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Die perfekte Lernumgebung

Studien, die zeigen, wie du dein Zimmer in die perfekte Lernumgebung verwandeln kannst
| Amelie Haupt |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die perfekte Lernumgebung: Frau auf Stuhl mit Holzdielen und grüner Tür.Anthony Tran | Unsplash

Die Bibliothek ist mal wieder völlig überfüllt? Du bist sowieso lieber zu Hause am eigenen Schreibtisch, weil Toilette und Kühlschrank in praktischer Nähe sind? Dann haben wir hier ein paar Tipps, wie du dein Zimmer zur perfekten Lernumgebung pimpen kannst.

Let it shine!

Dass ausreichend Licht im Raum sein sollte, dürfte klar sein. Dabei funktioniert Tageslicht am Besten für das Auge. Doch was, wenn man in einem winzigen 12 qm Kellerloch wohnt, mit nur einem winzigen Fenster, weil der Kölner Wohnungsmarkt einfach zum Heulen ist? Lampen müssen her! Doch nicht irgendwelche, sondern die richtige Farbe muss es sein. Die Universität Twente fand in einer Studie heraus, dass die Farbe des Lichts Einfluss auf Stimmung und Leistung hat. Bei blauen Licht nahm die Konzentrationsfähigkeit um 8,7 % zu. Die Farbe Orange wurde mit Ruhe assoziiert und ein hellweißes Licht mit Energie. Auch der Wechsel zwischen Lichtquellen und Farben ist wichtig, um den Geist wieder aufzuwecken.

Psssst!

Hast du schon mal in der Bib gesessen und konntest dich nicht konzentrieren, weil es zu leise war? Auch wenn das erst einmal seltsam klingt: Ja, es kann tatsächlich zu leise sein, um fokussiert zu arbeiten. Die Oxford University hat in einer Studie herausgefunden, dass die ideale Geräuschkulisse zwischen 50 db und 85 db liegen sollte. Hintergrundgeräusche in dieser Lautstärke haben einen positiven Effekt auf abstraktes Denken und Kreativität.

Eine weitere Studie zeigt, wie die passende Geräuschumgebung unser Gedächtnis verbessern kann. So genannter „White Noise“, also das Rauschen eines Fernsehers ohne Empfang, regt das mesolimbische Mittelhirn an und setzt Dopamin – den Belohnungsbotenstoff – frei. Dadurch wird die Verknüpfung zu unterschiedlichen Hirnregionen angeregt und je mehr Verknüpfungen im Hirn entstehen, desto leichter wird eine Information dem Gedächtnis zugänglich.

Mein persönlicher Favorit für die perfekte Geräuschkulisse: das rainycafe. Es gibt zwei endlose Tonspuren, eine für Café-Betrieb und eine für regnerisches Gewitter, die man nach eigenem Geschmack mischen kann.

Beruhigendes Grün

Kauf dir Pflanzen, sie machen dich produktiver! Klingt komisch, ist aber so. Das Horticultural Research Institute führte ein Experiment zur Produktivität am Computer durch. Beide teilnehmenden Gruppen mussten ihre Aufgaben in einem fensterlosen Raum erfüllen. Für eine der Gruppen wurde der Raum jedoch mit Pflanzendekor ausgestattet. Diese Gruppe unterschied sich in zwei wichtigen Aspekten von der Kontrollgruppe. Zum einen zeigte sie eine 12 % schnellere Reaktionsfähigkeiten und war somit produktiver in den Computeraufgaben. Zum anderen hatten die Teilnehmer*innen im Schnitt einen signifikant niedrigen Blutdruck und waren somit entspannter als ihre pflanzenlosen Vergleichssubjekte.

Falls dein Blick aus dem Fenster auf Mülltonnen und Asphalt fällt, dann überlege dir doch, in ein paar Zimmerpflanzen zu investieren.

Zünd das Räucherstäbchen an!

Auch Gerüche können dir beim Lernen helfen, indem sie dein Gedächtnis stärken. Durch die Aktivierung deines olfaktorischen Wahrnehmungssinn werden zusätzliche Assoziationen geknüpft. Im Klartext heißt das: Das gelernte wird zusammen mit der Geruchsinformation abgespeichert. Somit kannst du einen Geruch beim Lernen einsetzen und ihn dann nutzen, um das Gelernte wieder zu aktivieren. Weil Räucherstäbchen bei deinen Kommiliton*innen während der Klausur vermutlich eher nicht ankommen, ist vielleicht ein Parfüm oder ein Minz-Öl, dass du dir auf die Haut tupfen kannst, die bessere Wahl.

Weg mit dem Smartphone

Dass das Smartphone ablenkt, wenn es klingelt und vibriert, ist klar. Doch eine Studie der University of Chicago hat nun gezeigt, dass es uns sogar ablenkt, wenn es nur neben uns liegt. Denn, ob wir wollen oder nicht, unsere Gedanken oder auch der Blick wandert gelegentlich zum Smartphone und jedes Mal müssen wir uns in Selbstbeherrschung üben den Griff zum Handy oder nur den bloßen Gedanken daran zu unterdrücken. Das kostet kognitive Ressourcen, die uns dann beim Lernen fehlen. Leg das Smartphone also am besten unter die Bettdecke oder in die Schublade. Dahin, wo du es nicht sehen kannst. Aus den Augen, aus dem Sinn!

 


Quellen:

https://www.uni-hamburg.de/webseitenwerbepartner/licht-zum-lernen.html 

https://www.jstor.org/stable/pdf/10.1086/665048.pdf?refreqid=excelsior%3A63702ae57335639423660780160b4c66

https://www.cogneurosociety.org/whitenoise_bunzeck/

http://www.hrijournal.org/doi/pdf/10.24266/0738-2898-14.2.97

https://www.scientificamerican.com/article/do-scents-affect-peoples/

http://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1086/691462

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer bezahlten Kooperation

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