Star Wars: The Last Jedi Review
unterschiedliche Meinungen in der Redaktion
Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten
Mittlerweile ist es einen Monat her, dass der neue Star Wars-Film „The Last Jedi“ zu uns ins Kino kam. Man hört sehr viel. Viel Positives und viel Negatives, aber so richtig einig ist sich niemand. Alteingesessene tendieren zum Flop, andere sind begeistert. Neulinge düsen mit dem Hype-Train Richtung Franchise (es gibt Porg-Plüschis!!) oder zerreißen den Film in der Luft. Was denn nun? Wir haben in der Redaktion gesammelt und präsentieren euch die nicht ganz eindeutigen Meinungen. Achtung SPOILER!
Die Review bezieht sich großenteils auf die Umsetzung der verschiedenen Charaktere, erst danach wird auf größere Themen wie Weltraumschlachten o.ä. eingegangen.
Charakter 1: Kylo Ren/Ben Solo
„Endlich entwickelt Kylo eigene Vorstellungen von Moral und ist keine von Snoke gelenkte Puppe mehr. Eine ähnliche Entwicklung hat bereits bei Darth Vader gut funktioniert. Ihn nun allerdings trotzdem dem Widerstand als obersten Feind vorzusetzen, enttäuscht mich etwas. Die bedrohlichsten Gefahren im vergangenem Star-Wars-Universum waren Sith mit unglaublicher Macht und strategischem Talent. Dagegen wirkt er leider eher wie ein Kind mit Aggressionsproblemen.“ – Christopher
„[…] endlich schafft es mal einer, seinen Meister zu töten. Das wird noch richtig interessant!“ – Tamara
„Kylo ist ein sehr interessanter Charakter, der mit jedem Teil an Vielschichtigkeit gewinnt. War er im ersten Teil noch das Kind mit der Maske, scheint er nun in verschiedenen Ebenen mit seinen Dämonen zu kämpfen. Den Bösewicht nimmt man ihm zwar noch nicht ab, aber ein in Teilen unberechenbarer Gegenspieler ist er allemal.“ – Robin
Charakter 2: Rey
„Ich weiß nicht. So ganz überzeugt mich die Dame immer noch nicht, aber sie wird nach und nach stärker. Wie das so einfach geht, sei dahingestellt, aber es ist auch irgendwo okay, weil ich eigentlich nicht noch mal 6 Filme haben möchte. Vor allem nicht von Disney. Die Sache mit ihren Eltern interessiert mich ja sehr – ich glaube Kylo da nicht. Und nach den Büchern (Erben des Imperiums) haben Han und Leia ja angeblich Zwillige… was mir wieder zu nah an Luke und Leia wäre.“ – Tamara
„Eigentlich ganz nett, mal wieder die typisch flache, stereotypisch gute Heldin, die nichts Böses machen kann… braucht man halt“ – Michael
„[…] Rey ist allein aufgewachsen, hat sich durchgeschlagen und ihr Leben mit dem Basteln an Weltraumschrott verbracht – spirituelle Selbstfindung passt da nicht ganz.“ – Robin
Charakter 3: Snoke
„Wer zum F_ck ist Snoke?!“- Tamara
„Mega gut gemacht, den einfach kommentarlos zu zerhacken, war ein super unerwarteter, gut gemachter Twist der Geschichte. Ja, ich wüsste auch gern, was das für ein Heini ist, kann aber damit leben, seine Geschichte in ein Buch verschoben zu sehen. Dieses „anders machen“ als bei jedem anderen ‘Sith‘-Pärchen, die Möglichkeit, dass die ‚Regel der Zwei‚ (Amk. d. R.: siehe Buch: Darth Bane, Drew Karpyshyn) funktioniert, ist eine so gute Geschichte!“ – Michael
„Hier kommen enorme Enttäuschung und Lob zusammen: Dass und wie er gestorben ist, war wirklich gut. Aber der Umstand, dass sein Charakter beinahe weniger Aufbau bekommen hat als die Porgs ist einfach ein Unding – zumal er, genau wie Kylo, während der Verfolgung der Rebellenschiffe eierschaukelnd auf der Supremacy saß und nichts relevantes tat.“ – Lukas
„DER Anführer der Dunklen Bedrohung und dann wird er weder erklärt, noch näher beleuchtet und so schnell aus dem Drehbuch herausgenommen, wie er in Episode VII erschien? […]“ – Robin
Charakter 4: Luke Skywalker
Zwar war das nicht wirklich das, was aus dem kleinen Milchbubi in meiner Fortsetzung geworden wäre, aber auch hier finde ich die Entwicklung sehr gut und schön unerwartet. Am Anfang dieses yodaeske fand ich extrem gut. Auch sein innerer Zwiespalt, super! – Michael
„Luke als Lehrmeister wider Willen ist in dem Film für einige recht schräge Momente gut und hat mich hier und da etwas verwundert. […] Trotzdem erkennt man in ihm einen gebrochenen Mann, der Fehler begangen hat und sich daher in die Einsamkeit zurückzieht (und dort ein wenig seltsam wird). Ich finde, man konnte allein an Mark Hammils spiel den “alten Luke” an einigen Stellen durchblitzen sehen. Schön, dass er noch seinen Auftritt bekommen hat. Das Ende kam mir aber auch etwas spanisch vor.“ – Robin
„Oh ja. Lächerlich, wie er am Anfang das Laserschwert einfach hinten überwirft. Einfach Wahnsinn, wie er mit der Projektion in der Salzwüste gegen Kylo “kämpft” – ein wunderbarer Tod, der besser nicht hätte sein können. Die Story lässt mich ein bisschen die Stirn runzeln: Ein so starker Jedi würde niemals aufgeben und sich der Macht entsagen. Ich freu mich für Mark Hamill, dass er aus der Disney-Geschichte raus ist, siehe Interview.“ – Tamara
Charakter 5: Leia Organa
„Auch ein Charakter, der eine super Entwicklung durchgemacht hat. Im Gegensatz zu der originalen Trilogie ist sie nicht mehr so schießwütig und schnippisch, sondern hat die Ruhe, die Luke bei Kylo gebraucht hätte […].“ – Michael
„Ich kann im großen und ganzen sagen, dass ich mit der Figur sehr zufrieden war, gerade im letzten Drittel des Filmes. An dieser Stelle möchte ich aber einmal über die Brücke und die Kommandanten der Rebellen reden, welche neben ihr in der ‚Schwebe-Szene‘ gestorben sind – dass Admiral Ackbar einfach so “entsorgt” wurde, stört mich sehr – die Rolle, mit dem Schiff in die Sternenzerstörer zu fliegen, hätte ihm gebührt.“ – Lukas
„Rest In Peace my princess. Die Weltall-Schwebe-Szene war einerseits übertrieben, auf der anderen Seite sieht man endlich, dass Leia aka Marry Poppins sehr machtverbunden ist. Die Szene selbst wäre nicht passend gewesen, um sie zu töten. Hätte zum Beispiel Kylo doch geschossen und sie wäre deshalb gestorben, wäre es ehrenhafter […].“ – Tamara
Charakter 6: Fynn
„Joa, wirkte etwas, als hätten sie ihm nochmal ’ne Geschichte geschrieben, damit er im Film vorkommen kann. Trotzdem nett, gerade, dass der Casinoplanet gezeigt wurde.“ – Michael
„Ganz ehrlich: hätte man diesen Handlungsstrang nicht einfach weglassen können? Und stattdessen Charaktere wie Kylo Ren oder Poe näher beleuchten können? Ich sehe hier keine Charakterentwicklung, sondern nur ein sehr losgelöstes Western-Abenteuer, das sicher gut in eine eigene Episode einer Fernsehserie gepasst hätte, hier aber komplett fehl am Platz steht.“ – Robin
„…Liebesszene mit Rose? Ich muss den Film bis dahin verpasst haben, aber so richtig gefunkt hat es vorher nicht, oder?“ – Tamara
Charakter 7: Poe
„Han Solo II. Der Anfang war echt lustig und die Rolle sehr wichtig für die Story und die Entwicklung von Leia. Sonst aber eher flach.“ – Michael
„Ich finde, auch Poe ist auf einer Selbstfindungsreise. Er spielt vor allem den Vermittler, aber wird er doch auch im Laufe des Filmes als neuer Anführer der Rebellion aufgebaut und gewinnt dadurch an Tiefe. Seine Welt gerät aus den Fugen und er ist damit beschäftigt, seine Prinzipien zu hinterfragen. Da wird noch einiges kommen.“ – Robin
Charakter 8: Yoda
„Steinigt mich, aber mich hat die Szene mit Yoda gestört. Das war doch pure Comedy und passte kaum zum Ernst der Situation.“ – Robin
„Mit der deutschen Stimme von Frank Oz. Grandios!! Eins stört mich aber enorm: Warum spricht er die beiden wichtigsten Sätze grammatikalisch korrekt?! No Go!“ – Tamara
Nebenfiguren
„Chewbacca spielt eine viel zu kleine Rolle! Hätte gern mit Fynn und Rose fliegen können.
Rose ist ein schöner neuer Charakter, der mal zeigt, wie schlimm so ein Krieg sein kann. Das fehlte bisher in Star Wars. Außerdem gefällt mir diese Schnulze mit Fynn, weil sie nicht die übliche Heldengeschichte ist.“ – Michael
„Schade, dass Hux so zur Lachnummer einer Tollpatschtruppe aufgespielt wurde, der sich von einem hysterischen Anfall in den nächsten flüchtet. Der Charakter kann mehr Tiefe gebrauchen, hat man mit Domhnall Gleeson doch einen sehr guten Charakterdarsteller besetzt.“ – Robin
Schlachten
„Gerade im Vergleich zu Rogue One und seinen genialen Hammerhead-Schiffen muss ich sagen, dass hier wieder ein Rückschritt in den Raumschlachten stattgefunden hat. Das Vorhandensein einer Bodenschlacht kann man auch fast leugnen, da im Vergleich zu Teil Sieben das Stärkegleichgewicht zwischen Rebellen und der Ersten Ordnung plötzlich wieder enorm von letzterer dominiert wird.“ – Lukas
„Eindeutig mit das Beste am Film! Besonders gut hat mir gefallen, dass Fehler auf beiden Seiten nicht verziehen wurden. Da kann auch mal ein guter Schachzug aufgrund eines Fehlers an den Rand einer Niederlage führen.“ – Christopher
„Die Schlacht in der Salzwüste ist der Wahnsinn. AT-AT, Baby-AT-AT, Lichtschwerpower und alles was das Herz begehrt. Ich rechne es Rian Johnson hoch an, dass er so viel Wert auf die Fußbewegung und somit die Kampffiguren gelegt hat. Sehr gut! […]“ – Tamara
Lies auch unsere Kritik zu Star Wars Episode VII – Das Erwachen der Macht
Humor
„Für mich voll auf dem Stand der Zeit. Ja für alte Fans mag es klamaukig wirken, aber das waren JarJar auch und Solos Sprüche auch. […] Am Anfang mit Hux und Poe lache ich mich jedes mal kaputt.“ – Michael
„Auch ein Jar Jar und Boba Fett in den früheren Teilen rechtfertigen meiner Meinung nach nicht den Slapstick von Teil 8. Die Porgs und Chewie haben ihre Existenzberechtigung, der verschrobene Hacker ebenfalls. Aber Bügeleisen?“ – Lukas
„Das Bügeleisen war eine großartige Szene! Das kam so aus dem Nichts und hat gezeigt, dass der Film sich nicht immer ernst nehmen muss. Der Humor war an den meisten Stellen sogar den Charakteren angemessen. In Episode IV gab es sogar durch die Androiden einen ganzen Handlungsstrang, der vor Humor nur so sprudelte. […]“ – Robin
„Krass übertrieben. Viel zu viele Szenen, die zwanghaft lustig sein sollten. Es fängt mit der Raumschiffszene zwischen Poe und Hux an – das war okay, aber grenzwertig. Die Bügeleisenszene ging gar nicht! Dafür fand ich die Porgs große Klasse.“ – Tamara
Gesamtmeinung
„Großartig, wirklich großartig! Keine Kritik war so gewichtig, dass sie dem Film auch nur einen Kratzer im Lack beibringen könnte. Meine Star Wars-Gänsehaut war den ganzen Film über da, ich habe viel gelacht und mitgefiebert. Einfach nur großartig und uneingeschränkt zu empfehlen!“ – Michael
„Wenn ich eine Verfolgungsjagd sehen möchte, die einen ganzen Film über unterhält, sehe ich mir Mad Max: Fury Road an. Außerdem hat es mich sehr gestört, dass die Handlungen der Seiten-Plots am Ende einfach wie ein Luftballon geplatzt sind und es unter dem Strich egal war, während die Idee, welche die Flotte dann rettete, auf den letzten Drücker improvisiert wurde. […] Auch wenn weniger stark ausgeprägt wie in Teil Sieben, gibt es doch noch sehr viele Anspielungen an die Vergangenheit, außerdem bricht er mit einigen Dingen, die mir im 7. Teil gut gefallen haben. […] Die Handlung schien mir zu irrelevant in vielen Plot-Strängen, der Kasino-Planet lieblos (und viel zu weltlich! Warum kein Scifi-Kasino?). Fazit: Nicht miserabel, aber auch nicht überzeugend.“ – Lukas
„Die Idee mit dem Szenario unter Beschuss gefiel mir sehr und hat Spannung reingebracht. Die Handlung auf dem Casino-Planeten fand ich komplett überflüssig. Umso interessanter waren die kleinen Geschichten (Roses Schwester, Opferung des Admirals, etc). […] Ich fand ihn in einigen Aspekten schlechter als Episode VII, vor allem, da mir zu viele Charaktere zu blass blieben. Auf der anderen Seite war es ein Star Wars Film durch und durch und er hat meine Erwartungen erfüllt: Ich wurde gut unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Teil.“ – Robin
„Alles in Allem war der Film unterhaltsam und trotz der zweieinhalb Stunden niemals langweilig. Spannende Abschnitte wurden allerdings immer wieder untergraben und konnten so nicht wirklich an Tiefe gewinnen. Der 7. Teil gefiel mir als Teil der Saga wesentlich besser und sorgte für wahre Fanboy-Momente, als bspw. die X-Wings zur Rettung eilen und die Rebellen ihren grandiosen Auftritt hinlegen durften. Alles in allem war es ein schöner Film mit vielen guten Momenten, aber er hinterlässt den bitteren Nachgeschmack, dass die Saga zur Witzfigur verkommen könnte. […] Rogue One war auch besser.“ – Christopher
„Ganz gut. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Teil 7 oder jetzt 8 besser finden soll, aber der Kinopreis war nicht verschwendet. Er haut mich nicht um, trotzdem hatte ich meine Gänsehautfeelings und Star Wars-Momente. Es gibt einige nette Parallelen zu manchen Büchern, jedoch sind das leider alles neuere aus den letzten beiden Jahren (Prinzessin Leia zum Beispiel) Ich bin gespannt, wie es weiter geht, vor allem zwischen Rey und Kylo. UND WER IST SNOKE?!“ – Tamara
Dieser Artikel stellt nur die Meinung der AutorInnen dar und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten der Redaktion von seitenwaelzer wider.
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Tamara Ossege-Fischer
man findet mich entweder auf matschigen Festivals, irgendwo beim Sport oder drinnen am Spieltisch. In meiner geliebten Wahlheimat Bielefeld studiere ich Dual Fitnessökonomie.
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