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Tipps für die abschließenden Korrekturarbeiten: Korrektorat und Lektorat

Das sorgfältige Korrekturlesen gehört zu den abschließenden Arbeiten, die vor dem Ausdrucken einer Bachelor- oder Masterarbeit erledigt werden müssen. Aber worauf muss man achten?
| Marina Feidel |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Nick Morrison | Unsplash

Das sorgfältige Korrekturlesen gehört zu den abschließenden Arbeiten, die vor dem Ausdrucken einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation erledigt werden müssen. Zwar zählen bei einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit vor allem die Inhalte, dennoch ist es unabdingbar, dass der Text sprachlich einwandfrei geschrieben und korrekt formatiert ist. Welche Aspekte beim Korrigieren wichtig sind, wird im Folgenden erläutert.

Worauf bei Korrektur und Lektorat geachtet werden muss

Das Ziel der Abschlusskorrekturen ist ein sprachlich und formell korrekter Text. Dementsprechend müssen alle Tipp-, Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler beseitigt werden. Des Weiteren muss der Text in stilistischer Hinsicht optimiert werden. Dazu zählt beispielsweise das Vermeiden von zu langen Schachtelsätzen, Wortwiederholungen oder umgangssprachlichen Ausdrucksweisen.

Außerdem erfolgt eine Überprüfung, ob der strukturelle Aufbau des Textes stimmig ist, die Argumentation einwandfrei nachvollziehbar ist und ob alle Zitate korrekt mit Quellen belegt sind. Abschließend wird kontrolliert, ob die Formatierung der Bachelorarbeit den universitären Richtlinien entspricht und korrekt ausgeführt ist.

Tipps zum Korrigieren eigener Fehler

Fehler im eigenen Text zu finden, kann ein schwieriges Unterfangen sein. Denn in den meisten Fällen ist man nach dem Verfassen einer Abschlussarbeit „betriebsblind“. Der Text ist einem so vertraut, dass über kritische Passagen einfach hinweglesen wird oder man sich auf das sorgfältige Lesen nicht mehr konzentrieren kann.

In diesen Fällen hilft es, zwischen dem Abschluss der Schreibarbeiten und den Korrekturdurchgängen einige Tage bzw. eine noch längere Zeit verstreichen zu lassen. Durch diesen zeitlichen Abstand entdeckt man Fehler und Unstimmigkeiten leichter.

Außerdem ist es ratsam, bei der Korrektur systematisch vorzugehen. Das bedeutet, man liest sich den Text mehrmals durch und achtet jedes Mal auf andere Aspekte. Während man beispielsweise beim ersten Korrekturdurchgang auf sprachliche Fehler achtet, konzentriert man sich beim zweiten auf die Argumentation und beim dritten auf die korrekte Zitation.

Das „Vier-Augen-Prinzip“

Dieses Prinzip fußt auf der Tatsache, dass mehr Fehler gefunden werden, wenn ein Text zusätzlich von einer oder zwei anderen Personen korrigiert wird.

Kommilitonen, Freunde, Familienmitglieder

Als Korrekturleser bieten sich zum einen Kommilitonen, Freunde oder auch Familienmitglieder an. Während Freunde oder Familienmitglieder gern zur sprachlichen Korrektur herangezogen werden, können Kommilitonen desselben Faches meist auch bei stilistischen Aspekten helfen. Diese können beurteilen, ob der Argumentationsgang schlüssig ist und ob die Sachverhalte klar dargelegt wurden.

Professionelle Korrektoren und Lektoren

Wenn man optimale Ergebnisse erzielen möchten, führt der Weg in der Regel an einem professionellen Korrektor oder Lektor nicht vorbei. Zum einen fehlt häufig, wie oben beschrieben, die „Liegezeit“, die es braucht, damit einem der eigenen Text wieder fremd wird und somit wieder objektiv beurteilbar. Zum anderen sind Freunde, Familienmitglieder und Kommilitonen meistens Laien. Professionelle Korrekturleser verfügen hingegen über ausgezeichnete sprachliche Kompetenzen und aufgrund ihrer täglichen Beschäftigung über viel Routine, um selbst die kleinsten Fehler zu finden. Zudem haben wissenschaftliche Lektoren eine universitäre Ausbildung absolviert, sodass ihnen die akademischen Gepflogenheiten bestens vertraut sind.

Im professionellen Bereich wird üblicherweise zwischen einem Korrektorat und einem Lektorat unterschieden. Während das Korrektorat die Beseitigung sprachlicher Fehler (Grammatik, Rechtschreibung sowie Interpunktion) umfasst, beinhaltet das Lektorat zusätzlich stilistische Überarbeitungen. Hinsichtlich der Korrektur der Zitation oder Lektorat und Korrekturlesen einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder einer einfache Hausarbeit variiert der Leistungsumfang, denn nicht alle Lektoren haben dies in einem Lektorat inkludiert.

Zu guter Letzt muss man sich entscheiden, ob man den Auftrag an einen freiberuflichen Lektor vergibt oder ob man ein Lektorat für die Bachelorarbeit bei einem größeren Dienstleister in Auftrag gibt. Der wichtigste Vorteil größerer Unternehmen ist die Verfügbarkeit. Diese können in der Regel auf einen großen Pool an Mitarbeitern zurückgreifen und teilen die Arbeit einem fachlich kompetenten Lektor zu. Selbst wenn dieser ausgelastet ist oder ausfallen sollte, wird die Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation rechtzeitig fertig, denn große Lektorate finden schnell einen adäquaten Ersatz. Außerdem bieten diese in vielen Fällen Express-Korrekturlesen an, wenn es besonders schnell gehen muss.

Wichtig ist jedem Fall, dass man weder die Zeit, noch den Aufwand unterschätzt, der darin liegt, einen langen Text wie eine Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit zu korrigieren und zu lektorieren. Wer also diese Aufgabe in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ausführt, verschenkt die Chance auf einen guten ersten Eindruck beim Dozenten und riskiert, dass sprachliche Probleme oder Rechtschreib- und Grammatikfehler den Inhalt der Arbeit in Mitleidenschaft ziehen. Hier heißt es also auch auf den letzten Meter noch einmal aufmerksam zu sein und alles zu geben!

Photo via VisualHunt

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Marina Feidel

Marina Feidel hat an der Fachhochschule Eberswalde Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet für die Bildungseinrichtung Mentorium. Noch an der Hochschule hat sie als Tutorin ehrenamtlich vielen Studierenden bei Ihren Abschlussarbeiten geholfen und kennt sich mit dem Thema „Schreiben“ und allem, was dazu gehört, aus. Die wichtigsten Fakten zum Thema „Wissenschaftliches Schreiben von Abschlussarbeiten“ hat sie in einem kostenlosen eBook zusammengefasst.

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3 Antworten zu “Tipps für die abschließenden Korrekturarbeiten: Korrektorat und Lektorat”

  1. Danke für den Tipp, die Arbeit noch mehrmals durchzulesen und jedes Mal auf andere Aspekte zu achten. Dadurch habe ich noch so viele Fehler entdeckt. Ich habe meine Master Arbeit auch noch 6 Leuten zum Lesen gegeben. Gleich gehe ich zum Copyshop. Ich bin stolz!

  2. Ich lege bei mir zu Hause viel Wert auf umweltbewusstes Drucken und versuche möglichst, Papier beidseitig zu bedrucken. Bei meiner Bachelorarbeit wird das schwierig, aber zumindest würde ich gerne durch eine gute Korrektur vermeiden, dass ich die Arbeit mehrfach ausdrucken muss. Ein sehr guter Tipp zum Korrekturlesen ist, dass man sich immer nur auf einen Aspekt konzentrieren, sollte, also beispielsweise auf sprachliche Fehler, die Argumentation oder die Formatierung. Da werde ich drauf achten.

  3. Vielen Dank für den Hinweis zur Betriebsblindheit. Ich werde Ihre Technik anwenden und beim lesen immer auf andere Aspekte achten. Ich freue mich aber schon auf den Tag, an dem ich zum Drucker Service gehe und endlich fertig bin.

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