Bildung und Karriere / Studium
Death by PowerPoint – Ein kurzer Präsentations-Knigge
Im Laufe des Studiums wird der Tag kommen, an dem du eine PowerPoint-Präsentation halten wirst. Hier ein paar Tipps für die beste Präsentation deines Lebens.
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Im Laufe jedes Studiums kommt einmal der Tag, an dem ein Kolloquium, eine mündliche Prüfung, oder einfach eine Präsentation gehalten werden muss. Und wer kennt sie nicht: Überladene PowerPoint-Folien mit lustigen Überblendungen, auf denen so viel im Fließtext steht, dass der Vortragende gleich hätte zuhause bleibe können, da er sowieso nur alles ablesen wird. Kennt ihr nicht? Dann seid ihr vermutlich selbst einer dieser Menschen. Erfahre hier, wie du deine Zuhörer davor bewahrst, vor Langeweile zu sterben!
Das Auftreten
Präsentationen sind für viele eine starke Stresssituation, das ist nichts Ungewöhnliches. Man steht meistens vor einem Hörsaal voller Studenten oder einer Gruppe Professoren, die einem die nächsten Minuten gebannt an den Lippen hängen sollen. Wie meistert man das? Selbstbewusstes Auftreten ist eine Grundvoraussetzung, die nicht jedem in die Wiege gelegt wurde. Um von der Maus zum Showmaster zu werden braucht es Übung und Überzeugung. Eine Empfehlung der Redaktion: Die amerikanische Sozialpsychologin Amy Cuddy hat zu dem Thema einen der weltweit bekanntesten Ted-Talks gehalten, welchen ihr hier finden könnt:
Kurz zusammengefasst: Unsere Körpersprache wirkt sich aufgrund der Ausschüttung unterschiedlicher Hormone auf unsere Stimmung und somit auf unsere Ausstrahlung aus. Daher gibt es bestimmte Haltungen, sogenannte „High-Power Poses“, die dafür sorgen, dass unser Körper mehr Testosteron ausschüttet, wodurch unsere Zuversicht gesteigert wird. Gleichzeitig sinkt unser Kortisol-Spiegel, was unser Stress-Level senkt. Im Gegenschluss gibt es auch „Low-Power Poses“, welche das exakte Gegenteil bewirken können. Nimmt man High-Power-Poses, wie beispielsweise breitbeinig auf einem Stuhl sitzend, mit den Händen hinter dem Kopf, fünf Minuten vor einer Präsentation ein, lässt sich dadurch dein Selbstvertrauen stärken. Sitzt ihr fünf Minuten vor der Präsentation jedoch mit verschränkten Armen, Beinen und krummem Rücken im Stuhl, wird man sicherlich das gegenteilige Resultat erzielen.
Angenehmer Augenkontakt mit dem Publikum, eine gerade, offene Körperhaltung, sowie eine entspannte Gestik sind weitere optische Einflussfaktoren, mit denen ihr punkten könnt. Solltet ihr zu ausladender Gestik oder nervös-zitternden Händen neigen, nehmt eure Präsentationskarten in beide Hände, und auf keinen Fall einen Kugelschreiber! Bloß nicht mit dem Kugelschreiber klicken!
Euer Outfit solltet ihr entsprechend der Situation anpassen. Der Dress-Code variiert hierbei von Anlass zu Anlass, wobei im Regelfall Jeans mit Hemd/Bluse vollkommen ausreichend sind. Lasst die Jogginghose zuhause und setzt das Basecap ab. Ihr steht wahrscheinlich vor mindestens einer Person, die euch bewerten und ernst nehmen soll. Vielleicht wollt ihr auch mit Hinblick auf Betreuungssituationen für Projekt- oder Bachelorarbeit einen guten Eindruck bei dem Dozenten hinterlassen, also sorgt am besten optisch vor.
Weiter unten findet ihr ein paar Links zu weiteren Informations-Videos zum Thema „Auftreten und Selbstpräsentation“.
Das Präsentationsskript
Anders als das eigene Auftreten lassen sich Präsentationen von heute auf morgen ändern, dafür gilt es lediglich, ein paar gestalterische und inhaltliche Regeln zu beachten:
Folienlayout
Lieber zu schlicht als zu überladen, der Hintergrund darf weder vom Text, noch von dir ablenken.
Die 6×6 Regel
Maximal 6 Bullet-Points pro Folie, maximal 6 Wörter pro Bullet-Point. Das klingt nach wenig, aber immerhin sollt ihr die Präsentation halten, und sie sich nicht selbst präsentieren.
Schrift
Hier steht die Lesbarkeit im Vordergrund: Bulletpoints nicht unter Schriftgröße 24 und Titel entsprechend größer. Die Textfarbe sollte einen deutlichen Kontrast zum Hintergrund bilden, wie beispielsweise Dunkelgrau auf Weiß. Die Schriftart sollte möglichst serifenlos (ohne „Schnörkel“) sein, wie Calibri, Arial oder Verdana.
Abbildungen
Für Grafiken und Diagramme gilt das Gleiche: Erkennbarkeit steht an vorderster Stelle. Dabei darf eine Abbildung ruhig eine ganze Folie in Anspruch nehmen, solange es die Erkennbarkeit sinnvoll verbessert.
Animationen
Finger weg von jeglichen Animationen, die Folien, Abbildungen oder Text bewegen, wie zum Beispiel „Einfliegen“. Dezentes Einblenden reicht in den meisten Fällen vollkommen aus.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
Hand aufs Herz, Präsentationen fallen niemandem am Anfang wirklich leicht, und die Wenigsten werden ordentlich darauf vorbereitet. Daher zwei weitere Tipps: Haltet nach Workshops zum Thema „Richtig Präsentieren“ oder Ähnlichem an euer Fachhochschule oder Universität Ausschau und haltet so viele Präsentationen wie ihr nur könnt. Denn während des Studiums ist die optimale Zeit, sich auf solche Stresssituationen, wie sie euch vermutlich später in der Berufswelt noch viel öfter begegnen werden, vorzubereiten. Hier werden noch viele Fehler verziehen, die später, beispielsweise bei einem Bewerbungsgespräch, den Unterschied zwischen „abgelehnter Bewerber“ und „Angestellter“ machen können. Denn auch hier gilt, wie in vielen anderen Situationen: Übung macht den Meister!
Weitere Links:
https://www.youtube.com/watch?v=meLbMg7ySU4
Quellen:
Inch – VDI.2017 Special Issue
http://www.vertriebslexikon.de/power-posing.html
https://www.pexels.com/photo/portrait-of-young-woman-against-white-background-325924/
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Patrick Schuster
Schönen guten Abend meine Damen und Herren, ich bin Patrick und mittlerweile seit ein paar Jahren im seitenwaelzer.de-Team. Ich bin aktives Mitglied unseres Spontan-Spontan-Podcasts und schreibe sonst viel im Bereich Technik und Innovation.
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In 90% der Fälle sind sechs Bullet-Points bereits zu viel. Drei Informationshäppchen pro Folie sind meiner Erfahrung und Meinung nach das Optimum. Es kommt natürlich auch darauf an, wie groß die Präsentationsfläche in Relation zum Blickwinkel ist. In einem Seminarraum gehen vermutlich auch die genannten sechs Punkte – in einem großen Hörsaal sollte man besser eine größere Schrift und weniger Informationen auf der Zeile unterbringen …
Da würde ich mich sofort anschließen! Hier gilt auf jeden Fall „weniger ist mehr“.