Buchtipp für (Hobby-) Historiker #1: Historische Romane
Als Geschichtsstudent gehört das Lesen von historischen Romanen quasi zum Standard. Niemand spricht öffentlich darüber, denn ein Roman ist ja in keinem Fall “wissenschaftlich” und ist außerdem nicht in der bevorzugten Uni-Bibliothek zu finden, aber das Interesse an historischen Ereignissen und vergangenen Epochen ist nun Mal da. Selbiges verpackt als spannender Handlungsstrang, also Abseits von dröger Forschungsliteratur, bei der man jeden Satz zweimal lesen muss, bietet selbst dem versierten Historiker willkommene Abwechslung. Mit den Kollegen wird aber selbstverständlich nicht darüber gesprochen, denn eine „Zitierfähigkeit“ ist natürlich nicht gegeben. Doch auch für diejenigen, die sich nicht als Historiker bezeichnen möchten, sind historische Romane nur zu empfehlen. Denn auch wenn es besagte Historiker oft leugnen: Man kann durchaus etwas über historische Ereignisse lernen, was über den Wikipedia-Standard hinausgeht.
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Als Geschichtsstudent gehört das Lesen von historischen Romanen quasi zum Standard. Niemand spricht öffentlich darüber, denn ein Roman ist ja in keinem Fall “wissenschaftlich” und ist außerdem nicht in der bevorzugten Uni-Bibliothek zu finden, aber das Interesse an historischen Ereignissen und vergangenen Epochen ist nun Mal da. Selbiges verpackt als spannender Handlungsstrang, also Abseits von dröger Forschungsliteratur, bei der man jeden Satz zweimal lesen muss, bietet selbst dem versierten Historiker willkommene Abwechslung. Mit den Kollegen wird aber selbstverständlich nicht darüber gesprochen, denn eine „Zitierfähigkeit“ ist natürlich nicht gegeben. Doch auch für diejenigen, die sich nicht als Historiker bezeichnen möchten, sind historische Romane nur zu empfehlen. Denn auch wenn es besagte Historiker oft leugnen: Man kann durchaus etwas über historische Ereignisse lernen, was über den Wikipedia-Standard hinausgeht.
Spricht man über historische Romane, die im Mittelalter angesiedelt sind, kommt man nicht an den Werken von Rebecca Gablé vorbei, welche vor allem durch die Geschichte der fiktiven Waringham-Familie bekannt ist. Die Handlungen der Romane spielen überwiegend im mittelalterlichen England und decken dabei den Zeitraum von der normannischen Eroberung, bis hin zum Übergang in die Renaissance ab. Hinweisen möchte ich vor allem auf erstere Epoche, welche in ihrem Werk “Das zweite Königreich” als Schauplatz dient. Durch ein Seminar, das ich zu diesem Thema, der normannischen Eroberung Englands, besucht habe, wurde mir deutlich, wie detailliert und vor allem geschichtlich korrekt die Ereignisse rund um William den Eroberer und seine Mitstreiter recherchiert und abgebildet sind. Dass der Protagonist teilweise direkte Beteiligung an politischen Entscheidungen von enormer Bedeutung hat, fällt in keinem Fall negativ auf. Als indirekter Nachfolger von “Das zweite Königreich” gilt der Roman “Hiobs Brüder”, in welchem die Ereignisse um die Nachfahren des Protagonisten aus dem Vorgänger-Roman, den “Helmsbys”, behandelt werden. Zeitlich ist die Handlung im englischen Bürgerkrieg um 1150 angesiedelt. Sämtliche Werke von Rebecca Gablé sind für Lesefaule übrigens auch als Hörbücher erhältlich.
Mit Bedacht auf die ausufernde Länge des Artikels möchte ich nur noch auf einem weiteren Autor hinweisen. Die Rede ist vom Briten Robert Lyndon, welcher mit seinem Debüt-Roman “Der Thron der Welt” (engl. Hawk Quest) auf sich aufmerksam machte. Dank persönlicher Erfahrung mit Falken und dem Schwerpunkt auf der mittelalterlichen Verwendung von Falken bzw. der Falkenjagd in seinem Geschichtsstudium, gelingt es ihm einen historischen Roman der etwas anderen Art zu erzählen. Die Geschichte handelt von einer fiktiven Reisegruppe, welche die Aufgabe hat, einen seltenen Greifvogel zu überbringen und dabei eine halbe Weltreise begehen muss. Was auf den ersten Blick nicht als explizit historisch korrekt klingt, braucht dieses auch gar nicht zu sein, sondern lebt von spannender und ansprechender Erzählweise und den immer wechselnden historischen Orten, wie z.B. dem England des 11. Jahrhunderts, den Färöer-Inseln und der bekannten Händlerstadt Nowgorod.
Dieser Artikel stellt den Anfang einer Serie dar, welche in Zukunft in unregelmäßigen Abständen erscheinen soll und jeweils diverse Romane aus unterschiedlichen Genres vorstellt. Über Wünsche oder Anregungen würden wir uns in den Kommentaren sehr freuen.
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Moritz Janowsky
Studiert Film an der FH-Dortmund, wird im Team auch gerne als "Podcastonkel" bezeichnet und knipst ab und zu ein paar bunte Bilder.
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1 Antworten zu “Buchtipp für (Hobby-) Historiker #1: Historische Romane”