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Regel Nummer 1: Panzerband

Sonntag Schon um 15:30 spielte die Deutschrock-Band „Kraftklub“ und ich lernte auch die rote Bühne kennen. Die Band ist ebenfalls […]
| Amelie Haupt |

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Steven Erixon | Unsplash

Sonntag

Schon um 15:30 spielte die Deutschrock-Band „Kraftklub“ und ich lernte auch die rote Bühne kennen. Die Band ist ebenfalls sehr publikumsverbunden und der Frontmann hat beim Crowdsurfen erst einmal festgestellt wie nass das Publikum war, was bei dem Dauerregen seit den frühen Morgenstunden nichts Überraschendes ist. Aber dazu hat man ja die Mülltüten. „Kraftklub“ schaffte es zwar das Publikum zu rocken, allerdings war das Konzert extrem überfüllt, da viele „einfach mal von denen gehört hatten“ und daher unbedingt dahin mussten, da war die Publicity der Band vielleicht fast schon zu gut.

Gegen Abend, ca. 19:00 spielten „Katzenjammer„. Die vier Mädels aus Norwegen sind auf der Blauen Bühne selbst sehr nass geworden, haben sich aber durch das ständige wechseln der Instrumente warm gehalten und vielfältige Musik zum Besten gegeben. Da klang kein Song wie der andere.

Mein persönliches Highlight folgte jedoch noch später am Abend. Um 21:30 spielten endlich „Die Ärzte“, die beste Band der Welt. Neben ihren neuen Songs beglückten Farin, Bela und Rod auch regelmäßige Ärzte-Besucher, indem sie alte Songs spielten, die sonst eher daheim bleiben. Natürlich wurde auch nicht an Witzen und Sprüchen gespart insbesondere was den sintflutartigen Regen anging. Als gegen halb zwölf die letzten Akkorde verklangen, hatte mein festival-Wochenende einen würdigen Abschluss erhalten.

Die Ärzte @ Hurricane 2012 Full Concert Broadcast

Damit endete der Festivalspuk in Scheeßel. Was bleibt sind nur schöne Erinnerungen und – jede Menge Müll. Die Müllberge der 70.000 Besucher blieben größtenteils an Ort und Stelle und es wurden sogar Zelte und Grills zurückgelassen. Die fast fünfhundert verbliebenen Lotsen in ihren blauen Westen wirken wie das letzte Aufbäumen der guten Seite in einem neuen Emmerich-Blockbuster. Dass ihnen kräftige Regengüsse das Leben noch einmal schwer machen, sich Hektoliter von Wurstwasser in modrigen Dosen sammeln, geleerte Gaskocher für ein [noch] grassierendes Umweltbewusstsein auf Sparflamme stehen ist dabei auch nicht einfacher. Wie im Lotsen-Tagebuch des Festivals notiert wurde.

Ich jedenfalls fuhr am Montagmorgen um 11 Uhr mit dem Zug zurück in mein alltägliches Leben, aus dem ich zumindest für drei Tage entkommen war. Jetzt jedoch habe ich eine Menge Ohrwürmer im Gepäck, freue mich über jedes Waschbecken und anständige Toiletten und musste mich erst wieder daran gewöhnen, dass jederzeit trockene, saubere Kleidung vorhanden ist.

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Quellen:
http://www.fkpscorpio.com/de/pressebereich/hurricane
http://www.hurricane.de/de/interaktiv/lotsentagebuch/

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