Kultur und Medien

Eine Ode an das Selbermachen

Gründe für die DIY-Bewegung
| Amelie Haupt |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Stephanie Wollweber

Im Jahre 2016 in Deutschland: Wir bekommen alles was wir brauchen oder nicht brauchen, aber in jedem Fall haben wollen, im Laden um die Ecke oder mit einem Mausklick im Internet. Wenn man nur genug bezahlt, erhält man aus allen Nationen die spezifischsten Angebote. Aber können wir wirklich alles genau so kaufen, wie wir es gerne hätten? Sehe ich nicht so! Ich trete in Rebellion gegen Amazon & Co. und mache es mir selbst.

Die Illusion von Individualität

Egal, in wie vielen Farben ein Handy zu erwerben ist, es ist immer noch standardisiert und Millionen andere Menschen laufen mit dem genau gleichen Handy rum. Nun ist ein Mobiltelefon nicht gerade einfach nachzubauen. Aber warum nicht die Hülle dazu selbst gestalten? Warum nicht eine eigene App programmieren? Etwas schaffen, was sonst niemand auf der Welt hat. Etwas schaffen, was sonst niemand auf der Welt haben kann, weil man es eben mit der eigenen Hand und dem eigenen Kopf geschaffen hat, ohne geistlose Maschine, die nur auf Masse produziert. Ich rufe auf zur Individualität, weil deine Persönlichkeit nicht von Standardprodukten befriedigt werden kann.

Wissen, was drin steckt

Emulgatoren, Sorbitsirup, Palmöl etc. pp. Manche Bestandteile unserer Lebensmittel sind uns noch immer schleierhaft, bei manch anderen ist man sich bereits der verheerenden Umweltschäden bewusst. Gerade Lebensmittel und Pflegeprodukte bestehen aus komplexen Zusammensetzungen, da die lange Lagerungszeit es notwendig macht, mit Konservierungsmitteln zu arbeiten. Trotzdem: Von Nutella bis Shampoo kann man sich alles selbst machen, weiß, was drin steckt, weil man eigenhändig die Zutaten vermischt hat, und verzichtet auf zweifelhafte Zusatzstoffe aus zweifelhafter Herkunft.

Spaß haben

Die meisten von uns sitzen jeden Tag am Schreibtisch, in der Uni oder am Arbeitsplatz. Alles, was wir mit den Händen tun, ist Tippen und Schreiben. Dabei sind Möbel bauen, Lebensmittel zubereiten und Wohnraum gestalten den Händen, aber auch vor allem dem Kopf, eine willkommene Abwechslung. Außerdem ist es ein befriedigendes Gefühl, am Ende des Tages ein greifbares Ergebnis in den Händen zu halten, das man selbst erschaffen hat. Maslow sagte, dass Selbstwirksamkeit die oberste Stufe der menschlichen Berdüfnishierarchie darstellt. Was ist selbstwirksamer, als sich eigene Alltagsprodukte zu schaffen?

Der Umwelt zu liebe

Ich glaube, ich erzähle niemandem etwas Neues, wenn ich sage, dass die meisten Produkte in unserem Alltag, egal ob der Ikea-Tisch oder die Mayonaisetube, in irgendeiner Form schlecht für unsere Umwelt sind. Wertvolle Ressourcen, die verbraucht werden, Plastiküberfluss, schlecht behandelte ArbeiterInnen in fernen Ländern, abgeholzte Regenwälder. Die Liste der Umweltleiden ist lang und dreckig. Beim Selbermachen kann man die benötigten Ressourcen viel bewusster aussuchen, leichter auf Plastik verzichten und Überfluss vermeiden.

Nie war es leichter

Youtube, Utopia, Pinterest, selbermachen – um nur ein paar Namen zu nennen. In Zeiten des Internets gibt es unzählige Möglichkeiten, sich inspirieren zu lassen, idiotensichere Anleitungen zu bekommen und die geschaffenen Werke stolz zu präsentieren. Wir haben einen kompletten Artikel mit Internetseiten für euch zusammengestellt. Mangelnde Kreativität ist also keine Ausrede mehr!

Das liebe Geld

Besonders Markenprodukte wie Nutella, Bref und Co. sind vor allem eins: Teuer. Besser gesagt: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht. Denn ein Glas Nutella enthält jede Menge Zucker und Palmfett, aber sehr wenige Haselnüsse. Wer die Haselnusscreme selbst herstellt, verzichtet auf fiese Inhaltsstoffe und vor allem darauf, für den Namen zu bezahlen. Einige DIYs sind um Längen günstiger, als ihr gekauftes Pendant, bei anderen mag man noch ein wenig draufzahlen, dafür weiß man jedoch, wie der Preis entstanden ist.

Das Hobby zum Beruf

Warum nicht die eigenen Kreationen auf den Markt bringen? DaWanda bietet die Möglichkeit, seine Produkte an Mann und Frau zu bringen, Kickstarter hilft bei der Finanzierung und auf Patreon kann man sein monatliches Gehalt durch die selbst aufgebaute Community fördern lassen. Generell boomt die Startup-Szene in Deutschland, aber auch weltweit. Du bist überzeugt von deiner Idee und deiner Herstellung? Lass die Welt daran teilhaben und mach dein eigenes Ding! Ich denke, das waren mehr als genug Gründe, sich mal wieder kräftig in die Hände zu spucken und anzupacken. Egal ob Säge, Kochlöffel oder Pinsel: ran an den Speck! Wir haben jede Menge Ideen, Anleitungen und Motivationen für euch gesammelt zum Thema „DIY-Mach’s dir Selbst“!

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