The Black Keys – Turn Blue
Jemandem, der die Band „The Black Keys“ nicht kennt, dem könnte man ihren Stil vielleicht mit einem Vergleich zu den White Stripes näher bringen. Es handelt es ebenfalls um ein Duo mit einem Gitarristen und einem Schlagzeuger, deren Musik irgendwie dreckig und nach Garagenband klingt - beziehungsweise „klang“.
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Jemandem, der die Band „The Black Keys“ nicht kennt, dem könnte man ihren Stil vielleicht mit einem Vergleich zu den White Stripes näher bringen. Es handelt es ebenfalls um ein Duo mit einem Gitarristen und einem Schlagzeuger, deren Musik irgendwie dreckig und nach Garagenband klingt – beziehungsweise „klang“.
Die beiden Musiker Dan Auerbach und Patrick Carney stammen aus Ohio und prägten ihren Sound schon früh. Dass sich ihre ersten Alben nach einer Garagenband anhören, ist tatsächlich kein Zufall: Die Aufnahmen fertigten sie selbst an und als Tonstudio musste ein Wäschekeller herhalten. Am Anfang lief der Start eher schleppend und in den Jahren 2004 bis 2008 waren sie zwar irgendwie vertreten, doch mit dem allzu ruppigen Sound und den unmelodischen Kompositionen konnten sich viele nicht wirklich anfreunden. Doch dann, im Jahr 2011, in dem sich übrigens das andere große Lo-Fi-Duo, die White Stripes, trennte, kam der große Durchbruch. Mit dem Album „El Camino“ stiegen sie weit vorn in die internationalen Charts ein und waren mit einem Mal in aller Munde. Was war passiert? Der Grund für den Erfolg liegt wohl vor allem an der massentauglicheren Musik, den eingängigeren Rhythmen und dem insgesamt glatteren Konzept. Ausschlaggebend für diese Änderung war der Musikproduzent „Danger Mouse“, unter dessen Leitung auch das neue Album steht. „Na und?“, könnte man fragen, „hört man das jetzt irgendwie?“. Die Antwort: Ja!
Wer vielleicht schon vorher einmal auf die Band gestoßen war und sich Songs wie „Little Black Submarines“ anhörte, der wird erst einmal überrascht sein, dass das neue Album „Turn Blue“ mit einem beinahe psychedelischen, siebenminütigen Intro beginnt, dessen Stil man eher irgendwo in den 1980er Jahren gesucht hätte. In diesem Stil geht das Album weiter, doch keine Sorge: Unter den Synthesizer-Klängen setzen dann die verzerrten Gitarren ein und sorgen für die rockige Note des Ganzen. Erinnert fühlt man sich jedoch ganz stark an unseren vorletzten Musik-Tipp, das Album „After the Disco“ der „Broken Bells“ und das ist auch kein Wunder, denn besagter Produzent „Danger Mouse“ ist Mitglied der „Broken Bells“. Ganz kann man die beiden Alben jedoch nicht miteinander vergleichen, doch „Turn Blue“ ist klanglich gesehen so etwas wie der raubeinige große Bruder von „After the Disco“, dessen Song „10 Lovers“ jedoch auch durchaus auf ersterem Album platz gefunden hätte.
Auf die Dauer ist das neue Album der Black Keys ein wenig eingängig und gefiel dadurch im Großen und Ganzen ein bisschen schlechter, als das der Broken Bells, doch wer sich ein wenig für den speziellen Sound begeistern kann, für den findet sich hinter dem hypnotischen blau-rosa Albumcover (wirklich Leute… gibt es denn keine anderen Retro-Farben? Wie wäre es mit Neon-Gelb?) eine sehr hörenswerte Reise durch surreale Klangbilder.
Das Musikvideo zu „Fever“ vom Album „Turn Blue“:
_________________
Quellen:
http://www.plattentests.de/rezi.php?show=11263
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Black_Keys
https://de.wikipedia.org/wiki/Turn_Blue
Unterstützen
Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würden wir uns über eine kleine Spende freuen.
Noch mehr Stories? Folge seitenwaelzer:
Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
Nach zwei Jahren Zwangspause: Der Festivalsommer 2022
Albanien – Die Talentschmiede der modernen Weltstars
Was Spotify mit unseren Musikschaffenden macht
Indie-Rock: Die musikalische Revolution der 80er
Tags: AlbumBroken BellsCDDanger MouseFeverGarageGrungeLoädiMusikMusik-TippmusikvideoRockThe Black KeysTurn Blue