Hohohow much I want for xmas
Weihnachten kommt jedes Jahr so unerwartet, da weiß ich gar nicht, was ich mir so schnell wünschen soll. Zum Glück findet das Christkind immer etwas passendes, auch wenn die Wünsche sehr allgemein gehalten werden. Darum hier mein persönlicher Brief an unseren Geschenkebringer.
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Weihnachten kommt jedes Jahr so unerwartet, da weiß ich gar nicht, was ich mir so schnell wünschen soll. Zum Glück findet das Christkind immer etwas passendes, auch wenn die Wünsche sehr allgemein gehalten werden. Darum hier mein persönlicher Brief an unseren Geschenkebringer.
Liebes Christkind,
ich war nie der Mensch, der Geschenke zu horrenden Preisen erwartete, geschweige denn wollte; für mich haben die kleinsten Dinge einen ganz anderen Wert, als für vielleicht manch andere, wie du in all den Jahren bestimmt bemerkt hast. Typischer Dialog also in der Vorweihnachtszeit zwischen mir und meiner Familie:
„Ich will nichts haben, sei einfach da und gib das Geld für dich aus.“
-„Wie, du willst nichts? Du musst dir doch was wünschen, Kind! Wir möchten dir was schenken!“ –
„ …“.
Bei besagten Experten läuft das meistens auf Süßkram und Flachgeschenke hinaus.
Dieses Jahr ist es aber ausnahmsweise so, dass ich einen Wunsch habe, liebes Christkind. Trainingsmatten für zu Hause. Das Problem ist, dass das zu teuer wird, um es einer einzelnen Person oder einem Paar anzuhängen, da ich schnell ein schlechtes Gewissen kriege, wenn Menschen (zu viel) Geld für mich ausgeben. Weißt du noch, als ich das große Playmobil-Piratenschiff gekriegt habe? Man, hab ich mich gefreut. Je älter ich wurde, desto mehr verstand ich, was das gekostet haben muss.
Ich bin es nicht gewohnt, dass zu Weihnachten etwas verschenkt wird, was hunderte von Euronen kostet. Du hast mich glücklicherweise kaum in die Situation gebracht, dass ich mich nicht über ein noch so kleines Geschenk gefreut habe. Ich bin so stolz auf dich!
Mir geht es an Weihnachten darum, dass die ganze Familie zusammen sitzt, lecker gegessen wird, man ernsthaft glücklich miteinander ist und sich die Zeit für seine Liebsten nimmt, und (ganz wichtig!) nicht um materialistische Ansammlungen von „Ich hab dich aber lieber als XY, weil mein Geschenk teurer war!“. Pff, die haben doch keine Ahnung! Die Geschenke kommen doch sowieso alle von dir!
Darum heißt es dieses Jahr an die meisten, die meinen, mir etwas in deinem Namen schenken zu müssen: „Also, ich möchte mir so Matten zum trainieren zulegen, die kann man zusammen puzzlen das nichts wegrutscht. Da kostet eine Matte so-und-so-viel, ich möchte so-und-so-viel davon haben, also wünsche ich mir, dass ihr mich dort finanziell unterstützt.“ Ich selber hab dafür auch schon gespart, jedoch reicht das nicht ganz. Durch die Unterstützung klappt mein Vorhaben hoffentlich, sodass ich im nächsten Jahr den unter mir wohnenden Menschen tatsächlich nicht mehr auf den Geist gehe, wenn ich zu sehr frühen oder sehr späten Abendstunden – ganz spontan – ekstatisch rumspringen möchte. Das wär toll, liebes Christkind!
Zudem habe ich dieses Jahr noch einen anderen großen Wunsch an dich persönlich.
Bitte sag den Leuten, dass sie Weihnachten mit den Menschen verbringen sollen, die sie gern haben. Sie sollen auch ihren Eltern mal wieder „Ich hab euch lieb“ sagen, das tun die meisten nämlich gar nicht mehr! Kannst du das glauben? Das wertvollste Geschenk ist doch die Zeit, warum teilen die Leute diese nicht miteinander?
Ich bin froh, dass es dich gibt, mein Christkind, und, dass du es jedes Jahr wieder und wieder schaffst, Menschen glücklich zu machen.
in Kindheitserinnerungen schwelgend,
deine Tamara
Dieser Artikel stellt nur die Meinung der AutorInnen dar und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten der Redaktion von seitenwaelzer wider.
Unterstützen
Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würden wir uns über eine kleine Spende freuen.
Noch mehr Stories? Folge seitenwaelzer:
Tamara Ossege-Fischer
man findet mich entweder auf matschigen Festivals, irgendwo beim Sport oder drinnen am Spieltisch. In meiner geliebten Wahlheimat Bielefeld studiere ich Dual Fitnessökonomie.
Korallen, Klimawandel und Klimaangst
Nach der Schule in die weite Welt – aber nur bis zum Tellerrand
Home Sweet Home – ein Plädoyer fürs Alleinwohnen
Einen Scheiß muss ich … oder doch?
Tags: Brief ans ChristkindChristkindFamilieFreundeGeschenkeMarktwirtschaftWeihnachtenWeihnachtsgeschenkeZeit