Kultur und Medien

Internetphänomene & „Memes“ erklärt

Insiderwitze sind vermutlich jedem ein Begriff. Witze, bei denen nur eine kleine Gruppe die Pointe versteht und alle anderen blöd […]
| Robin Thier |

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knowyourmeme.com

Insiderwitze sind vermutlich jedem ein Begriff. Witze, bei denen nur eine kleine Gruppe die Pointe versteht und alle anderen blöd aussehen. Das diese Art von Witzen auch im Internet funktionieren, ist schon lange kein Geheimnis mehr, doch in den letzten Jahren hat es eine wahre Flut solcher „Internetphänomene“ gegeben. Wir decken auf, worum es sich dabei eigentlich handelt.

Sogenannte Internetphänomene, auch als „Internet-Hype“ oder „Memes“ bezeichnet, sind Bilder, Videos oder Texte, die sich rasend schnell, meistens innerhalb weniger Stunden, durch das gesamte Internet verbreiten, aber meistens auch innerhalb weniger Tage oder Wochen wieder in Vergessenheit geraten.

Da es sich meistens um lustige oder parodierende Inhalte handelt, werden sie auch über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter weitergegeben bzw. geteilt und dienen der Belustigung, als Werbung, Selbstdarstellung oder Propaganda um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Eines der ersten Internet-Phänomene war der „Tourist Guy“. Ein Foto stellte einen Mann mit Rucksack und Mütze auf einem Hochhaus dar, in dessen Hintergrund sich ein Flugzeug im Tiefflug befindet und es so aussieht, als fliege es in das Gebäude. Die Hintergrundgeschichte war, dass man die Kamera, auf der sich das Foto befunden haben soll, in den Trümmern des World-Trade-Centers gefunden habe. Das Bild sorgte 2001 für viel Trubel, wurde inzwischen jedoch als Fälschung entlarvt. Inzwischen gibt es viele Nachahmer und der „Tourist-Guy“ war bei allen Katastrophen des Jahrhunderts anwesend.

Der sog. „Tourist Guy“ war schon überall dabei: Dem Attentat auf das Worl Trade Center, dem Absturz der Concorde, Präsident Kennedys Ermordung, sowie der Explosion des Zeppelins Hindenburg.

Auf filmischer Seite sind besonders das „Dramatic Chipmunk“ und „Annoying Orange“ als erste und bekannteste Vertreter zu nennen.

Ebenfalls sehr früh kamen sogenannte Neusynchronisierungen auf. Dabei wurden Spielfilme oder Ereignisse neu synchronisiert, sodass sie einen neuen Sinn ergeben. Die bekanntesten sind wohl: Sinnlos im Weltraum (Star-Trek-Parodie), Lord of the Weed (Herr der Ringe-Parodie), Harry Potter und ein Stein (Harry Potter-Parodie), sowie die Parodie einer Rede Präsident Barack Obamas:

http://www.youtube.com/watch?v=jossW8bckcQ

Katzenbilder sind noch immer ein bekanntes und beliebtes Phänomen. Dabei handelt es sich um Bilder von Katzen, die in seltsamen Positionen oder lustigen Haltungen fotografiert werden und deren Bildunterschriften, meistens grammatikalisch inkorrekt, vermuten lassen, dass die Katze das in dem Moment sagt oder denkt. Diese Art von Memes hat sich soweit durchgesetzt, dass sich die Bilder mit dieser Art von Unterschriften nicht mehr nur noch auf Katzen, sondern auf alle Arten von Lebewesen erstrecken.

Die zurzeit bekanntesten Memes sind sogenannte Rage-Comics (Wut-Comics). In diesen kurzen, meistens mit einfachen Mitteln wie Microsoft Paint gestalteten, Cartoons, werden Situationen des Alltags gezeigt. Sie enden meistens damit, dass die Hauptfigur in Wut versetzt wird, oder sich alles in einer lustigen Pointe auflöst. Zu, besseren Verständnis bedienen sich die Macher dieser Comics meistens speziellen, bekannten Gesichtern, ähnlich Emoticons, die Emotionen wie Wut, Trauer oder Überlegenheit ausdrücken. Hier eine Erläuterung der bekanntesten „Ragefaces“:

Neben dieser Auswahl gibt es noch hunderte anderer dieser Memes und täglich kommen neue Internetphänomene hinzu, wie dem „Ridiculously photogenic guy“, dem Bild eines lächelnden Mannes bei einem Marathonlauf, das ebenfalls einige Parodien und Fotospielereien ergab. Sie sind alle unter Knowyourmeme.com nachzulesen. Beispiele für populäre Seiten, in denen Internetphänomene genutzt werden um sich von dort über soziale Netzwerke zu verbreiten sind „9gag.com“ und „Memebase.com„.

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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