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Podcast Empfehlung: Queer Dungeoneers

Queer Dungeoneers folgt einer Gruppe von Reisenden bis ans Ende der Welt, um das Ende der Welt zu verhindern. Auf […]
| Alex Schmiedel |

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

ein violetter Hintergrund mit Sternen. Darin ist eine Glaskugel in schwarz weiß in der Queer Dungeoneers stehtQueer Dungeoneers

Quelle: Queer Dungeoneers

Queer Dungeoneers folgt einer Gruppe von Reisenden bis ans Ende der Welt, um das Ende der Welt zu verhindern. Auf der Reise erleben sie Abenteuer, schließen Freundschaften und verfeinden sich mit mal mehr, mal weniger einflussreichen Parteien. Und stetig werden sie verfolgt: von anderen, von ihrer Vergangenheit und von vergangenen Entscheidungen.

Queer Dungeoneers ist ein englischsprachiger Actual-Play-Podcast im High-Fantasy Genre. Eine Vielfalt von teilweise schweren Themen, wie Trauer, Verlust und nicht mehr veränderbare Konsequenzen, bereitet er gefühlvoll und mit einer Portion warmherzigem Humor auf. Die Charaktere lernen und wachsen stetig mit ihren Erfahrungen und entwickeln sich zu facettenreichen und emotional komplexen Individuen. Darüber hinaus wachsen sie im Laufe des Abenteuers auch als Gruppe mal zusammen, mal auseinander und das auf immersive und narrativ involvierende Art.

Die Spielleiterin und Erzählerin führt die Gruppe dabei durch diverse Terrains, erschafft Rätsel, die sowohl für die Spielenden als auch für die Hörenden eine Freude sind, und erweckt eine bunte Palette von nicht spielbaren Charakteren zum Leben – von einer nachtragenden Druidin, über einen einschüchternden Elefantengeist bis hin zu einem herausragend witzigen sprechenden Schwert namens Lenny.

Queer Dungeoneers kennzeichnet sich durch emotionsstarkes Voice-Acting, einen sehr herzlichen Humor und in den späteren Folgen auch detailreiche Soundscapes und Musikuntermalungen. Außerdem steigert sich die Audio-Qualität des Podcasts im Laufe der Zeit, also heißt es: Lasst euch nicht abschrecken, es wird, es wird.

Im Faktor Inklusion ist zudem hervorzuheben, dass der Podcast darauf achtet, Content Notes über mögliche retraumatisierende oder Angst auslösende Szenen und Inhalte zu geben. Diese können auch im Detail bei Bedarf nachgeschlagen werden. Zudem arbeitet der Podcast mit Transskripten! Besonders stark ist auch die Bemühung, ihre persönlichen Lernerfahrungen in das Produkt einfließen zu lassen. Interessant ist daher, dass zum Beispiel Contentnotes in Episoden geupdatet und diskriminierende oder problematische Darstellungsweisen und Dialoge nachträglich überarbeitet werden. Dadurch erschafft die Crew von Queer Dungeoneers ein besonders niedrigschwelliges, zugängliches Medium.

Außerdem verfügt Queer Dungeoneers über einen diversen Cast. Und das zeigt sich auch im Rollenspiel. Denn die verschiedenen Lebensperspektiven und vielfältigen Formen von Liebe und Geschlechtsidentitäten werden im Podcast vor und hinter der Bühne abgebildet. Dass besonders die Repräsentation von Menschen aus der LGBTQIA+ Community ein Bestandteil des Actual-Play-Podcasts ist, überrascht beim gewählten Namen kaum. Und genauso queer wie der Titel ist die Show auch tatsächlich. Dabei verfällt sie jedoch nicht in stereotypisierende und flache Darstellungen, sondern zeigt emotional vulnerable, nahe und realitische Charaktere.

Wenn ihr auf Actual-Play-Abenteuer im High-Fantasy Genre mit Rätseln, Humor und einer emotionalen Achterbahnfahrt steht, wenn ihr quer durch eine liebevoll erzählte Welt voller spannender und kurioser Charaktere geschleift werden wollt und wenn ihr euch dann auch noch über perspektivreiche queere Repräsentation freut, dann ist der Podcast Queer Dungeoneers definitiv ein fantastisches Match für euch.

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Alex Schmiedel

Seit 2019 unterstütze ich das Team mit Illustrationen, Gestaltung, Artikeln und einer stets schwingenden intersektionaler Feminismus-Keule. Ursprünglich bin ich jedoch als Fan des Heldenpicknicks auf Seitenwaelzer gestoßen. Meinen Bachelor habe ich in Mediendesign in Münster absolviert und nun studiere ich Medienwissenschaft im Master in Bochum und arbeite im Bereich Mediendesign. Für Interactive Fiction, Podcasts, Animation und Musik schlägt mein Herz, ebenso wie für Aufklärung über diverse politische Themen, insbesondere Geschlechterdiversität und medizinische sowie antiableistische Gleichberechtigung.

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