Kino & Serie

AMC – von Stummfilmen zum Massenerfolg der Untoten

Vermutlich verbinden die meisten mit dem Namen „AMC“ die Serien „Mad Men“, „Breaking Bad“ oder „The Walking Dead“, doch kaum jemandem ist bewusst, dass die Abkürzung des Fernsehsenders für „American Movie Classics“ steht und der Sender bekannt dafür war, restaurierte Filmklassiker, oftmals in schwarz-weiß, zu zeigen.
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

ErikaWittlieb | Pixabay

Vermutlich verbinden die meisten mit dem Namen „AMC“ die Serien „Mad Men“, „Breaking Bad“ oder „The Walking Dead“, doch kaum jemandem ist bewusst, dass die Abkürzung des Fernsehsenders für „American Movie Classics“ steht und der Sender bekannt dafür war, restaurierte Filmklassiker, oftmals in schwarz-weiß, zu zeigen.

Ein wenig zur Geschichte:

Erst 1984 wurde der amerikanische Sender gegründet, damit ist er im Vergleich zu Urgesteinen wie der BBC, welche seit 1922 besteht, ein recht junges Format. Man kann es in den Anfängen mit dem deutschen Sender „arte“ vergleichen. Der Fokus von AMC lag auf der Restaurierung von Stummfilmen und Schwarzweißfilmen, die oft in wöchentlichen Themenblöcken, zum Beispiel über einen bestimmten Künstler oder Regisseur, gezeigt wurden. 1996 und 1999 begann AMC selbst Serien zu produzieren, in dem Fall die Sendungen „The Lot“ und „Remember WENN“, beide spielten in der Zeit des Zweiten Weltkrieges und gliederten sich so gut in das Programm von AMC ein.

Im Jahre 2002 kam der große Umbruch. Es wurden mit einem Mal nicht mehr nur Filmklassiker, sondern auch modernere Streifen gezeigt, die ab und zu auch von Werbung unterbrochen waren. Dieser Entwicklung folgte 2007 der große Durchbruch. Mit den Serien „Mad Men“ und „Breaking Bad“ traf das Studio den Nerv der Zeit und die Herzen vieler junger Menschen. Mit riesigen Einschaltquoten und einem gewaltigen Nachhall im Internet gehören diese, zusammen mit weiteren Serien des AMC zurzeit zu den bestbekannten Serien. Von diesem Erfolg angetrieben wurden weitere Serien in Auftrag gegeben: „The Prisoner“, die nicht so gute Einschaltquoten erzielte, aber durchaus sehenswert ist, „Rubicon“, die nach einer Staffel eingestellt wurde, sowie „The Walking Dead“. Letztere Serie ist inzwischen die erfolgreichste des Serienkanons und kommt gerade in der breiten Zielgruppe der 18-49-jährigen sehr gut an.

Weitere Serien sollten folgen, konnten bisher jedoch nicht an den Erfolg der anderen anknüpfen. Da wäre „The Killing“, „Hell on Wheels“ und die Thrillerserie „Low Winter Sun“, die als Nachfolgeserie von „Breaking Bad“ gelten sollte, jedoch ebenfalls eingestellt wurde. Doch warum sind einige dieser Serien so erfolgreich?

Der Erfolg von „Breaking Bad“, oder „The Walking Dead“ liegt sicher unter anderem an ihrer hochwertigen Umsetzung, welche an große Hollywood-Produktionen erinnert. Doch auch das Marketing konnte besser nicht funktionieren. Durch das Internet und die sozialen Netzwerke wurden die Serien immer weiter verbreitet und man machte sich den Trick zunutze, den auch Star Wars damals nutzte: Merchandising. Zu den Shows gibt es T-Shirts, Fanartikel, Poster, Sticker, Bücher, Taschen und noch vieles mehr, so ließt AMC seine Zuschauer sogar noch Werbung laufen. Diese Technik scheint sich gelohnt zu haben, betrachtet man einmal die konkreten Daten:

Die Fernsehpremiere der vierten Staffel von „The Walking Dead“ sahen etwa 16,1 Millionen Amerikaner. Außerdem zählt die Serie zu den drei Serien mit den meisten illegalen Downloads. Bis zu 3,6 Millionen Mal wurde jede Episode heruntergeladen.

Breaking Bad kommt auf 4,2 Millionen illegale Downloads und 10,3 Millionen Fernsehzuschauer pro Episode. Das ist erstaunlich, bedenkt man, dass wir hier lediglich von amerikanischen Fernsehzuschauern sprechen und nicht von den internationalen Quoten. Auch ist erstaunlich, dass die Pilotfolge im Jahr 2008 „nur“ von 1,4 Millionen Zuschauern geschaut wurde.

Man muss jedoch bedenken, dass die Download- und Zuschauerzahlen noch bei weitem nicht den Erfolg darstellen. Es fehlen die internationalen Zahlen, sowie die verkauften DVD- und Blu-Ray-Fassungen. Außerdem ist die Anzahl illegaler Downloads und Streams kaum zu zählen. Man kann also davon ausgehen, dass die Serien noch viel, viel, viel erfolgreicher waren, als es die offiziellen Daten belegen. Derartige Serienprojekte mit einem gigantischen Zuschauerkreis wären vor einigen Jahren noch kaum möglich gewesen und ich denke wir dürfen gespannt sein, welche Projekte „AMC“ noch an Land zieht.

 

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Quellen:
http://www.amctv.com/shop
http://shopthewalkingdead.com/?utm_medium=affiliate&utm_source=LS-LQWXAOnc3eI&utm_campaign=LSOFFER-205352&utm_content=LSCR-10-1&cid=LSOFFER-205352&siteID=LQWXAOnc3eI-FOyD1Uu*ne1Ihw*BgR6fWQ
https://de.wikipedia.org/wiki/AMC_%28Fernsehsender%29
http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/Pay-TV-Fox-holt-mit-The-Walking-Dead-Rekordquote_119156.html
http://www.digitalfernsehen.de/Illegale-Serien-Downloads-Game-of-Thrones-vor-Breaking-Bad.111003.0.html
http://www.serienjunkies.de/news/quoten-millionen-breaking-bad-53717.html

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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