Studium

Jurastudium in Münster III – Mit Volldampf weiter

Wie versprochen melde ich mich aus dem zweiten Semester der Rechtswissenschaften an der WWU Münster zurück. Inzwischen ist das Semester wieder voll im Gange und wie zu erwarten sind schon die Zeiten von Prüfungsvorbereitung und Probeklausuren angebrochen. Aber vielleicht sollte ich ganz am Anfang des Semesters beginnen.
| Robin Thier |

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Robin Thier

Wie versprochen melde ich mich aus dem zweiten Semester der Rechtswissenschaften an der WWU Münster zurück. Inzwischen ist das Semester wieder voll im Gange und wie zu erwarten sind schon die Zeiten von Prüfungsvorbereitung und Probeklausuren angebrochen. Aber vielleicht sollte ich ganz am Anfang des Semesters beginnen.

Eine „Eingewöhnungszeit“ gab es in diesem Semester nicht wirklich, was nicht verwundert, schließlich kennen wir die Uni einigermaßen und die meisten Studenten waren auch fachlich in den Semesterferien mit dem Anfertigen einer Hausarbeit beschäftigt, sodass es kein Ferien-Leistungstief gab, das erst einmal gefüllt werden musste. Die Folge: Schon in der ersten Vorlesungsstunde ging es mit Volldampf weiter im Stoff. Inhaltlich wie organisatorisch knüpft dieses zweite Semester dabei nahtlos an die Veranstaltungen aus dem Wintersemester an. Wieder besteht der Alltag des Jurastudenten aus einer großen Zahl an Vorlesungen und einigen Arbeitsgemeinschaften (Tutorien). Die Dreiteilung aus dem ersten Semester in die Bereiche „Zivilrecht“, „Staatsrecht“ und „Strafrecht“ zieht sich noch immer als roter Faden durch unser Studium, nur das Zivilrecht nimmt einen weitaus größeren Teil ein. Ganze 7 Stunden pro Woche sitzen wir in den Vorlesungen zu „Vertragliche Schuldverhältnisse“ und „Gesetzliche Schuldverhältnisse“, und dann noch 2 Stunden in der dazugehörigen AG. Da ist es ein Glück, dass sich das Problem mit den fehlenden Sitzplätzen, mit dem wir im ersten Semester zu kämpfen hatten, gänzlich gelöst hat und wir dieses Semester in den größten Hörsälen der Stadt untergebracht sind.

Überraschungen gibt es hinsichtlich der Veranstaltungen also keine – dasselbe gilt für die Dozenten in den Vorlesungen. Wie gewohnt gibt es gute Professoren, sowie einige, bei denen die leeren Reihen Bände sprechen und sich bei sommerlichen Temperaturen nur einige wenige Kommilitonen dorthin verirren. Einen Beitrag leistet dabei sicher auch die teilweise seltsame Verteilung der Zeiten. Arbeitsgemeinschaften um 20:00 Uhr sind keine Seltenheit und anstatt die Vorlesungen gleichmäßig über die Woche zu verteilen, sind diese so gelegt, dass am Donnerstag von 8:00 bis 18:00 Uhr Vorlesungen laufen (einige Kommilitoninnen und Kommilitonen haben im Anschluss sogar noch bis 21:30 ihre AG, davor wurde ich jedoch verschont). Da ist es ein Segen, dass die Professoren sich alle Mühe geben nicht nur informative, sondern auch interessante und in Teilen sogar lustige Vorlesungen zu halten – ja, richtig gelesen, auch in Jura wird ab und zu gelacht, vor allem, wenn die vorgestellten Fälle skurrile Sachverhalte beinhalten.

Sicher, manchmal kann Jura (wie aber die meisten Fächer) gehörig demotivieren, gerade wenn es um die Klausurenphase oder schwierige Hausarbeiten geht. Aber man kann sich darauf einlassen und dann macht es sogar Spaß, beispielsweise die komplizierten Zusammenhänge beim Schadensersatz nach und nach aufgedeckt zu bekommen. Oder zu erfahren, dass im Strafrecht die abgedrehten Fälle, die fast schon filmreif klingen, direkt aus der Realität gegriffen sind, da „sich kein fieser Professor diese ausdenken könne“, so der Dozent. Das Fazit: Trotz eines Berges aus Stoff, den man erklimmen, und einer ganzen Reihe von Zusammenhängen, die man verstehen muss, (sowie einer erstaunlich schrumpfenden Freizeit) war es die richtige Wahl mich einem Studium der Rechtswissenschaften zu stellen.

Am Ende des kurzen Semesters, wenn die Klausuren geschrieben sind, hoffe ich, das immer noch sagen zu können. ;)

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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