Buch-Tipp: Shades of Grey
Humor, eine fantastische Welt, eine Geschichte mit Herz, sowie eine Prise Skurrilität – aus diesen Zutaten besteht das Buch, das ich euch hier nun vorstellen möchte. Der Roman „Shades of Grey“, der 2009 erschien und in Deutschland den schlichten Titel „Grau“ aufgedrückt bekam, hat in letzter Zeit ziemlich unter der Popularität eines Buches gelitten, das einen recht ähnlichen Titel hat. Doch ich kann versprechen: Dieses Buch ist nicht nur besser, sondern es ist zugleich ein familientauglicheres Geburtstagsgeschenk.
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Humor, eine fantastische Welt, eine Geschichte mit Herz, sowie eine Prise Skurrilität – aus diesen Zutaten besteht das Buch, das ich euch hier nun vorstellen möchte. Der Roman „Shades of Grey“, der 2009 erschien und in Deutschland den schlichten Titel „Grau“ aufgedrückt bekam, hat in letzter Zeit ziemlich unter der Popularität eines Buches gelitten, das einen recht ähnlichen Titel hat. Doch ich kann versprechen: Dieses Buch ist nicht nur besser, sondern es ist zugleich ein familientauglicheres Geburtstagsgeschenk.
All jene Zutaten einer guten Geschichte zu einem perfekten Verhältnis aus Spannung und Humor zu vermengen, das schafft Jasper Fforde, Autor und Schöpfer von „Shades of Grey“, wie kein Zweiter. Vor zwei Jahren interviewten wir den Waliser zu seiner schrägen Romanserie rund um die Buchagentin „Thursday Next“ und seine gerade neu erschaffene Welt aus „Grau“. Jetzt möchte ich dieses Buch noch einmal gesondert vorstellen:
Die Handlung
Die Geschichte spielt in einer Welt, in der alle Menschen zu gewissen Teilen farbenblind sind und der Grad des Farbsehens über den sozialen Auf- oder Abstieg bestimmt. Außerdemnehmen Farben einen unglaublich bedeutenden Teil des Lebens der Bevölkerung ein. In dieser Welt lebt Eddie Russett, ein rotsichtiger, der aufgrund schlechten Betragens nach Ost-Karmesin reisen muss, um seine Strafe abzuarbeiten. Hier, in der weniger zivilisierten Welt, laufen manche Dinge anders, als er es gewohnt ist und bald sind fleischfressende Bäume, Kugelblitze und ein schlagkräftiges Mädchen nicht mehr seine einzigen Probleme…
Wie kommt man auf solche Ideen?
Nicht nur, dass sich Fforde hier eine völlig verrückte, andersartige, aber in sich stimmige Welt ausgedacht hat, er bewegt sich auch so routiniert darin umher, als sei er selbst Besucher in jenem Universum gewesen und als wollte er uns mit einer von Wortspielen und Anspielungen durchzogenen Sprache ein paar Geschichten aus der Welt Eddie Russetts erzählen. Dabei nimmt sich der Autor an den richtigen Stellen genug Zeit die Welt zu beschreiben und nimmt uns als Leser an die Hand, ohne dabei jedoch jemals langweilig, oder trocken zu wirken. Ganz im Gegenteil: Der Roman ist so von kleinen Finessen durchzogen, dass er auch nach dem dritten oder vierten Lesen immer noch für Überraschungen und Erstaunen über Anspielungen sorgt, die man vorher komplett übersah.
Zwar wird in dieser Welt nicht immer alles erklärt und man ertappt sich oft mit Fragezeichen-Mine, wenn man in der Handlung wieder irgendetwas vorgeworfen bekommt, was man erst einmal nicht zuordnen kann, oder wo man sich fragt, warum das in dieser futuristischen Welt nun so ist. Aber genau das macht doch auch den Reiz aus, oder? Wenn man nicht immer alles über die Welt, in der ein Roman spielt, weiß und auch mal einfach akzeptieren muss, dass es da jetzt so ist, dass man in Zeiten der „Löffelknappheit“ lebt… warum auch immer. Denn genau so geht es auch den Protagonisten in dem Roman. Vieles wissen sie nicht und man lehrt sie von Kindheit an, nichts zu hinterfragen. Daher ist der Roman auch irgendwie eine tiefere Geschichte rund um totalitäre Systeme und das „Über-den-Tellerrand-Schauen“.
Vielleicht habt ihr es mitbekommen, aber ich bin ein großer Fan der Werke von Jasper Fforde und daher nicht gerade objektiv. Dennoch möchte ich jeden, er ein wenig offen für „etwas andere“ Literatur ist, empfehlen, einmal in den Schreibstil und die irren Welten des Walisers einzutauchen und ich kann garantieren: Man wird einiges zum Schmunzeln, Lachen und Mitfiebern haben.
Fforde kündigte bereits an, dass in den nächsten Jahren eine Fortsetzung von „Grau“ erscheinen wird und darauf warte ich zurzeit am sehnlichsten, denn die 490 Seiten ziehen viel zu schnell an einem vorbei. Wer es gar nicht erwarten kann: Vor wenigen Tagen erschien Ffordes erstes Jugendbuch auch in Deutschland und „Die letzte Drachentöterin“ ist nicht nur für Jugendliche ein tolles Buch, sondern kann auch Erwachsenen Freude bereiten.
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
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