Bildung und Karriere / Reportage

Paris – Reiseziel für den kleinen Geldbeutel

Wusstet ihr, dass Paris von NRW in nur 2 ½ bis 3 Stunden mit dem Thalys zu erreichen ist? Und wusstet ihr, dass eine Fahrkarte für gerade mal 35€ zu haben ist? All das macht Paris zu einem perfekten Reiseziel im Ausland, natürlich für den kleinen Geldbeutel, das also gerade für Studenten attraktiv sein kann. Hier ein kurzer Bericht über die Stadt, ein paar Sehenswürdigkeiten und natürlich Tipps zum Sparen von Geld und Zeit.
| Robin Thier |

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Robin Thier

Wusstet ihr, dass Paris von NRW in nur 2 ½ bis 3 Stunden mit dem Thalys zu erreichen ist? Und wusstet ihr, dass eine Fahrkarte für gerade mal 35€ zu haben ist? All das macht Paris zu einem perfekten Reiseziel im Ausland, natürlich für den kleinen Geldbeutel, das also gerade für Studenten attraktiv sein kann. Hier ein kurzer Bericht über die Stadt, ein paar Sehenswürdigkeiten und natürlich Tipps zum Sparen von Geld und Zeit.

Zunächst ein Wort zur Unterkunft. Die Jugendherbergen in Paris sind, im Vergleich mit den Preisen in ganz Europa, teuer. Dafür bieten sie so gut wie keinen Komfort und sind teilweise sogar als richtig unsicher verschrien. Für etwa denselben Geldbetrag kann man in einem der vielen zwei- bis drei- Sterne-Hotels unterkommen und muss sich keine Sorgen um sein Hab und Gut machen. Ansonsten bleiben natürlich die üblichen Möglichkeiten von privaten bed-and-breakfast-Anbietern über Ferienwohnungen, bis zu einem reichen Angebot an Couchsurfing-Unterkünften, für die richtig preiswerte Variante des Reisens.

Einmal angekommen stehen eine unüberschaubare Masse an Sehenswürdigkeiten zur Auswahl, die man anschauen, sowie unzählige Museen, die man besuchen kann. Auf Seiten der Sehenswürdigkeiten sind natürlich der Eiffelturm, die Kathedrale Notre-Dame, oder der Triumphbogen erste Anlaufstellen. Entlang der Seine reihen sie sich auf und sind auch durchaus zu Fuß zu erreichen, wenn man denn gut zu Fuß unterwegs ist. Einige Wege sind nämlich länger, als es auf dem Plan scheint und, dass man sich in den vielen ähnlich aussehenden Straßen verläuft, ist keine Seltenheit, sondern die Regel. Aber genau so lernt man auch andere Ecken von Paris kennen, auf die man sonst als Tourist eher nicht stößt. Unsere Empfehlung: Einfach mal drauflos laufen und schauen, wo man ankommt (einen Stadtplan natürlich nicht vergessen, falls man sich mal wirklich fies verlaufen hat). Zur Rast laden die vielen Parks ein, wo man sich auf Bänke und Liegestühle setzen, oder einfach auf dem Rasen zum Picknick niederlassen kann – außerdem findet man da besonders viele Verkaufsstände, wo man für teilweise hohe Preise Crêpes und belegte Baguettes kaufen kann.

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Die typische Architektur der Stadt, wie man sie fast überall findet.

Wenn man etwas alternative Sehenswürdigkeiten sucht, dann besteht die Möglichkeit an einer Führung durch die pariser Kanalisation teilzunehmen, oder in den gruseligen Untergrund der Stadt abzutauchen und die berühmten Katakomben von Paris zu besuchen – eine zwei Kilometer lange Tour durch Katakomben, die fast komplett aus den Knochen und Schädeln von Menschen bestehen. Gerade an heißen Tagen ist es dort mit 13 Grad recht kühl.

Tipp: Die Katakomben sind beliebt. SEHR beliebt. Mit Wartezeiten von über zwei Stunden empfiehlt es sich daher, bereits früh morgens vor Öffnung zu kommen und als Erster hineinzugehen.

Kommen wir nun zu den Museen. Zunächst ist da natürlich der Louvre. Mit riesigen Ausmaßen, die man nur schwer an einem Tag erfassen kann, (nicht mal eine Woche wäre dafür ausreichend, vermute ich) liegt er im Herzen von Paris. Die Schlangen sind auch hier teilweise recht lang, aber wer vormittags vorbeischaut, hat gute Chancen ohne eine nennenswerte Wartezeit durch den Haupteingang unter der großen Glaspyramide hineinzukommen.

Tipp: Alle staatlichen und städtischen Museen sind für europäische Bürger zwischen 18 und 25 Jahren kostenlos! Man zahlt also als Student in diesem Alter so gut wie nirgends Eintritt. Im Louvre braucht man jedoch nicht einmal eine Karte. Besonders unkompliziert und ohne Schlange kommt man also hinein, wenn man den Aufsichtspersonen an den Eingängen in die verschiedenen Abteilungen einfach seinen Personalausweis zeigt. In anderen Museen bekommt man jedoch an der Kasse ein kostenloses Ticket nach Vorlage des Ausweises.

Wenn einem die Kunst im Louvre zu alt ist, oder man von den Malern des 17. Jahrhunderts genug gesehen, sowie über die Masse an knipsenden Asiaten einen Blick auf die Mona Lisa geworfen hat, dann kann man als Kunstinteressent dem äußerst ungewöhnlichen Museum „Centre Pompidou“ einen Besuch abstatten. Mit einer völlig irritierenden Architektur und einem der schönsten Ausblicke über Pairs, bietet das Museum nur neuere und neuste Kunst, von 1850 bis 2015. Manchmal ist man zwar ein wenig ratlos angesichts der ausgestellten Dinge, doch man erhält einen spannenden Überblick über die Entwicklung von Kunst und entdeckt alle paar Meter bekannte Bilder und Künstler. Ein großes Museum, das definitiv einen Besuch wert ist.

Wie schon erwähnt sind die Wege in Paris mitunter sehr lang. Da ist es doch schön zu sehen, dass die Metro in großen Teilen der Stadt nur wenig entfernt ist und der Preis für eine Fahrt mit etwa 1,80€ erstaunlich gering.

Tipp: Hier empfiehlt es sich gleich auf Mengenrabatt zu kaufen und 10 oder 20 Tickets zu nehmen, denn nach einer Weile hat man sich an das Netz der U-Bahnen gewöhnt und wird die Tickets auf unzähligen Fahrten schon los.

Neben solch schrägen Dingen, wie einer Metro, die anstatt auf Schienen auf luftgefüllten Reifen fährt, erlebt man in den U-Bahn-Tunnels noch die ein, oder andere Überraschung. So gibt es eine Station, deren Inneren an ein riesiges U-Boot samt Bullaugen erinnert und einen gleich in den Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“ von Jules Verne versetzt. Diese Station mit dem Titel „Arts et Metiers“ gehört zu dem gleichnamigen Museum, bei dem es sich nicht um ein Kunstmuseum handelt, wie der Titel vielleicht suggeriert, sondern um ein riesiges und wirklich sehr spannendes Technikmuseum, wo man auf den Spuren der Dampfmaschine beginnen und sich langsam zum Zeitalter der Computer und Roboter vorarbeiten kann. Die Ausstellung ist riesig und es ist wirklich für jeden etwas dabei, sofern man ein bisschen Zeit mitgebracht hat. Dieses Museum bekommt eine uneingeschränkte Empfehlung – wobei man schon der englischen Sprache mächtig sein sollte, da man sonst bei einigen der Apparaturen eher ratlos dreinschaut.

Die Dächerwelt der Stadt - von Saint Claire aus.
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Die Dächerwelten von Paris

Hat man einmal genug von der großen Stadt und sehnt man sich eher in das klassische Paris, dann sollte man nicht zögern, dem Montmartre einen Besuch abzustatten. Dieses Dorf, welches irgendwann zu einem Stadtteil wurde, liegt oben auf dem Berg im Norden von Paris, auf dem ebenfalls eines der Wahrzeichen, die Basilica Sacre Coeur, von der aus man einen sagenhaften Blick über die pariser Dächerwelt bekommt. Allerdings sollte man sich hier, genau wie auch an anderen Touristenorten, wie dem Eiffelturm, vor Souvenierverkäufern und anderen abzock-Techniken in acht nehmen. In Montmartre selbst sind die Häuser nur noch zweistöckig und es tut sich eine gänzlich andere Welt auf. Zwischen gewundenen Straßen, Treppen und kleinen Gassen, die an Venedig erinnern, haben Künstler ihre Plätze, kleine Cafés drücken sich in die Häuserfronten und hier findet sich auch ein weiteres interessantes Museum: Das Dali-Museum, welches sich mit dem gleichnamigen Surrealisten beschäftigt. Dieses kleine Museum ist zwar nur etwas für Fans und kunstinteressierte, da es weitaus weniger aus dem Oeuvre des Künstlers zeigt, als beispielsweise in Figueres in Spanien zu sehen ist. Doch dieses Museum spezialisierte sich auf die unfassbaren und surrealen Skulpturen sowie auf Grafiken Dalis und bietet damit einen interessanten Einblick. Der Eintritt kostet für Studenten nur 6€ und ist somit im erträglichen Maß.

Montmartre
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Montmartre

Ein letzter Tipp: Die Cafés, beziehungsweise allgemein das Essen ist in Paris ebenfalls recht teuer. Wer nicht nur von Fastfood leben möchte, sollte sich einmal nach Bäckereien oder kleineren Läden in den Seitenstraßen umsehen, sowie nach Ständen, die belegte Baguettes anbieten. Diese bekommt man eigentlich in ganz Paris, und gerade wenn professionell und in richtigen Bäckereien hergestellt werden, sind sie sehr lecker.

Hier noch weitere Reiseberichte als Tipps für das günstige Verreisen: Eine Europareise per Interrail, sowie eine Reise mit Couchsurfing.

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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