Bildung und Karriere / Studium

Der schmale Geldbeutel – Studentenvergünstigungen

Heute gebe ich jede Menge Tipps, wie man den ohnehin schon schmalen studentischen Geldbeutel schonen kann. Das Stichwort: Studentenvergünstigungen.
| Amelie Haupt |

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Robin Thier

FREIBIER!!!
Freibier für alle!
Habe ich deine Aufmerksamkeit? Gut, denn heute gebe ich jede Menge Tipps, wie man den ohnehin schon schmalen studentischen Geldbeutel schonen kann. Freibier ist da eher eine Seltenheit, aber auch das soll es manchmal geben! Keine Sorge, ich verrate dir später noch, wo. ;)

Ganz wichtig: Für unsere kleine Reise durch die Welt der Studentenvergünstigungen brauchst du zunächst einmal deinen Studentenausweis. „Reise“ nenne ich das Ganze nicht nur aus stilistischen Gründen, sondern auch, weil sich meine Tipps unter anderem auch auf das Reisen im Ausland beziehen werden.

Als zweites wichtiges Dokument benötigst du dein Semesterticket für Bus und Bahn. Je nach Region gilt das entweder nur für deine Stadt, oder – wie in meinem Fall – in NRW und somit gleich für das ganze Bundesland. Damit können wir unsere Reise starten und fangen erst einmal mit dem Bereich „Kunst und Kultur“ an:

Kinos: Haben häufig einen „Studententag“ mit Rabattpreisen.

Museen: Haben in Deutschland eher seltener Studentenermäßigungen. In Köln jedoch gibt es den freien 1. Donnerstag im Monat. An diesem Tag dürfen alle gemeldeten Bürger der Stadt Köln umsonst in jedes Museum. Vielleicht gibt es das auch in deiner Stadt? In Europa sind uns, was das angeht, viele Länder etwas voraus: Häufig gibt es Tage oder Stunden, an denen der Eintritt komplett frei ist. Außerdem gibt es häufiger Studentenpreise, zum Beispiel: Für das KGB-Museum in Vilnius habe ich ganze 2 Euro Eintritt bezahlt!

Shopping: Warum nicht auf den Trödelmarkt oder in Second-Hand-Läden? Selbst wenn ihr für Letzteres nicht Hipster genug seid, weil ihr nicht wie eure Oma gekleidet sein möchtet: Wie wäre es mit einem schicken Teeservice und hübsch verzierten Besteck für die neue Wohnung? Hat Stil und schont den Geldbeutel. Mein Local-Dealer um Kleidung, Bücher, Spiele oder Geschirr zu kaufen, ist seit Neuestem der Second-Hand-Laden „Oxfam“. Wer Wert auf Umweltbewusstsein legt, ist hier genau richtig: Kaufen, soviel man will, ohne ein schlechtes Gewissen – die Einnahmen werden nämlich gespendet.

Party: Kommen wir endlich zum Freibier! Ich kann wieder nur für Köln sprechen, aber wenn man einen siffigen Laden, schlechte Musik und billigen Alkohol in Kauf nehmen kann, dann kommt man auch an sein Freibier. Auf der einschlägigen Partymeile am Ring in Köln verdienen sich manche Klubs unter der Woche ein bisschen zusätzliches Geld mit Studentenpartys. Für manch pfiffige Studenten, deren Stundenplan bereits das Wochenende am Mittwoch einläutet, gibt es Freibier und Shots für 50 ct oder andere wilde Angebote. In Köln bietet sich dafür die „Klapsmühle“ oder „Das Ding“ an. Betreten auf eigene Gefahr!

Kommen wir nun zum Reisen: Die Semesterferien sind lang, und wenn man nicht gerade Praktika oder Hausarbeiten erledigen muss, dann hat man viel Zeit.

Fortbewegungsmittel: Interrail, also ein Pauschalticket für ganz Europa, gültig in einer bestimmten Zeitspanne, ist schon seit Jahrzehnten eine beliebte Methode, um relativ günstig und schnell ganz Europa zu bereisen. Aber Vorsicht: Reservierungen können die Kosten aber ganz schön in die Höhe treiben!

Fernbuslinien sind zwar dank Ablauf des Fernverkehrsmonopols der Deutschen Bahn erst seit 2012 zugelassen, aber in anderen Ländern, also so ziemlich im ganzen Rest der zivilisierten Welt, gibt es bereits eine gute Infrastruktur der Fernbusse zu günstigen Tarifen. In Tschechien und umliegenden Ländern gibt es die „StudentAgency“, eine Buslinie, die für Studenten besonders günstig ist. Ich habe von Bratislava nach Budapest sparsame 8 Euro bezahlt und sogar noch ein Freigetränk bekommen. Ein Freigetränk! Ich hab vor Freude über diese Zuwendung fast meinen Kakao verschüttet.

Free Walking Tours: Ich werde nicht müde, der Welt davon zu berichten! Mittlerweile gibt es überall in Europa, aber auch in vielen großen Städten im Rest der Welt sogenannte Free Walking Tours.
Das System funktioniert so, dass einheimische Bewohner der Stadt dir in mal mehr, mal weniger gutem Englisch die Stadtgeschichte und die Kultur näher bringen. Da die Tourguides ihr Geld mit den Trinkgeldern verdienen, die am Ende auf freiwilliger Basis gegeben werden, ist die Tour viel unterhaltsamer, als die trockenen Stadtführungen, die man mit der Schule oder den Eltern machen musste.

Auch zu Hause kann man die Vorteile des Studentendaseins nutzen, oder einfach mit ein paar Kniffen das Budget besser einsetzen.

Lebensmittel: Der typische Student isst ständig Nudeln, weil sie schnell gemacht und günstig sind.
Aber hey: Reis ist auch günstig! ;) Spaß beiseite… Am günstigsten isst man immer noch in der Uni-mensa. Dort sind die Portionen auch meist so groß, dass man gleich eine Tupperdose mitnehmen kann, um für später noch ein vollständiges Abendessen mit mehreren Gängen zu haben. Wer zudem noch auf Fleisch verzichten kann, lebt gleichzeitig gesünder und sparsamer.

Märkte: Wer braucht schon für sich allein 1 Kg Zwiebeln oder 3 Kg Kartoffeln? Auf dem Markt gibt es unverpackt, also plastiksparend, Gemüse und Obst einzeln zu kaufen. Kauf‘ so viel du verbrauchen kannst, dann wirft man nicht immer die Hälfte weg. Außerdem: Wer glaubt, dass Märkte generell teurer sind, als Supermärkte (so wie ich es dachte), der irrt. Fragt nach saisonalem Gemüse aus der Region. Der Beweis: Mein Einkauf bei meinem Gemüsehändler auf dem samstäglichen Markt:

Obst und Gemüse
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4 Zwiebeln, 1 Zucchini, 2 unbehandelte Zitronen, Rote Beete, 6 Eier aus Freilandhaltung in der Region, Ein Bund Radieschen und eine Tüte Pflaumen. Das alles für nur 6 Euro. So teuer ist gesundes und plastikfreies Essen gar nicht!

 

Serien und Filme: Dank Streamingdiensten kann man heutzutage anschauen, was man will und wann man es will – oder sehr viel Zeit damit verbringen, sich nicht entscheiden zu können.

Bei Amazon gibt es für Studenten ein Jahr lang kostenlos „Amazon Prime“ und für 24 Euro im Jahr kann man sich auch Zugang zur „Instant View Mediathek“ verschaffen. 2 Euro im Monat für jede Menge Auswahl ist ein fairer Preis, auch wenn Amazon natürlich längst nicht alle Serien und Filme im Repertoire hat (ich werde übrigens nicht von Amazon gesponsert. Leider..).

Software: Für Hausarbeiten, Präsentationen, oder anderen Kram, den man so am Computer erledigen muss, gibt es allerlei gute Software. Auch hier freut man sich oft über Studentenpreise. Das wohl am meisten benötigte Programm ist die Microsoft-Office-Software. Eine vierjährige Lizenz kostet ca. 80 € und ab und zu bieten die Unis die Programme auch komplett kostenlos an.

Haltet also Ausschau nach Vergünstigungen und Gutscheinen, um mit eurem Budget besser auszukommen, damit am Ende des Geldes auch nicht mehr allzu viel Monat übrig ist.

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