvertüre von Louis Spohr war. Der Film scheint dabei die Geschichte zweiter musikalischer Stimmen zu erzählen, die einerander verfolgen. Das eigentlich interessanteste, so Regisseur Stellmach im Gespräch, sei jedoch die komplexe Machart der Animation aus über 5000 Einzelaufnahmen von Tusche, sowie schwarzer Farbe, die binnen dreier Jahre angefertigt wurden.
3. Ein Film
Der Filmessay von Franziska Kabisch kommt ungewohnt und neutral daher. Knapp vier Minuten lang wird der Zuschauer mit Bildern allein gelassen, die von einer monotonen Stimme beschrieben werden. Das Konzept dahinter: „Ein Ikonoklasmus über den ambivalenten Subtext scheinbar harmloser Bilder und deren politische Instrumentalisierung.“, so die Regisseurin.
Dieser Film kam beim Publikum eher verhalten gut an.
Eine Dokumentation, die mit 22 Minuten Länge aus den anderen Kurzfilmen heraussticht. Das Thema ist hierbei ein Phänomen, das auf Metal-Konzerten auftritt:
Es ist das Ritual, auf das sich Sanitäter auf Heavy Metal-Festivals am meisten freuen: Die Wall of Death, das martialische Aufeinanderprallen zweier Wände aus ineinander verkeilten Menschenkörpern, welche eher an ein antikes Schlachtengemälde als an popkulturellen Ausdruckstanz erinnert.
Die Dokumentation zeigt Interviews vom Wacken-Festival und gibt einen umfassenden Einblick in den Mikrokosmos der Heavy-Metal-Fans.
5. The Hopper
Der vielleicht beste Film des Kurzfilmblocks: Eine Knetfigurenanimation, die authentisch und teilweise satirisch verzerrt, das Leben farbiger Jugendlicher in einem amerikanischen Ghetto zeigt. Das Festival verspricht:
Eine Hommage an die US-amerikanische Fernsehserie „The Wire“, die nebenbei das gesamte Filmgenre namens Knetanimation gegen den Strich bürstet. Episch, brutal, mörderisch spannend, mit einem Soundtrack à la „Ghost Dog“. Muss man gesehen haben.
Und genau das bekam man geboten, inklusive einem mörderischen Twist am Ende.
Fazit: Ein interessantes Festival, das Lust auf mehr macht. Gerade für Fans des Independent-Kinos interessant.
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Weitere Quellen:
http://www.muenster.org/filmwerkstatt/filmfestival/15/
imdb.com
Seiten: 1 2
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
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