Kino & Serie / Kultur und Medien
Kinokritik: The Hallow
Vergangene Woche fand in Münster das Filmfestival statt und bei so einem Ereignis, welches nur alle zwei Jahre zugeben ist, ließ ich es mir nicht nehmen, mir ein paar der Filme aus dem Festivalprogramm anzuschauen. Das Spannende dabei: es handelt sich oft um kleine Independent-Produktionen, die der normale Kinobesucher selten zu Gesicht bekommt. Natürlich habe ich mich vorher über die Filme informiert und vor allem „The Hallow“ sollte, neben einigen anderen, durchaus sehenswert sein. Das versprachen zumindest die Kritiken.
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Vergangene Woche fand in Münster das Filmfestival statt und bei so einem Ereignis, welches nur alle zwei Jahre zugeben ist, ließ ich es mir nicht nehmen, mir ein paar der Filme aus dem Festivalprogramm anzuschauen. Das Spannende dabei: es handelt sich oft um kleine Independent-Produktionen, die der normale Kinobesucher selten zu Gesicht bekommt. Natürlich habe ich mich vorher über die Filme informiert und vor allem „The Hallow“ sollte, neben einigen anderen, durchaus sehenswert sein. Das versprachen zumindest die Kritiken.
Die Handlung
Eine junge Familie zieht in ein kleines Dorf in Irland und lebt abseits der Zivilisation in einer Hütte, mitten im Wald. Ständig werden sie von den eher unaufgeschlossenen Nachbarn gewarnt, sie sollten vom Wald fernbleiben, doch der frischgebackene Familienvater hält sich nicht an diesen Aberglauben. Schon wenig später soll er seine Entscheidung bereuen, als der Wald mit aller Macht zeigt, dass der Mensch dort nichts zu suchen hat und ein Kampf um Leben und Tod entbrennt.
„Nein, nicht da lang!“
Bei diesem Film handelt es sich um einen klassischen Horrorfilm. So klassisch, dass kaum Versuche unternommen werden, das Genre aufzurütteln, sondern eher das genaue Gegenteil der Fall ist. Hier liegt für mich auch bereits das größte Problem des Filmes: Die Story. Ganz, wie es sich für einen Horrorfilm gehört, hat man diese fast völlig vergessen und verlässt sich lieber auf zwei Stunden voller Jump-Scare-Effekte und Herumgerenne. Das Setting im Wald, sowie die Thematik, bei der irische Volksmärchen mit gruseligen Monstern verknüpft werden, bieten zwar die richtige Atmosphäre, doch kurz nach der Einführung der Charaktere, beginnt der Spuk auch schon und lässt keinen Raum, sich zu orientieren. Aus diesem Grund fallen die teilweise unglaublich unlogischen Entscheidungen der Protagonisten umso mehr auf und das typische „renn doch nicht dahin“-Gefühl setzt ein, was man bei so vielen Genrevertretern empfindet. Für ein Erstlingswerk ist der Film sehr zwar professionell gemacht, doch wenn man keine vernünftige Vorlage hat, wird das auch nichts.
Gruselige Kreaturen und eine erschreckende Soundkulisse
Seine Stärken hat „The Hallow“ definitiv in Sachen Maske und Creature-Design. Die Monster aus dem Wald sind wirklich widerlich anzusehen und geben furchterregende Schreie von sich. Ein Lob an die Sounddesigner an dieser Stelle. Wer also Spaß an Monstern und Körpertransformationen, sowie vielen Jump-Scares hat, der ist mit diesem Film sicher gut beraten und kann über die Logiklöcher in Mondkratergröße hinwegsehen. Ich bin leider kein großer Fan dieses Monsterhorror-Überlebens-Genre und daher können die Kreaturen diesen Film für mich nicht mehr retten.
Fazit
Ich gebe zu, in der einen, oder anderen Ecke birgt der Film schon einen Hauch an Originalität, zum Beispiel durch die Vermischung verschiedener Horrorgenres, doch alles in allem handelt es sich um einen durchschnittlichen Film, der nicht richtig weiß, in welche Richtung er gehen soll und stattdessen munter versucht, sich bei bekannten Filmen zu bedienen. Ab und zu wirkt das, aber die meiste Zeit weiß man nicht recht, was man von dem Geschehen auf der Leinwand halten soll. Trotz meiner vernichtenden Worte kann der Film für Horrorfans dennoch einen Blick Wert sein. Ich hatte durch die teilweise sehr positiven Kritiken jedoch deutlich mehr erwartet.
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
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