Gesellschaft und Lifestyle / Ökokiste

Erwachsene haben’s gut…

"Wenn ich groß bin, mache ich nur Dinge die Spaß machen!" Damit du mehr Zeit dafür hast, findest du hier ein kleines 1x1 fürs Putzen.
| Lena Hortian |

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

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heute: Wo kommt plötzlich der Dreck her?
Und wie wirst du ihn wieder los?

Wer längere Zeit zu Hause ist, hat es vielleicht schon mal bemerkt: Passt du auch nur einen Moment nicht auf, kommt ein kleines Wesen daher und legt dir Krümel unter den Tisch, Wollmäuse in Zimmerecken und Tonnen von Staub ins Bad. Ich bin manchmal ganz kurz davor, es auf frischer Tat zu ertappen!

Aber die Flunkerei mal beiseite; wenn du keine Mitbewohner:innen hast, bist du wahrscheinlich selber dieses Wesen, dass den Dreck produziert. Jeder Untergrund scheint dabei andere Dinge anzuziehen… wie du sie schnell wieder loswirst, verrate ich dir jetzt. Dabei hangeln wir uns von einem Raum zum anderen und gehen den Dreckteufelchen auf die Spur. Was du neben Lappen, Bürsten und Reinigern noch brauchst, ist vor allem Musik! (Alternativ eignet sich auch ein Podcast.) Und wenn du nicht allein wohnst, startet gemeinsam, dann ist für alle weniger zu tun und niemand stört sich daran, wenn du laut mitsingst.

Das einfachste zuerst: Mach die Fenster auf, dann kann schon mal saubere, frische Luft rein und du bekommst neuen Schwung!

Wo wirst du deinen Dreck los? – im Bad

Die meisten Badezimmer sind weiß gefliest. Und selbst auf buntem Untergrund (Grüße aus den 70er-Jahren an dieser Stelle) fällt eines ganz besonders auf: Staub. Leider muss ich gestehen, dass der immer noch am besten mit einem feuchten Tuch weggeht. Das Wischen ist aber vor allem dann mühsam, wenn auf den verstaubten Oberflächen Tuben, Flaschen, Tiegelchen und Co. herumstehen. Hast du also einmal alles sauber, kannst du dir überlegen, die Dinge, die du nicht jeden Tag brauchst, beispielsweise in einer Kiste mit Deckel aufzubewahren. Dann brauchst du nur die Kiste abzuwischen oder kannst den Deckel sogar einfach in der Dusche abwaschen.

Die Dusche ist auch so ein Magnet für Schmutz, besonders für Kalk. Egal, ob in der Wanne oder Duschtasse, an den Fliesen oder der Armatur – er ist überall! Gemeinerweise ist er lange unauffällig und dann richtig hartnäckig. Hier muss also ein bisschen Einwirkzeit eingeplant werden. Streng genommen brauchst du auch keinen speziellen Badreiniger, Zitronensäure oder Essig wirken genauso gut. Einfach auf ein Tuch oder einen Schwamm geben und drauf-wischen, oder mit einer Sprühflasche aufsprühen. Nach ein paar Minuten kannst du den Kalk dann leichter wegschrubben. Den Duschkopf stelle ich meistens in einen Eimer mit Essig-Wasser. Wenn er sehr verkalkt ist, sodass nur weniger Wasser durchkommt, kannst du ihn auch vom Schlauch abdrehen und komplett einweichen. Auch das Waschbecken kannst du so putzen. Für die Ritzen an der Amatur eignet sich super eine alte (!) Zahnbürste.

In der Zeit, in der sich das Mittel deiner Wahl gegen den Kalk rüstet – also in der es einwirkt – kannst du dich super der Toilette zuwenden. Hier putze ich immer vom Verschmutzungsgrad aufwärts, also erst außen und dann innen. Ja, das kostet Überwindung, aber wenn es niemand macht, wird es immer schlimmer und es ist ja dein eigener Dreck. Wenn du dabei feststellst, dass deine Klobürste schon etwas deformiert ist und eine etwas eigenwillige „Frisur“ bekommen hat, solltest du sie austauschen. Tauschen kannst du auch den Deckel, der normalerweise von unten mit zwei Schrauben an der Schüssel befestigt ist. Gerade wenn ein Toilettensitz wackelt oder zu „Seegang“ neigt, kannst du ihn an den Schrauben wieder festziehen. Aber Vorsicht: Nach fest kommt lose; also nicht zu fest anziehen, sonst kann das Porzellan an der Stelle springen. Zum Kloputzen benutze ich immer einen Lappen, der schon super oft gewaschen wurde und danach einfach in die Tonne kommt. (Das ist eher eine persönliche Überzeugung, als wirklich notwendig, aber jede:r hat wahrscheinlich eine eigene Schwelle von Dreck, nach dem es für Utensilien kein „zurück“ mehr gibt.)

Wenn du danach beim Wischen der Wanne oder Dusche feststellst, dass dein Duschvorhang unten rötlicher ist als oben, muffig riecht oder vielleicht sogar Stockflecken hat, solltest du ihn dir genauer anschauen. Hast du einen Duschvorhang, der ganz glatt ist wie eine Plastiktüte, kannst du ihn einfach mit Essigwasser, Zitronensäure oder Reiniger abwischen. Die meisten Duschvorhänge sind jedoch mittlerweile aus waschbarem Gewebe. Dort setzt sich leichter Kalk ab, aber sie sind insgesamt langlebiger. Sollte der Zettel mit den Pflegehinweisen bei dir nicht so haltbar sein wie der Vorhang, kannst du davon ausgehen, dass er bei 30° gewaschen und auf niedrigster Stufe gebügelt werden kann. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du nun einen Vorhang aus Gewebe hast oder nicht, ziehe mal ein kleines Stück vorsichtig in verschiedene Richtungen; dehnt er sich unter diagonalem Zug leicht, solltest du auch dünne Fäden erkennen können, aus denen der Duschvorhang besteht. Weil die wenigsten Waschmittel wirklich etwas gegen Kalk ausrichten können, weiche ich den Vorhang vor dem Waschen in Essigwasser ein. Nach ca. einer Stunde kann er wie gewohnt in die Waschmaschine – am besten mit den anderen Putzlappen. Nach dem Waschen ist er dann viel weicher und vor allem zerknittert. Auch wenn dir die Optik nichts ausmacht, ist es tatsächlich sinnvoll ihn zu bügeln, damit das Wasser beim Duschen einfacher abläuft und sich nicht in Falten oder Knicken sammeln kann und da wieder Kalk zurücklässt. Kurzgesagt: Ein glatter Duschvorhang bleibt länger sauber. Achte auch nach dem Duschen darauf, dass er möglichst schnell trocknen kann, indem du ihn locker und aufgefächert auf der Stange verteilst.

Wenn das Wasser schlecht abläuft, wird die Dusche auch schneller dreckig, weil Seifenreste nicht weggespült werden, sondern nur langsam im Abfluss „versickern“. Normalerweise brauchst du keinen extra Rohrreiniger, sondern kannst mit Natron (ca. 2 EL) und etwa der doppelten Menge Essig den Abfluss säubern. Am besten lässt du es zusammen 10 Minuten lang einwirken und überlegst in der Zwischenzeit, wo das Siebchen, das einst über dem Abfluss lag, hingekommen ist. Das könnte bestimmt auch wieder eine Reinigung mit Essig vertragen und dann hilft es dir wieder dabei, Haare und Fusseln aus dem Abfluss fernzuhalten. Wenn Natron und Essig lange genug Zeit hatten, sich im verstopften Abfluss auszutoben (länger als 10 Minuten ist auch kein Problem), kannst du mit der Brause und heißem Wasser nachspülen, bis es wieder gut abläuft. Wenn du einen verstellbaren Duschkopf hast, nimm dafür am besten die Einstellung mit dem meisten Druck.  

Wo fällt immer etwas ab – ähm runter? – in der Küche

Ob im Bad oder in der Küche, Kalk ist Kalk, geht aber mit Zitronensäure oder Essig weg. Bei starken Verschmutzungen in einem Edelstahlbecken – meist am Abfluss – kannst du auch Scheuermilch oder ein bisschen Zahnpasta nehmen. Passend dazu eignet sich zum Putzen des manchmal herausnehmbaren Ablaufs auch wieder eine alte Zahnbürste.

Als Nächstes solltest du dir deinen Kühlschrank mal anschauen. Wegen seiner Coolness macht er selten auf sich aufmerksam, aber in einem dreckigen Kühlschrank werden deine Lebensmittel schneller schlecht. Das kann wiederum zu Schimmel im Kühlschrank führen, zum Beispiel an der Dichtung. Um so einem Teufelskreis vorzubeugen, solltest du ihn regelmäßig auswischen. Meistens kannst du die Einlegeböden sogar rausnehmen und einfach spülen. Vergiss die Schublade nicht und dann bist du damit auch schon durch. Solltest du doch einmal Schimmel finden, ob nun in der Dichtung oder hinten im oder am Ablauf, dann kannst du ihm mit Essig zu Leibe rücken.

Wirf auch mal einen Blick in deinen Backofen. Wenn dort etwas angebrannt ist, kannst du es mit etwas Backpulver und ein wenig Wasser anlösen und dann ganz leicht abwischen.

Wenn du gerne Tee trinkst, ist dir vielleicht schon mal eine dunkle Ablagerung in deinen Lieblingstassen aufgefallen, die sich beim Spülen kaum lösen lässt. Auch dafür gibt es einen Trick, genauer gesagt einen „Schmutzradierer“. Das ist eine Art feinporiger fester Schwamm, den es in fast jedem Drogerie- oder Supermarkt gibt. Den kannst du ein bisschen anfeuchten und ein paar Mal über die Verschmutzung gehen. Danach ist der weiße Schwamm ein bisschen dreckig und deine Tasse wieder sauber. Du solltest die Tasse anschließend aber nochmal normal spülen, damit von dem Reiniger nichts in deinen nächsten Tee gelangt!

Auf die Idee, alle Oberflächen mal abzuwischen, bist du wahrscheinlich auch schon gekommen, ich würde dir empfehlen, erst danach den Staubsauger zu benutzen, damit du alles, was runterfällt, direkt wegsaugen kannst. Wollmäuse (also kleine Staubbälle) und sogar Fruchtfliegen kannst du einfach einsaugen. Bei Letzteren solltest du den Beutel aber danach wechseln, sonst hält die Wirkung nicht sehr lange. Wenn du merkst, dass dein Staubsauger viele Krümel links liegen lässt, obwohl noch genug Platz im Beutel ist, schau dir mal den Staubsaugerkopf von unten an. Meist sammeln sich in dem Besen Haare und Staub, die die Krümel munter verteilen. Wenn du sie regelmäßig entfernst und darauf achtest, dass nichts im Rohr hängen bleibt, schonst du außerdem den Motor und dein Staubsauger lebt länger – toll!

Für streifenfreie Fenster und Spiegel brauchst du auch keinen Super-Glasreiniger, sondern schau einfach, welcher Alkohol (über 40 % und ohne Zucker) von der letzten Party übrig ist und gib einen guten Schuss davon ins Putzwasser. Das funktioniert genauso gut und macht bessere Laune als Glasreiniger aus einer Plastikflasche.

Zum Schluss noch ein Profitipp: Wenn du merkst, dass sich deine Fenster oder Türen schlecht öffnen und schließen lassen, lohnt sich eine kleine Investition in eine Flasche WD40. Das ist ein sog. Kriechöl und eine Kartusche hält sich sehr lange, weil du immer nur ein kleines bisschen davon benötigst und mit dem Röhrchen sehr genau dosieren kannst. Damit kannst du bei Bedarf alle Scharniere ansprühen, das Öl kriecht dann dahin, wo es sein soll, daher der Name. Halte am besten ein Küchenkrepp oder Papier hinter die Stelle, die du benetzen willst, damit du nicht noch zusätzlich putzen musst. Nach dem Einsprühen solltest du das Fenster oder die Tür ein paar Mal öffnen und schließen, damit sich alles gut verteilen kann.

Und die Moral von der Geschicht‘?

Fest steht: Ohne Putzen gehts nicht, aber je regelmäßiger du es machst, desto weniger Arbeit ist es jedes Mal. Außerdem kann eine analoge und stupide Tätigkeit auch eine nette Abwechslung zu einem stressigen (Uni-)Alltag sein. Und wo arbeitet es sich produktiver als in der sauberen, gemütlichen Wohnung?

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Lena Hortian

Ich mag gutes Essen (wer tut das nicht?) und treibe tatsächlich gerne Sport, obwohl mein Schweinehund da auch noch ein Wörtchen mitzureden hat. Zeitgleich studiere ich Literatur und Medien. Meine Wahlheimat Münster ist für das alles und noch viel mehr zum Glück bestens geeignet, auch wenn ich mir als Rheinländerin hier noch ein paar Berge wünsche.

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