Kyrie Eleison – Konzertbericht Powerwolf
Erneut zu Besuch bei Powerwolf.
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Nachdem wir Seitenwaelzer schon 2017 zu Gast auf einem großartigen Konzert von Powerwolf, damals in Osnabrück, waren, haben wir dieses Jahr – 2018 – noch mal nachgeschaut, wie sich die Jungs mit ihrem neuen Album “The Sacrament of Sin” entwickelt haben.
Wenn Ihr noch mal genauer vergleichen möchtet, findet Ihr hier den Bericht von 2017.
Doch zuerst zu den Vorbands.
Kissin‘ Dynamite
… hatte sich ja schon auf der letzten Tour als Anheizer bewährt. Leider konnten sie dieser Rolle in der Turbinenhalle in Oberhausen nicht in dem Maße gerecht werden, wie ich es erwartet hatte. Die Veranstalter hatten sich leider dazu entschlossen, den Einlass für die 3700 Besucher erst zehn Minuten vor Beginn der 30 Minuten Spielzeit von Kissin‘ Dynamite zu beginnen. Somit gaben die Jungs vor einer sich langsam mit durchgefrorenen Fans füllenden Halle alles, was sie konnten. Beeindruckend war, dass sie es trotzdem schafften, eine wirkliche Partystimmung unter den Ankommenden zu wecken. Wer auf soliden Hardrock zum Mitgrölen und Feiern steht, sollte auf jeden Fall die Headliner Tour von Kissin‘ Dynamite mit John Diva & The Rockets of Love im Auge behalten!
Amaranthe
… bremsten das Publikum dann leider von seinem Party Trip herunter auf Spielstraßenniveau. Die Schweden schafften es nicht, im gleichen Maße Bewegung und Gesang aus dem Publikum zu kitzeln, obwohl sie gleich zu dritt am Mikrophon arbeiten. Amarante liefert eine interessante Kombination aus Growling und einer männlichen und einer weiblichen klaren Stimme über Hardrock mit starken Einflüssen aus der elektronischen Musik. Das Ganze hat seine Momente, wirkt aber leider oft überladen. Teilweise bekam ich den Eindruck, dass in das eine oder andere Lied ein Gesangsstil mit Gewalt hineingepresst wurde, nur um den Growler nicht untätig auf der Bühne stehen zu lassen.
Lest unseren Gesangsartikel, falls Ihr nicht genau wisst, was Growling eigentlich ist.
Powerwolf
… selbst allerdings zeigte dem Publikum dann, wo der coleus die Locken hat. Der Saal kochte, sobald der erste Riff erklang. Mit “Fire & Forgive” als Opener wurde direkt Vollgas gegeben. Pyrotechnik heizte dem Saal zusätzlich ein. Auch die nächsten Lieder ließen nicht an Tempo und Kraft mangeln. Im Mittelteil verlangsamte sich das Programm hin zu “Where the Wild Wolves Have Gone”, für das extra ein „Klavier“ auf die Bühne gerollt wurde. Nur, um dem Publikum dann mit all den guten alten Mitgröl-Hits den Rest zu geben.
Die Lieder vom neuen Album konnten bestens überzeugen. Leider wirken sie auf der CD recht schwach auf der Brust, geradezu flach. Dies scheint einer schlechten Abmischung geschuldet zu sein. Live gehörten sie neben „Amen & Attack“ und „Blessed & Possessed“ zu den Highlights der Show. Besonders „Insence & Iron“ und „Fire & Forgive“ sind mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. So gut, dass sie mir jetzt aus der Dose wesentlich besser gefallen!
Attila Dorn konnte auch bei diesem Konzert wieder mit seiner überragenden Bühnenpräsenz, seiner großartigen Fähigkeit, auch den Letzten zum Mitsingen zu animieren, und seinen einfach lustigen Ansagen begeistern. Dafür bekam er neben dem üblichen frenetischen Applaus an diesem, seinem Ehrentag, auch noch ein Geburtstagsständchen gesungen. Seine Stimme ist es, die Powerwolf immer wieder zu einem ganz besonderen Erlebnis macht.
Alles in allem ein Abend mit viel Power, viel Witz und wenig Luft nach oben!
Wie auch schon Moritz im letzten Jahr kann ich nur eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, Powerwolf unbedingt mal live zu erleben!
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Michael Cremann
Ist meist dort zu finden wo die laute Musik für andere klingt wie ein Autounfall. Wirbt Geld für den Guten Zweck ein oder gibt Führungen durch Münsters Ruine Nummer eins. Dazu wird noch getanzt und wenn dann noch Zeit ist, Geschichte und Archäologie studiert.
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