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Kinokritik: The Gambler

Den Namen Mark Wahlberg verbindet man in letzter Zeit eher mit kompromissloser Aktion auf Kinoleinwänden. Der Teilzeit-Muskelmann flimmerte z.B. im letzten Jahr in „Transformers: Ära des Untergangs“ über die Mattscheibe und war ein Jahr zuvor als Schauspieler und Produzent an dem Antikriegsfilm „Lone Survivor“ maßgeblich beteiligt. Den zuvor aufgezählten Titeln entsprechend, erwartet man nun auch bei „The Gambler" eine eher rustikalere Produktion. Der Umstand, dass Wahlberg für die Dreharbeiten ganze 30 Kilo abspecken musste, spricht der zuvor erwähnten Vermutung allerdings ein wenig entgegen.
| Moritz Janowsky |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

©The Gambler | Paramount Pictures

Den Namen Mark Wahlberg verbindet man in letzter Zeit eher mit kompromissloser Aktion auf Kinoleinwänden. Der Teilzeit-Muskelmann flimmerte z.B. im letzten Jahr in „Transformers: Ära des Untergangs“ über die Mattscheibe und war ein Jahr zuvor als Schauspieler und Produzent an dem Antikriegsfilm „Lone Survivor“ maßgeblich beteiligt. Den zuvor aufgezählten Titeln entsprechend, erwartet man nun auch bei „The Gambler“ eine eher rustikalere Produktion. Der Umstand, dass Wahlberg für die Dreharbeiten ganze 30 Kilo abspecken musste, spricht der zuvor erwähnten Vermutung allerdings ein wenig entgegen.

Wir waren uns selbstverständlich für einen Kinobesuch nicht zu schade und haben für euch herausgefunden, wie viel Aktion nun tatsächlich in „The Gambler“ steckt bzw. ob dieser überhaupt benötigt wird.

Die Story

Der Literaturprofessor Jim Benett hat trotz seinem Erfolg und seiner gut situierten Position, welche unter anderem durch seine wohlhabende Familie zustande kommt, ein Problem. Er ist spielsüchtig und geht bei seinem riskanten Hobby aufs Ganze. Immer wieder verzockt er während seinen nächtlichen Ausflügen ins Kasino horrende Summen. Um seine somit entstehenden Finanzlücken zu stopfen und vor allem um wieder spielen zu können, leiht er sich bei mehreren Gangstern Geld. Doch die prekäre Situation wird damit nicht besser. Besagte Geldgeber fordern mit immer vehementeren Methoden die gegebenen Kredite zurück und um sich und die Studentin Amy Phillips, mit welcher Jim eine Liebesaffäre begonnen hat, zu schützen, muss er letzten Endes alles aufs Spiel setzten. Übrigens, im wahrsten Sinne des Wortes.

In der Ruhe liegt die Kraft

Besondern überzeugt hat uns neben der herausragenden visuellen Darstellung, welche sich auf das wesentliche reduziert und unserer Meinung nach somit das perfekte Level für die zu erzählende Handlung trifft, die schauspielerische Leistung von Mark Wahlberg selbst überzeugt. Während Jim mit den größten Problemen zu kämpfen hat und zuschauen muss wie sein Leben möglicherweise den Bach runter geht, ist seine Stärke bzw. sein Schutzschild seine Gelassenheit. Selbst im Angesicht einer gezogenen Waffe und einer dahinter stehenden Morddrohung bleibt er gelassen und lässt das, seiner Meinung nach, unvermeidliche auf sich zu kommen. Diese Charaktereigenschaft verleiht dem sonst eher stoischen Charakter von Jim Bennett eine überdurchschnittliche Erhabenheit und suggeriert dem Zuschauer, dass er trotz seine Spielsucht jeder Zeit alles unter Kontrolle hat. Gleichzeitig wird dem Geschehen und den Dialogen somit eine sehr unterhaltende Art von Galgenhumor verliehen.

Der „Fuck you“-Status

Zuvor beschriebene Gelassenheit wird im Laufe des Films unserer Meinung nach sehr passend von Finanzhai Frank (John Goodman) in Worte gefasst. Er beschreibt im Gespräch mit Jim Bennett den sogenannten „Fuck you“-Status. Seiner Meinung nach erreicht man diesen Status, in dem man seine finanzielle Situation soweit abgesichert hat, dass man jeder Situation, die einem nicht passt oder auf die Nerven geht, den verbalen Mittelfinger zeigen kann. Jim Bennett jedoch beweist durch seine stoische Gelassenheit, dass man diesen Status auch ohne finanzielle Gelassenheit innehaben kann bzw. suggeriert diesen Status zu jeden Zeitpunkt inne zu haben.

Fazit

Für Mark Wahlberg-Fans wird an dieser Stelle eine absolut uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen, aber auch Kino- und Filmfreunde die normalerweise weniger für besagte Aktion übrig haben, wird empfohlen sich „The Gambler“ nicht entgehen zu lassen. Im Vergleich zu z.B. Interstellar, bei welchem ein Kinobesuch ein absolutes Highlight darstellte, kann man sich den Protagonist dieser Kritik aber auch ohne atmosphärischen Qualitätsverlust auf dem heimischen Sofa anschauen. Für uns ist „The Gambler“ schon jetzt ein Highlight des noch so jungen Jahres und unserer Meinung nach kann das Kinojahr 2015 gerne entsprechend weiter gehen.

 

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Moritz Janowsky

Studiert Film an der FH-Dortmund, wird im Team auch gerne als "Podcastonkel" bezeichnet und knipst ab und zu ein paar bunte Bilder.

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