Kino & Serie / Kultur und Medien

Robins Top 10 Filme 2017

Nachdem Daniel aus dem Team seine Filmempfehlungen aus dem letzten Jahr bereits getroffen hat, fiel mir auf, dass meine Liste davon doch ein ganzes Stück abweicht. Eine halbe Stunde Brainstorming später kommt hier also meine subjektive Liste der besten Filme von 2017.
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Collage von ©Logan | 20th Century Fox - ©Blade Runner 2049 | Warner Bros. Pictures - ©Okja | Netflix - ©The Shape of Water | Fox Searchlight Pictures

Nachdem Daniel aus dem Team seine Filmempfehlungen aus dem letzten Jahr bereits getroffen hat, fiel mir auf, dass meine Liste davon doch ein ganzes Stück abweicht. Eine halbe Stunde Brainstorming später kommt hier also meine subjektive Liste der besten Filme von 2017. Inbegriffen sind dabei Filme, deren Startdatum in Deutschland im Jahr 2017 lag. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und freue mich auf eure Empfehlungen in den Kommentaren.

10. Fremd in der Welt

Der erste Film in dieser Liste, der seine deutsche Erstveröffentlichung bei Netflix hatte. Streaming wird auch bei Filmen immer wichtiger und allein in den ersten Monaten dieses Jahres hat Netflix mehrere große Filme ausschließlich auf seiner Plattform herausgebracht. „Fremd in der Welt“ ist einer der Filme, deren englischer Originaltitel die Geschichte schon ganz gut umschreibt: „I Don’t Feel at Home in This World Anymore“. Es geht um Ruth (Melanie Lynskey), der einfach alles zu viel wird. Ihr Leben, ihr Job, ihre Mitmenschen. Als eines Tages in ihr Haus eingebrochen wird, reißt ihr der Geduldsfaden und sie bittet ihren punkigen Nachbarn Tony (Elijah Wood in einer ungewöhnlichen Rolle) um Hilfe. Was nun folgt, ist eine schwarzhumoriges Gangsterjagd, bei der sich der Film selten ganz ernst nimmt. Definitiv ein „Indie-Streifen“, der in den Kinos untergegangen wäre, da man den abgedrehten Humor mögen sollte. Umso besser passt hier der Streaming- Release.

 

9. Baby Driver

Hinter diesem wenig aussagekräftigen Titel steckt der neue Film von Edgar Wright, der ja zu meinen Lieblingsregisseuren gehört. Nicht nur durch Shaun of the Dead, Hot Fuzz und The World’s End, sondern auch durch Scott Pilgrim und die tolle Fernsehserie „Spaced“ wurde er bekannt und spielt hier sein übliches Feuerwerk aus coolen Effekten, einem grandiosen Schnitt und einer guten Portion Humor ab. Ein in sich gekehrter Fluchtwagenfahrer nimmt einen letzten Job an – und natürlich geht alles schief. Neben den Protagonisten spielt hier der Soundtrack die größte Rolle und der ganze Film scheint perfekt auf die Musik geschnitten zu sein.

 

8. Hidden Figures

In dieser Liste geht es sehr chaotisch zu und so steht an achter Stelle ein eher ruhiges Drama rund um drei Frauen, die in den 1960er Jahren bei der NASA arbeiten. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass es sich dabei um farbige Frauen handelt, die es wirklich gegeben hat. Aufgrund ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts dürfen die Mathematikerinnen jedoch nicht bei den richtig großen Projekten mitarbeiten – trotz ihrer Intelligenz. Natürlich ändert sich das aber bald… Beeindruckend gespielt und in tollem Retro-Look gefilmt. Wenn man sich dann noch ein wenig für die Geschichte der Raumfahrt interessiert, ist das hier der perfekte Film für euch.

 

7. Planet der Affen: Survival

Während Teil 2 in meinen Augen eher schwach war, hat mich der dritte Teil der neuen Planet-der-Affen-Reihe positiv überrascht. Nicht nur hat man den tierischen Protagonisten mit modernster 3D-Animation noch mehr Emotionen eingehaucht als in den Vorgängern, es wird auch eine zum Teil sehr tiefsinnige Geschichte erzählt. Der Film nimmt beim Schicksal der Affen Anleihen an der Vertreibung der amerikanischen Ureinwohner bis hin zu Konzentrationslagern. Manchmal sehr schwer zu ertragen, wird der Film aber mit einer gewissen Feinsinnigkeit erzählt und ist einfach nur toll umgesetzt. Blockbuster muss eben nicht immer nur Krach-Bumm heißen. Auch, wenn im Finale natürlich einiges in die Luft fliegt.

6. The Girl with all the Gifts

Dass ich noch mal einen guten Zombiefilm sehen würde, hätte ich bei der Sättigung des Genres nicht gedacht. Auch hier wurde ich absolut überrascht. Die Geschichte handelt von Melanie, einem Mädchen, das in einer Militärbasis gefangen gehalten wird. Gemeinsam mit anderen Kindern wird sie dort unter militärischer Aufsicht unterrichtet – denn es sind keine normalen Kinder. Ein parasitärer Pilz hat die Menschheit befallen und die Kinder sind die ersten Hybriden, die ihren Verstand behalten haben und nur gelegentlich zu blutgierigen Bestien werden. Natürlich hält die scheinbare Ruhe in der Einrichtung nicht lang. Die stärksten Momente hat der Film in seinen ruhigen Szenen und wird komplett durch das starke Schauspiel der jungen Sennia Nanua getragen. Sowohl die Ausgangssituation als auch die Entwicklung des Filmes ist sehr untypisch für das Genre und hält die eine oder andere Überraschung bereit.

 

5. Shape of Water

DER Film bei der Oscarverleihung. Wenn Guillermo DelToro einen neuen Film in die Kinos bringt, weiß man schon, was einen erwartet: Ein düsteres, aber wunderschönes Schauermärchen. In diesem Fall geht es um eine gehörlose Frau, die als Reinigungskraft in einer geheimen Einrichtung arbeitet, in der eines Tages ein neues Forschungsobjekt ankommt, in Form eines Fischwesens. Verbunden durch die fehlende Sprachfähigkeit, verliebt sie sich in den „Wassermann“. Durch starke Parallelen zu „Die fabelhafte Welt der Amelie“ und anderen Filmen und Büchern wird dem Film Plagiarismus vorgeworfen. Ob das stimmt, sei dahingestellt – aber wenn doch, bestätigt sich hier der bekannte Satz „besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht“. Seine Oscars hat der Film jedenfalls verdient.

 

4. Okja

Eine weitere Netflix-Veröffentlichung, die viel zu wenig Aufmerksamkeit genossen hat. Dabei ist der Regisseur Bong Joon-ho (The Host, Snowpiercer) kein Neuling, wenn es um ungewöhnliche, aber gute Filme geht. In Okja geht es um ein Mädchen, das alles dransetzt, ein Unternehmen von der Entführung ihres besten Freundes zu hindern: Ein riesiges genmanipuliertes Schwein namens Okja. Was sich schon schräg anhört, ist einer der besten Filme der vergangenen Jahre, denn hinter der schrägen Kulisse verbirgt sich eine ganze Menge Gesellschaftskritik. Die Besetzung ist ebenso top (Tilda Swinton, Jake Gyllenhaal, Paul Dano, Lily Collins) wie die Effekte.

 

3. Logan

Ein X-Men-Wolverine-Film, der auf das Attribut im Titel verzichtet? Ganz richtig, denn hier geht es nicht um Wolverine, den Comichelden, der unverwüstlich ist und dem immer ein sarkastischer Spruch auf den Lippen liegt. Es geht um Logan, den gebrochenen Mann, der irgendwann in naher Zukunft als einer der letzten Mutanten zurückgeblieben ist. Seine Kräfte lassen nach und die Aussichten stehen schlecht – da tritt plötzlich ein Mädchen mit seltsamen Fähigkeiten in sein Leben. Es beginnt ein dreckiges Roadmovie, das so ganz anders ist, als man es vom Marvel-Universum gewohnt ist. Ruhig, teilweise ziemlich brutal und mit Fokus auf die Darsteller: allen voran ein großartiger Hugh Jackman und ein extrem gealterter Patrick Stewart. Der etwas andere Ansatz tut dem Film richtig gut und läutet somit auf hohem Niveau das letzte Kapitel des Helden ein, der keiner sein möchte.

Lies jetzt meine komplette Kritik zu „Logan – The Wolverine“

 

2. Dunkirk

Ein Kriegsfilm auf Platz 2? Ich bin ja nicht der allergrößte Fan des Genres, aber habe 2017 gleich zwei gute Filme daraus gesehen. Hacksaw Ridge, der es nicht in diese Liste geschafft hat, sowie Dunkirk vom filmischen Großmeister Christopher Nolan. In sterilen Bildern schildert er den Schrecken des Krieges. Dabei hält sich der Film mit physischer Brutalität zurück, ist jedoch psychisch umso schlimmer. Die Flugzeuge am Himmel kreischen ununterbrochen und der dumpfe Schlag der Explosionen lässt im Kino die Sitze vibrieren. Dazu kommt ein stetig ansteigender Soundtrack, der das Herz während der 107 Minuten bis zum Halse schlagen lässt. Wahnsinnig eindringlich, aber auch wahnsinnig gut gemacht.

 

1. Blade Runner 2049

Wer mich kennt, weiß, es kann nur einen auf Platz 1 geben: Blade Runner 2049. Flirrende Neonlichter und eine Inszenierung, die ihresgleichen sucht. Denis Villeneuve liefert einen würdigen Nachfolger des Sci-fi-Klassikers „Blade Runner“ und Roger Deakins, einer der großartigsten Kameraleute Hollywoods, gewinnt seinen ersten Oscar. Was kann da noch schiefgehen? Jedenfalls nicht die Performance der Figuren, allen voran Ryan Gosling und Robin Wright. Wer noch mehr erfahren möchte, liest einfach meine Kritik zum Film.

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Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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