Bildung und Karriere / Studium

How to BAföG

Was ist das und wie funktioniert das eigentlich mit dem BAföG? Dieser und vielen weiteren Fragen zu dem Thema gehen wir in diesem Beitrag nach.
| Christopher Woiczyk |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Robin Thier

Das Studium hat gerade begonnen und viele Fragen tauchen im ersten Semester auf. Besonders zu Beginn sollte man darauf achten, dass man alle Infos rechtzeitig bekommt, aber auch darauf, woher die Antworten kommen, damit keine Missverständnisse entstehen. Eine der ersten Fragen im Studium lautet: Woher kommt die Finanzierung?

Vielen steht kein großes Kapital zur Verfügung, und wenn es euch geht wie mir, dann möchte man Banken oder andere Institute für einen Studienkredit meiden. Die beste Lösung: Das BAföG!

Das Bundesausbildungsrderungsgesetz eröffnet jungen Menschen seit 1971 Bildungschancen in Form eines Darlehens. Als Studiendarlehen vom Staat direkt, wird dabei euer persönlicher Bedarf berechnet. Je nach Studienstandort und Wohnsituation unterscheiden sich diese Bedarfsberechnungen enorm und damit auch die Menge an Geld, die ihr bekommt.

Nun kommt der wirklich interessante Teil:

Der Antrag
Der Antrag ist auf jeder zuständigen Studentenwerkshomepage, dem jeweiligen BAföG-Amt, zu finden – oder vor Ort an einer der Außenstellen.

Im BAföG ist festgeschrieben, dass das Datum jeder Art der Antragsstellung als Antragsdatum gilt. Dies ist wichtig, für den Fall, dass die Bearbeitung in Ausnahmefällen über Wochen dauert. Das bedeutet, man sollte sich frühzeitig darum kümmern. Für den Antrag sind nebenbei eine ganze Reihe persönlicher Daten nötig: bezüglich eures Einkommens, der momentanen Wohnsituation, so aber auch die eurer Eltern und noch vieles mehr.

Zögert nicht, wenn ihr noch nicht alle Daten dahabt: Auch wenn ihr nur eure Daten abgebt, könnt ihr euch so das Antragsdatum im ersten Monat sichern und die restlichen Daten nachreichen.

Die Zahlungen
Die monatlichen Zahlungen treffen in der Regel am Ende eines Monats ein. Somit bleiben noch 2-3 Tage für den durchschnittlichen Stichtag der Mietzahlungen.

Diese Monatszahlungen werden immer für einen vorher bestimmten Bewilligungszeitraum ausgestellt. Dieser beträgt ein Jahr und ist gültig bis zum Ende des nächsten Semesters – dann geht es ans Rückmelden.

Auf der Homepage deines Studentenwerkes sind zusätzlich auch die Förderungssätze gekennzeichnet, mit diesen, sowie einigen BAföG-Rechnern im Internet ist abzuschätzen, welchen Förderungssatz ihr bekommt. Dieser wird dann anteilig vom Amt und den Verwandten bezahlt (je nach Verdienstlage).

Weitere Informationen:

Was passiert, wenn meine Eltern nicht zahlen möchten?
Dies könnt ihr einfach eurem jeweiligen Bearbeiter melden, das Amt kümmert sich dann um alles Weitere: Der fehlende Satz wird euch vom Amt vorgeschossen und danach richtet sich dieses an den Verweigernden, um den fehlenden Teil wenn nötig vor Gericht einzufordern.

Kann ich zusätzlichen Jobs nachgehen?
Veränderungen eurer Lebenssituation wie Umzüge oder neue Nebenverdienste müsst ihr dem Amt sofort melden. Für den Fall, dass ihr neben dem Studium noch etwas dazuverdienen möchtet, so könnt ihr kleineren Tätigkeiten wie einem Minijob getrost nachgehen. Diese sind nicht nur steuerfrei, sondern bis zu einer Grenze von 4.880€ (brutto) auch im jährlichen Bewilligungszeitraum erlaubt.

Wirken sich Praktika aus?
Generell gilt, wenn ihr die Grenze des Zusatzverdienstes nicht überschreitet, dann ist dies auch kein Problem (ausgenommen sind Stipendien, diese haben eine Grenze von 300€ im Monat). Studienbezogene oder sogar studienverpflichtende Praktika werden nicht angerechnet. Im Zweifelsfall könnt ihr aber immer noch euren Berater anrufen und nachfragen.

Was passiert, wenn der Bewilligungszeitraum endet?
Vor dem Ende müsst ihr (meistens 2-3 Monate vorher) anfangen, Leistungsnachweise einzusenden. Das heißt, die bestandenen Prüfungen werden nachgewiesen, und wenn ihr genug Punkte in den letzten zwei Semestern erreicht habt (deren Grenze nicht allzu hoch liegt), dann bekommt ihr wieder eine Bestätigung für einen neuen Bewilligungszeitraum von einem Jahr.

Geht ihr dem nicht nach, vergesst es oder macht es aus anderen Gründen nicht, verfällt der BAföG-Anspruch automatisch am letzten Tag des Bewilligungszeitraums.

Was passiert nach dem Studium?
5 Jahre nach eurem Förderungsende werden die Raten für die Rückzahlung der Darlehensschuld bestimmt. Diese orientieren sich an eurem Verdienst und betragen minimal 315 € im Quartal.

Noch ein paar letzte Worte aus eigener Erfahrung als Fazit:

Wenn ihr BAföG beantragen möchtet, tut dies möglichst schnell, denn jeder Monat zählt. Im Allgemeinen ist nach der Beantragung nämlich alles geregelt und läuft reibungslos weiter.

Deshalb seid wachsam und vergesst nicht, eure Änderungen oder Leistungen am Ende des BWZ (Bewilligungszeitraums) zu melden! Auf folgenden Seiten findet ihr weitere Informationen für eure Recherche:

 

http://www.bafoeg-rechner.de/

www.bafög.de

Als Beispiel : Studentenwerk Köln
Ein Beitrag von Christopher Woiczyk

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