Sei ein Besseresser!
Warum wir endlich wieder bewusst essen und Fertiggerichte von unseren Einkaufslisten streichen sollten.
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Warum wir endlich wieder bewusst essen und Fertiggerichte von unseren Einkaufslisten streichen sollten.
Ich hab da mal ’ne Frage…
Kennst du das auch?
Man hat beim Frühstück, Mittag- oder Abendessen und beim Snack zwischendurch immer das Handy neben sich liegen, lässt sich währenddessen vom Fernseher beschallen oder isst beim Arbeiten beziehungsweise beim stumpfen Daddeln am PC oder Laptop mal schnell eine Schüssel Cornflakes mit Milch oder eine ganze Tafel Schokolade, einfach nur so, nebenbei. Einfach, weil es gerade am einfachsten ist.
Aber wollen wir diese Einfachheit wirklich? Macht uns dieser schnelle Konsum von Fertiglebensmitteln überhaupt glücklich?
Wie wäre es denn, wenn wir uns einfach (einfach ist es sicherlich nicht, und Zeit kostet es umso mehr) in die Küche stellen, ein schönes Rezept aussuchen (bei Ermangelung eines Buches gibt es ja auch noch das Internet; Ausreden zählen also nicht) und uns vollkommen der Herstellung einer „richtigen“ (ich denke bei dem Wort an meine Oma, die mich immer tadelnd anguckte, als ich mir mal schnell etwas hinter die Kiemen schieben wollte) Mahlzeit widmen würden?
Natürlich ist das Einkaufen manchmal lästig, aber wenn man sich mal im Vergleich die Einkaufzeit mit der Zeit auf Facebook ansieht, dann ist der Anteil doch verschwindend gering. Neue Produkte zu kaufen, sich darüber Gedanken zu machen, was man denn ausprobieren könnte, was man ewig nicht gegessen hat oder was man als Kind immer so gerne essen wollte, ist kein zeitraubendes Unterfangen. Am Ende wird man, wenn man Lebensmittel wieder so richtig wertschätzt und diese als lebensgebende Mittel ansieht, mit Spaß, Erfolgsgefühlen und einem guten Körperbewusstsein belohnt.
Kochen ist vor allem ein Anlass für Geselligkeit, aber auch eine erfüllende Tätigkeit, bei der man den Kopf abschalten und sich nur auf das Schälen von Kartoffeln oder das Rösten von Pinienkernen konzentrieren kann. Für mich ist Kochen etwas Zwischenmenschliches, da ich schon immer mit anderen Leuten gekocht und gebacken habe, dabei über belangloses Zeug („Sollen die Möhren gestiftelt oder geraspelt werden?“), aber auch über wichtige Dinge unterhalten habe, die einen gerade beschäftigen, über die man jetzt diskutieren kann. „Meinst du Person X ist an mir interessiert?“, „Was will ich eigentlich mit meinem Leben anfangen?“, „Was denkst du eigentlich über die Flüchtlingsdebatte?“ und so weiter, und so weiter.
Aber das ist ja nur der Kochvorgang. Wenn man nämlich erstmal mit der Arbeit fertig ist, kommt das Vergnügen. Dann deckt man den Tisch, füllt sich die dampfende Tomatensuppe oder das im Ofen knusprig gebackene Rosmarin-Hähnchen auf den Teller und haut rein.
Wann hast du zuletzt richtig „bewusst“ gegessen? Die unterschiedlichen Geschmackseindrücke bemerkt und das Essen als etwas Besonderes angesehen? Warst dankbar dafür, dass du leckere Mahlzeiten essen und das auch überhaupt so wahrnehmen kannst?
Man ist, was man isst, also wird es Zeit, der faden Tiefkühlpizza Lebewohl zu sagen (nebenbei gesagt, Pizza selbst backen ist kinderleicht) und sich wieder mehr Zeit für etwas so Wichtiges zu nehmen, was in unserer Generation leider oft als Nebentätigkeit abgetan wird.
Und hier der Beweis, wie einfach es ist:
Pizzateig (für 1 Blech)
3 Tassen Mehl
1 Tasse lauwarmes Wasser
2 TL Backpulver
1 Schuss Olivenöl
Alles gut durchkneten. Falls es zu klebrig wird, mehr Mehl nehmen.
Dann ausrollen, auf ein Blech legen und nach Belieben belegen.
Viel Erfolg und vor allem viel Spaß!
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Stefanie Wollweber
Moin, Moin, ich bin Steffi und komme aus dem schönen Norden. Ich studiere seit Oktober 2015 Soziologie und Spanisch an der Uni Münster und erfreue mich jetzt meines Studentenlebens. In meiner Freizeit reise, koche, schreibe ich gerne und halte viel davon mit meiner Kamera fest.
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Tags: bewusstBewusstseinErnährungEssenfertigKochenLebenMeinungPizzaRezeptstudentStudiumZeit
Liebe Steffi, toller Artikel! Das gute Essen verliert immer mehr seinen Platz im Alltag! Häufig wird der Mangel an Zeit genannt oder die Argumente, die du in deinem Artikel aufgeführt hast. Manchmal mag das stimmen, aber genauso oft wird es Faulheit sein. Danke für die Bewusstmachung und deine Oma hat es dir bewusst gemacht;-)
Vielen Dank! Recht hast du.
Toller Beitrag Steffi, hoffentlich lassen sich davon ein paar Kochmuffel inspirieren! :)
Danke, das hoffe ich auch!