Gesellschaft und Lifestyle / Reportage
Eine Stadt voller Kunst
Nach dieser nicht ganz so erholsamen Nacht trafen wir die Entscheidung für die kommende Nacht in Barcelona ein richtiges Hostal zu suchen. 15€ in einem 16er Schlafsaal inklusive Frühstück. Tatsächlich ist man allerdings Besseres von Couchsurfing Erfahrungen gewöhnt. Bei den meisten Gastgebern hat man sein eigenes Zimmer oder zumindest das Wohnzimmer, ein Bad, dass man sich höchstens mit dem Gastgeber teilt und oftmals noch ein Abendessen und am nächsten Morgen ein Frühstück. Da konnte das karge Frühstück bestehend aus Toast und Marmelade im Hostal leider nicht so recht mithalten. Die Dachterrasse, auf der das Frühstück serviert wurde, war hingegen ein Traum!
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Nach dieser nicht ganz so erholsamen Nacht trafen wir die Entscheidung für die kommende Nacht in Barcelona ein richtiges Hostal zu suchen. 15€ in einem 16er Schlafsaal inklusive Frühstück.
Tatsächlich ist man allerdings Besseres von Couchsurfing Erfahrungen gewöhnt. Bei den meisten Gastgebern hat man sein eigenes Zimmer oder zumindest das Wohnzimmer, ein Bad, dass man sich höchstens mit dem Gastgeber teilt und oftmals noch ein Abendessen und am nächsten Morgen ein Frühstück. Da konnte das karge Frühstück bestehend aus Toast und Marmelade im Hostal leider nicht so recht mithalten.
Die Dachterrasse, auf der das Frühstück serviert wurde, war hingegen ein Traum!
Das Beste, was man in Barcelona machen kann, ist es durch die Stadt zu spazieren und sich die alten Viertel anzuschauen und immer wieder überraschend auf eines von Gaudís architektonischen Kunstwerken zu stoßen.
Das kann man natürlich auf eigene Faust machen oder auch mit einer geführten Tour, bei der noch die Historien der einzelnen Gebäude und Plätze erklärt werden.
Möglichst günstig und sehr spontan bieten sich dafür die „Free Walking Tours“ an. Man informiert sich mit einem Flyer oder per Facebook über Ort und Zeitpunkt und kann, zumindest in Barcelona, zwischen drei verschiedenen Führungen täglich auswählen.
Aus einem unwahrscheinlichen Zufall heraus traf ich bei einer dieser Stadtführungen genau die Studentin wieder, bei der ich im vergangenen Oktober schon einmal eine Tour mitgemacht hatte.
An dieser Stelle merkte ich, wie viel Spanisch ich doch in der Zwischenzeit gelernt hatte, da ich es nun vorzog mit ihr auf Spanisch zu reden anstatt auf Englisch, wie bei unserem ersten Treffen.
Mir gefällt diese Art der Stadterkundung so gut, da die Studenten sich wirklich hervorragend in ihrer Stadt auskennen und sich Mühe geben ihr Publikum zu unterhalten, da sie schließlich erst im Nachhinein bezahlt werden. Und je interessanter und unterhaltsamer sie ihre Tour gestalten, desto mehr Geld bekommen sie. Dennoch haben sie natürlich Verständnis dafür, dass jüngere Reisende weniger geben als die besser situierten älteren Herrschaften.
Ein Gässchen im „Barrio El Borne“. Picasso zog mit 14 Jahren mit seinen Eltern in dieses Viertel und wurde selbst als er schon in Paris lebte immer noch von diesen Straßen und ihren Bewohnern in seiner Kunst beeinflusst. Sein 1907 entstandenes Werk „ Les Demoiselles d’Avignon“ zeigt, wie sehr ihn das Viertel in seiner Jugendzeit beeinflusste. Es ist nicht schwer zu verstehen, dass die reizenden hübschen Damen vor den Freudenhäusern einen bleibenden Eindruck auf einen pubertierenden Jungen hinterließen, sodass er 12 Jahre später diesen Damen ein Gemälde widmete.
Und wenn wir schon bei dem klassischen Sightseeing-Gedöns sind, dann hau ich auch gleich noch die anderen Bilder raus.
Gaudí ist für dieses Meisterwerk verantwortlich und gewann dafür auch den „Goldenen Apfel“, einen Architektenpreis, der damals den Wettstreit dreier Architekten und deren Auftraggebern beendete.
Sein wohl berühmtestes Bauwerk ist jedoch die Sagrada Familia, die sich noch immer in Bau befindet.
Offiziell soll das Monument im Jahre 2026 abgeschlossen sein, aber so wie ich die Spanier einschätze wird das glaube ich nichts. Ein Ortsansässiger verriet uns nämlich, dass einige Jahre zuvor gegenüber in bester Lage ein paar Wohnungshäuser gebaut wurden. Obwohl den Bauherren bewusst war, dass diese Gebäude im späteren Verlauf den Bau der Kathedrale behindern würden. Früher oder später müssen diese Häuser also wieder abgerissen werden. Eine Verzögerung ist demnach schon vorprogrammiert, wenn man diesem Gemunkel Glauben schenken darf.
Dennoch kann man sich schon jetzt an dem gigantischen Bauwerk erfreuen. Kleiner Tipp am Rande: Mit einem Onlineticket kann man die ca. 300 m lange Menschenschlange vermeiden und stattdessen ohne Wartezeit in die Sagrada Familia eintreten. Man muss allerdings vorher eine feste Zeit angeben, da nur eine bestimmte Zahl an Besuchern zugelassen ist.
Das nächste bekannte Gesamtkunstwerk von Gaudí ist der Park Güell, in dem er auch sein Häuschen bewohnte. Der Park war für ihn ein Experimentierfeld vor der Haustür, sodass er seine Ideen jederzeit ausprobieren konnte. Außerdem hat man im ersten Stock von der Galerie aus einen direkten Blick auf die Sagrada Familia, so konnte Antoni Gaudí jederzeit den Bau seines Meisterwerks beobachten.
Ich denke, die Bilder beweisen sehr eindrucksvoll, dass Barcelona eine absolut sehenswerte Stadt ist. Für mich persönlich gehört sie zu meinen liebsten Städten und ich würde jederzeit wieder dorthin gehen. Falls ihr einen Urlaub plant: Zieht doch Barcelona einfach mal in Erwägung ;)
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Amelie Haupt
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