Searching for Sugar Man
Stell dir vor, du bist Rockstar, berühmter als Elvis oder die „Stones“, die Menschen lieben dich und deine Musik – […]
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Stell dir vor, du bist Rockstar, berühmter als Elvis oder die „Stones“, die Menschen lieben dich und deine Musik – und du weißt nichts davon. So in etwa verlief das Leben des Sängers Rodriguez, dessen unglaubliche Geschichte nun als Dokumentation verfilmt wurde: „Searching for Sugar man“.
Sixto Diaz Rodriguez wurde 1942 in Detroit geboren und gehörte Zeit seines Lebens zur Unterschicht Amerikas. Sein Geld verdiente der Sänger und Songwriter mit Auftritten in Bars und Clubs. Mitte der 1960er Jahre wurde er von einem Musikagenten entdeckt und nahm kurz darauf sein erstes Album „Cold Fact“ auf. Ein Jahr später, 1971 kam das zweite Album „Coming from reality“ auf den Markt. Beide Alben waren gewaltige Misserfolge in den USA. Dennoch wurde „Cold Fact“ ein Geheimtipp in Australien. Der geringe Ruhm von Rodriguez, endete jedoch schnell und er geriet in Vergessenheit.
Der Sänger hielt sich mit schwersten Jobs im Baugewerbe und als Tankstellenarbeiter über Wasser, was er dabei nicht wusste, war, dass eine seiner Platten irgendwie nach Afrika gelangte. Dort wurde es per Raubkopie zum Vorbild der anti-Apartheid Bewegung und seine Liedtexte als Protest gegen bestehende Systeme und Unterdrückung interpretiert. Diese Tatsache führte zu gewaltigem Ansehen und Ruhm in Südafrika. Er war dort bekannter als Elvis, oder gar Jimi Hendrix. Da man jedoch nichts über den Verbleib des Künstlers oder dessen Leben erfahren konnte, kamen einige Gerüchte über den Tod Rodriguez auf.
Um das Geheimnis des Todes zu lüften wurde 1996 eine Aktion in Gang gesetzt, die außergewöhnliches zutage förderte: Rodriguez lebt noch.
Diese Geschichte und alles, was darauf folgte, wird auf wunderbare Weise in dem Film „Searching for Sugar Man“ gezeigt. Trotz der Tatsache, dass es sich um eine Dokumentation handelt, ist der Film an keiner Stelle langweilig. Vielmehr ist es eine brennend spannende und toll inszenierte Geschichte, die einem noch fantastischer scheint, wenn man die Bilder aus Rodriguez Leben und die Spannung auf seinem ersten Auftritt in Amerika mitverfolgen kann. Unterlegt ist der Film, der nun für den Oscar als beste Dokumentation nominiert ist, mit den echten Songs von Rodriguez.
Trailer:
Nachtrag vom 26.2.2013
Searchung for Sugar Man gewann den Oscar für die beste Dokumentation – verdienterweise. Herzlichen Glückwunsch!
Reingehört: „Cold Fact“ von „Rodriguez“
Die erste Veröffentlichung, mit dem Namen „Cold Fact“ ist genial aufgebaut, sowohl von der musikalischen Gestaltung, wie auch vom Text, in dem neben tollen Zeilen ein literarisches Potential steckt, das einem Schriftsteller gerecht wird. Warum diese Platte in den USA gefloppt ist, wird wohl niemand verstehen, angesichts von Titeln wie „Cruzify your mind“ und „I wonder“. Das ist musikalische Größe, wie man sie heutzutage nur selten noch findet.
Das Nachfolgealbum „Coming from reality“ ist etwas anders, ruhiger als das erste, aber ebenfalls hörenswert.
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Quellen:
Film: Searching For Sugar Man
http://de.wikipedia.org/wiki/Sixto_Rodriguez
CD: Cold Fact & CD: Coming from Reality
http://www.peterguy.merseyblogs.co.uk/Rodriguez%20Liverpool%20Philharmonic%20Hall%20music%20live%20tickets.jpg
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
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Tags: AfrikaApartheidFilmMusikOscarRodriguezSearching for Sugar Man