ECKE HANSARING #388 – Erzbischof Engelbert I.: Der Mord im Gevelsberger Wald
Moritz Janowsky | seitenwaelzer.deIn dieser besonders langen und tiefgehenden Folge sprechen Michi, Moritz und Stefan Leenen vom LWL-Museum für Archäologie und Kultur über das Leben, die politische Rolle und die gewaltsame Ermordung von Engelbert I. von Köln. Als Erzbischof, Reichsverweser, Protektor und Machtmensch prägte Engelbert im frühen 13. Jahrhundert die Geschicke des Heiligen Römischen Reiches, besonders im Rheinland und Westfalen. Doch sein Aufstieg und seine kompromisslose Politik forderten viele Gegner und endeten am 7. November 1225 in einem der spektakulärsten politischen Morde des Mittelalters. Die drei zeichnen den Weg Engelberts von der höfischen Karriere bis zum Märtyrertod nach, analysieren seine Rolle als Kirchenfürst und weltlicher Machtfaktor und beleuchten die Tat selbst sowie ihre juristischen, religiösen und erinnerungskulturellen Folgen. Eine Episode voll historischer Tiefe, politischer Intrigen, biografischer Spannung und der Frage: War Engelbert Heiliger, Tyrann oder beides?
Unmittelbar vor der Veröffentlichung aber nach unserer Aufnahme fand eine Tagung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe zu Engelbert statt. Stefan war natürlich da und bringt uns hier die neuesten Erkenntnisse der Forschung:
- Der Legat als Vertreter des Papstes bezeichnete Engelbert bei dem Treffen in Mainz als Märtyrer. Dies wird als Heiligsprechung angesehen, der Papst musste diese nicht noch einmal vollziehen. Damit wäre die Heiligsprechung durch den Papst nicht eine der Intentionen für die Vita des Caesarius, auch wenn sie natürlich weiterhin zu Engelberts Verherrlichung dienen soll.
- Es werden Namen der beteiligten Gefolgsleute des Überfalls bei Caesarius genannt, diese sind aber nicht exakt den realen Namen in Urkunden usw. zuzuordnen.
- Die aktuelle Forschung zu Caesarius sieht seinen Bericht als glaubwürdig an, so auch, dass Friedrich von Anfang an auf einen Mord aus war. Hierfür wären auch weniger komplizierte Argumente anzuführen als für die These der Gefangennahme, auch wenn m. E. aus heutiger Sicht einige Ungereimtheiten bleiben. Grund für die Mordabsicht könnte die Verletzung von Ehre und Rang durch die Einmischung Engelberts in die Angelegenheiten des Grafen (oder vll. seines Schwiegervaters?) gewesen sein.
- Zur Zeit der Hochzeit seines Sohnes mit der Erbtochter der Grafschaft Berg war Walram noch nicht Herzog. Er führte auch nicht selbst den Angriff auf die Burg nach Engelberts Tod, sondern überließ dies seinem Sohn und seinem Bruder.
- Die Statue Engelberts aus Gevelsberg steht mittlerweile nicht mehr im RuhrMuseum sondern im Märkischen Museum in Witten.
Quellen und Links
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Gefährliches Halbwissen und große Persönlichkeiten. Dafür steht Ecke Hansaring! Und die Rede ist dabei nicht von unseren beiden Redakteuren Michi und Moritz, sondern von Maria Theresia oder dem sagenumwobenen Graf Dracula. Geschichte in spannend, mit einer gehörigen Prise schwarzem Humor – nicht mehr und nicht weniger. Der Geschichtspodcast. Hier geht's zu den Shownotes
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Moritz Janowsky
Studiert Film an der FH-Dortmund, wird im Team auch gerne als "Podcastonkel" bezeichnet und knipst ab und zu ein paar bunte Bilder.
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Ist meist dort zu finden wo die laute Musik für andere klingt wie ein Autounfall. Wirbt Geld für den Guten Zweck ein oder gibt Führungen durch Münsters Ruine Nummer eins. Dazu wird noch getanzt und wenn dann noch Zeit ist, Geschichte und Archäologie studiert.
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