Abi - und dann? / Studium

Hochschulsport – schon mal Quidditch gespielt?

Eine Anleitung zum akademischen Turnen
| Lena Hortian |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

BoxerinMichael Cremann / Robin Thier

Laut diversen Studien nehmen Studierende besonders schnell an Körperfett zu (auch Sportstudenten). Ob das nun an einem veränderten Lebensumfeld liegt und an der Freiheit, „endlich“ essen zu können, was man will, oder am sehr unstrukturierten Tagesablauf, der häufig dazu führt, dass nicht nur die Schreibweise von „Schlafrhythmus“ in Vergessenheit gerät – das Ergebnis bleibt das Gleiche.

Auch wenn die Unis mit ihren Wochenstunden, die oft nicht dem realen Aufwand entsprechen, einen Teil des Stresses verursachen, der letztlich oft des Übels Wurzel ist, versuchen sie dennoch Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Um Stresshormone abzubauen, die gemeinhin für die Behinderung des Stoffwechsels bekannt sind, ist Aktivität sehr viel effektiver, als in-der-Badewanne-liegen. (Sowas ist auch ab und an nötig, aber eben zeitaufwändiger.)

Wenn ihr also (auch) nicht zu den seltenen menschlichen Exemplaren gehört, die scheinbar keinen inneren Schweinehund haben und regelmäßig Joggen, ins Fitnessstudio gehen oder sowieso schon, bevor sie überhaupt eingeschrieben waren, einem örtlichen Sportverein beigetreten sind, kann uns das Sportangebot der Uni helfen, in Bewegung zu bleiben.

Die meisten Universitäten haben mittlerweile erkannt, dass Studis weder Zeit noch Geld en masse haben und deswegen dieses Angebot geschaffen.

[Zwar habe ich bislang nur an der Uni Münster studiert, aber die Grundstruktur unterscheidet sich kaum.]  

Insgesamt finanziert sich der Hochschulsport über den Semesterbeitrag und im speziellen über einen sehr kleinen Preis, der bei jedem Angebot unterschiedlich ist. Davon werden nicht nur die Trainer bezahlt, sondern auch die Ausstattung, die zwar nicht immer von bester Qualität ist, weil sie durch viele Hände geht. Der große Vorteil ist jedoch, dass nur in ganz seltenen Fällen mehr als Sportkleidung nötig ist.

Ein zweiter Vorteil ist, dass ihr ziemlich unkompliziert neue Sportarten testen könnt: Ein Kurs dauert in der Regel ein Semester, also ca. 12 -15 Termine in der Vorlesungszeit. Das heißt zwar einerseits, dass du dich erneut anmelden musst, wenn dir die Sportart total gut gefallen hat, aber andererseits kannst du dich schneller umentscheiden und neues ausprobieren, ohne dich unangenehmerweise rechtfertigen und abmelden zu müssen. (Wer kennt das nicht aus Kindertagen?)

Das Anmelden stellt aber die erste Hürde in einem Lauf dar, der auch ein Boxkampf sein kann. Obwohl das Angebot sehr breit und die Plätze zahlreich sind, ist die Nachfrage häufig sehr viel höher, sodass manche Plätze innerhalb von wenigen Minuten (!!!) belegt sind. Meist ist die Anmeldephase, die für verschiedene Angebote unterschiedlich sein kann, in der zweiten Woche des Semesters. Vorher stehen aber bereits die Kurse und Termine fest, sodass du dich vorher informieren kannst, damit es in der „heißen Phase“ schnell genug geht.

Sport ist nicht dein Ding? An manchen Unis gibt es auch andere Projekte, bei denen man etwa Games entwickelt

Vorher nachschauen, was du vielleicht machen willst, ist auch wegen des sehr vielfältigen Angebots sinnvoll. Von bekannten Mannschaftssportarten über Kampfsport und Tanzen bis Pole-Dance ist fast alles vertreten. Daneben gibt es den Pluspunkt, dass auch Aktivitäten geboten werden, die nicht jeder Sportverein um die Ecke vertritt, wie zum Beispiel Doppelkopf, Impro-Theater, Rückwärtslaufen, Schnüffelspiele oder Quidditch.

Neben den Kursen im Semester bieten manche Unis auch darüber hinaus in der vorlesungsfreien Zeit Sportkurse an. Die Möglichkeiten unterscheiden sich jedoch etwas von denen im laufenden Semester. Zum einen können nur etwas weniger Termine und Kurse ermöglicht werden. Zum anderen werden ganze Reisen organisiert, während denen ihr auf dem Meer surfen oder etwas tiefer tauchen lernen könnt.

Die Trainer sind zwar manchmal von unterschiedlichem Niveau, aber meist begeistert und engagiert bei der Sache, weil sie oft nebenberuflich Studenten anleiten, wie man mit einem Degen ficht. Nicht nur deshalb finden einige Kurse zu sehr unkonventionellen Zeiten statt, sie lassen sich so auch besser in einen vollen Wochenplan integrieren.

Last but not least, kannst du über den Unisport super Kontakte knüpfen!

(Ich habe schon Leute vom Feiern wieder getroffen und mich mehrere Wochen gefragt, woher ich sie eigentlich kenne.)

 

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Lena Hortian

Ich mag gutes Essen (wer tut das nicht?) und treibe tatsächlich gerne Sport, obwohl mein Schweinehund da auch noch ein Wörtchen mitzureden hat. Zeitgleich studiere ich Literatur und Medien. Meine Wahlheimat Münster ist für das alles und noch viel mehr zum Glück bestens geeignet, auch wenn ich mir als Rheinländerin hier noch ein paar Berge wünsche.

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