Bücher des Jahres 2016
Unsere Lieblingsbücher des Jahres 2016
Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Um euch die Zeit zwischen den Jahren ein wenig zu vertreiben und euch die Möglichkeit zu geben, all die Gutscheine, die ihr unter dem Weihnachtsbaum finden werdet, sinnvoll zu verwenden, haben wir von der Redaktion zusammengetragen, welche Bücher, Filme und Alben wir dieses Jahr verschlungen haben. In diesem Artikel geht es um unsere Bücher des Jahres! Sie sind zwar nicht alle 2016 erschienen, aber sie sind ausnahmslos großartig und sicherlich empfehlenswert!
Amelies Lieblingsbuch: J.J. Abrams & Doug Dorst / V.M. Straka – Ship of Theseus*
Mein Buch des Jahres habe ich noch gar nicht gelesen. Ich habe es gerade erst als verfrühtes Weihnachtsgeschenk von meinem lieben Mitbewohner geschenkt bekommen, aber es ist schon jetzt das Buch mit der schönsten Aufmachung, die ich jemals gesehen habe.
“Ship of Theseus” – ist ein Buch in einem Buch: Zwei Fremde leihen sich im Wechsel das Buch “Ship of Theseus” von V.M. Straka in ihrer Bibliothek aus und versehen den Rand mit allerlei Notizen. Darauf entwickeln sich eine ganz eigene Dynamik und eine neue Geschichte, die sich um das Buch selbst, aber auch um die Leben der zwei Lesenden handelt. Ansichtskarten, Zeitungsausschnitte, Dokumente schmücken das gesamte Buch und machen die Geschichte zu einem haptischen Erlebnis. Ich kann es kaum erwarten, die kalten Tage nach Weihnachten mit diesem Buch zu verbringen!
Amelie
Robins Lieblingsbuch: Brandon Sanderson – Sturmlicht -Chroniken (Der Weg der Könige)
Brandon Sanderson ist für mich aktuell DER Fantasy-Schriftsteller. In jedem seiner Bücher erschafft er eine vollkommen neue und einzigartige Welt, in der eigene Regeln gelten, die er auch jedes Mal aufs Neue perfekt mit der Geschichte verwebt. Die Sturmlicht-Trilogie ist dabei eines seiner umfangreichsten Projekte, von dem bisher die ersten vier Bände erschienen sind. Eine Trilogie mit vier Bänden? Ja, die Bücher sind so dick, dass man sich entschloss, diese in Deutschland immer auf zwei Bände zu verteilen. Was in Deutschland vier Bücher sind, wird in Amerika in zwei Bände gequetscht. Die Geschichte hat ein ähnliches Ausmaß wie ein “Herr der Ringe” und wir verfolgen verschiedene Figuren in einer merkwürdigen, von Stürmen zerrütteten Welt, in dem es scheinbar ganz eigene Regeln und eine seltsame Art von Magie zu geben scheint. Dabei legt Sanderson großen Wert auf die Charaktere und die Geschichte der Welt, sodass man sich komplett in den Büchern verlieren kann – trotz ihrer Länge. Mich haben bisher alle Romane Sandersons gefesselt und beeindruckt und ich kann nur empfehlen, dem Autor eine Chance zu geben – gerade, wenn man auf gute Fantasy steht.
Robin
Lenas Lieblingsbuch: John Niven – Old School
Dieses Buch habe ich im Sommerurlaub verschlungen und grinse jetzt noch beim Gedanken daran. Abgesehen von dem unverwechselbaren Stil Nivens, den man ohne Weiteres als böse oder grob bezeichnen könnte, legt er allerdings einen solchen Witz an den Tag, dass bis jetzt jedes Buch, das ich von ihm gelesen habe, ein in sich stimmiges und komplett beklopptes Bild abgibt. In diesem, seinem neuesten Werk, beschließt die fast schon universelle Gruppe nicht zusammenpassender Protagonisten, eine Bank zu überfallen. Das Besondere bei Niven: Der bunte Haufen besteht aus Leuten, die ihre besten Jahre bereits hinter sich haben. Dementsprechend ist heilloses Chaos vorprogrammiert… Daneben sind alle so abgebrüht, dass die Geschichte immer wieder abrupte Wendungen nimmt. Alles in allem kann man sagen, dass John Niven aufmerksamen Lesern seiner Romane den einen oder anderen Wiedererkennungswert bereithält, andererseits seiner „Linie“ von völlig abgedrehten Storys treu bleibt, die einen beim Lesen auch schon mal laut lachen lässt.
Lena
Michaels Lieblingsbuch: Mark Lawrence – Prinz der Dunkelheit
Zwar ist dieses Buch schon 2011 erschienen, dennoch will ich es euch nicht vorenthalten. Außerdem habe ich es dieses Jahr noch mal (zum dritten Mal!) aus dem Regal gezogen. Die Story ist spannend und brutal und, obwohl es sich um Fantasy handelt, in sich vollends schlüssig. Es geht um einen sehr jungen Prinzen, dem von seinem Vater das Recht zu Herrschen aberkannt wird und der deshalb mit einer Bande Marodeure durchs Land zieht. Seine Ziele verfolgt er dabei mit einer Zielstrebigkeit und Intelligenz, die ihn viel nachvollziehbarer machen, als den generischen Fantasy Helden. Das ist auch der Grund, warum ich euch dieses Buch empfehle: Wenn ihr euch bei jeder zweiten Handlung eines Buchhelden denkt, dass dieser Idiot sich endlich mal zusammenreißen und einmal intelligent handeln sollte, dann sind „Prinz der Dunkelheit“ und seine beiden Nachfolger ein echter Geheimtipp.
Michael
Christophers Lieblingsbuch: Yuval Harari – Sapiens : A Brief History of Humankind
Das Buch “Sapiens: A Brief History of Humankind“ von Yuval Harari wurde mir empfohlen. Obwohl ich es erst angefangen habe, fesselt es trotz eines trockenen Anfangs mit der Behandlung großer Fragen über die Geschichte der menschlichen Spezies. Bereits 2011 auf Hebräisch erschienen, kam das Buch erst 2014 in englischer (und deutscher) Übersetzung für die internationale Leserschaft heraus. Mich selbst hat es überrascht, dieses Buch hier zu nennen. Normalerweise sind Fantasy Bücher wie “Herr der Ringe” von J.R.R. Tolkien oder “Die Mächte des Feuers” von Markus Heitz auch absolut empfehlenswert und eher nach meinem Geschmack. Diese habe ich nur leider 2016 nicht mehr angefasst. Nächstes Jahr also vielleicht mehr zum Fantasy-Genre! Hararis Buch überrascht mit seinen Ansichten und Recherchen und bindet diese immer in den Kontext von unserem Wissen über vergangene und gegenwärtige Kulturen ein, auch wenn dies nicht immer ganz ernst zu nehmen ist. Er behandelt mit seinen Theorien dabei unter anderem den Grund der heutigen Überlegenheit unserer Spezies, die verschiedenen Stufen der Entwicklung unseres Verhaltens oder die Rolle von Religion, Wirtschaft und speziell Geld auf unser Verhalten und warum wir dieses überhaupt geformt haben. So sieht Harari unter anderem in der Domestizierung anderer Tierarten und deren Haltung eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheit. Diese Reflexion über das menschliche Verhalten erzwingt einerseits das Auseinandersetzen mit den Themen und andererseits macht genau das auch die Spannung beim Lesen aus. Wer also neben fiktionalen Büchern mal vollkommen aus seinem gewohnten Genre ausbrechen möchte, der kann mit Hararis Werk durchaus eine ernsthafte und selbstreflektierte Auseinandersetzung mit der menschlichen Geschichte starten. Für mich war die Empfehlung absolut den Blick wert.
Christopher
Viktorias Lieblingsbuch: Deborah Harkness – A Discovery of Witches
Mein Buch des Jahres ist “A Discovery of Witches” von Deborah Harkness, erschienen 2011. Es ist der erste Teil der “All Souls”-Trilogie, die noch die Bücher “Shadow of Night” (2012) und “The Book of Life” (2014) enthält.
Es geht um die Geschichte von Diana Bishop, eine Hexe, die ihre Fähigkeiten aber nicht nutzen möchte. Dazu wird sie jedoch gezwungen, als sie in ihrer Tätigkeit als Professorin für Geschichte der Alchemie an der Oxford-Universität ein lang verloren geglaubtes Manuskript anfordert und damit verschiedene Ereignisse in Gang setzt. Unterstützt wird sie dabei von dem Vampir Matthew Clairmont, mit dem sie eine verbotene Beziehung beginnt.
Das hört sich jetzt vielleicht für manche nach einem Abklatsch der Twilight-Serie an, doch kann ich versprechen, dass sich dieses Buch für mich sprachlich und inhaltlich im positiven Sinne sehr von Twilight abhebt. Die Geschichte transportiert einige wichtige Nachrichten, wie zum Beispiel, dass man seine Fähigkeiten nutzen sollte und dass man keine Angst haben sollte, seine Ziele zu erreichen oder nicht zu erreichen. Ich finde das Buch so toll, dass ich es ohne Unterbrechung drei oder viermal hintereinander verschlungen habe. Das passiert nicht sehr oft.
Viktoria
Da bleibt nur noch, viel Spaß beim Lesen zu wünschen.
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