Kino & Serie / Kultur und Medien
Unter 100 #03 – Filme empfehlen in höchstens 99 Worten
5 Filme in 5 Minuten mit höchstens 99 Worten vorgestellt. Dieses Mal: Malignant, The Outfit, The Last Duel, The Roundup und On the Line.
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Die Regeln sind klar: Titel, Jahr und Genre außen vor, bleiben für die reine Empfehlung jeweils höchstens 99 Worte – also unter 100. Damit bekommt ihr 5 Filme in maximal 5 Minuten vorgestellt.
Malignant
Innovatives Wow-Gruseln: 2021, Horror-Thriller, 111 Minuten
Regisseur James Wan (Saw, Insidious, Conjuring) kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Was als Hommage an klassischen Horror beginnt, feuert schnell eine moderne, absolut geniale Titelsequenz ab. Das Werk belohnt sich für den Mut, andere Wege zu gehen. Aufgrund der innovativen Kameraführung bleiben Bilder auch nachhaltig im Kopf: seien es Long-Takes durch ganze Häuser, spektakuläre Ortswechsel oder eine für Horror absolut untypische sowie sehr brutale Action-Sequenz. Vieles bleibt der eigenen Fantasie überlassen, Jump Scares werden oft nur angedeutet. Damit knistert es atmosphärisch voller Spannung, während Opfer blutig sterben – bis Malignant dann in einem verblüffenden Twist sein bösartiges Gesicht vollends enthüllt.
The Outfit
Verräterjagd im Schneidersalon: Thriller, 2022, 106 Minuten
Geduldig und voller Hingabe schneidert Mark Rylance maßgefertigte Anzüge. Im Chicago der 1950er-Jahre dient sein Salon aber nicht nur wohlhabender Kundschaft. Im Hinterzimmer befindet sich ein Briefkasten für die Mafia. Als darin ein Schreiben über einen Verräter auftaucht und der Sohn des örtlichen Mafiapaten angeschossen durch die Tür taumelt, ist es mit der Ruhe vorbei.
The Outfit profitiert aufgrund des begrenzten sowie detailverliebten Schauplatzes von einer stilvollen und dichten Atmosphäre. Voller Wendungen und Geheimnisse entfaltet sich ein packendes Kammerspiel, das mit interessanten Charakteren und Dialogen aufwartet. Insbesondere der mysteriöse Schneider fasziniert dabei mit seiner zugleich passionierten und nüchternen Art.
The Last Duel
Für die Ehre bis aufs Blut: 2021, Historie, 152 Minuten
Ridley Scott inszeniert das wohl letzte offizielle Duell Frankreichs als packendes Epos. Dabei wird die Geschichte aus drei verschiedenen Blickwinkeln erzählt: Matt Damon spielt den ehrverletzten Ehemann, Adam Driver mimt den vermeintlichen Vergewaltiger und Jodie Comer wehrt sich als unterdrückte Ehefrau. Dabei entfaltet sich die Wahrheit erst aus allen einzelnen Schilderungen, die sich stilistisch jeweils unterscheiden. Getragen vom großartigen Cast wird ein raues, gefühlskaltes Leben im Mittelalter gezeichnet. Das düstere Setting in dunklen Burgen oder auf matschigen Feldern steuert sein Übriges bei. Am Ende entscheidet ein Kampf auf Leben und Tod darüber, wer im Gottesurteil Recht behält.
The Roundup
Immer schön auf die Fresse: 2022, Action-Thriller, 106 Minuten
Regeln kennt er nicht oder ignoriert er einfach: Als Polizist mit der Statur eines Bären löst Don Lee seine Fälle oft mit wuchtigen Hieben. Bei einer Gefangenen-Überführung aus Vietnam entdeckt er einen gesuchten Schwerkriminellen. Allein in einem fremden Land ermittelt er – wortwörtlich – auf eigene Faust.
Auch ohne Kenntnisse des Vorgängers The Outlaws ist der einfachen Geschichte leicht zu folgen. Der südkoreanische Streifen begeistert sowieso aufgrund seiner dynamisch wie brutal inszenierten Prügeleien und Stechereien. Untypisch für harte Action ist der humorvolle Ton, bei dem trockene One-Liner für echte Lacher sorgen. Damit gerät The Roundup zu sehr unterhaltsamer Action-Kost aus Fernost.
On the Line
On Air als Jäger und Gejagter: 2022, Thriller, 104 Minuten
Schon seit Jahren berät Mel Gibson als raubeiniger Radio-Moderator live seine Zuhörer. In seiner Nacht-Sendung geht er dabei nicht gerade zimperlich mit den Gefühlen anderer Menschen um. Aber dann ruft Gary an – und möchte Vergeltung an ihm üben.
Die Spannung mischt sich geschickt aus einer unsichtbaren, nur hörbaren Bedrohung (vergleichbar: The Guilty) und aktiver Hatz durch ein nächtliches, verlassenes Gebäude. Streitbar wie er ist, funktioniert Gibson dabei als bissiger Mann am Mikrofon und Ziel des perfiden Spiels ausgezeichnet. Stylische Aufnahmen sowie eine knackige Song-Auswahl ergänzen On the Line zu einem kurzweiligen Thriller – mit einigen überraschenden Wendungen.
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Daniel Rublack
… schreibt vor allem über Filme. Arbeitet in der „Presse und Kommunikation“ und unterstützt daher mit entsprechendem Know-how.
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