Abi - und dann?

4 Schüler, 16 Tage, 5 Länder, 9 Städte

Tag 4: London 11:30 Uhr – Aufwachen. Wir haben völlig verschlafen, dabei stand doch unser erstes London-Abenteuer auf dem Plan. […]
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 18 Minuten

InterRail BahnhofRobin Thier

Tag 4: London

11:30 Uhr – Aufwachen. Wir haben völlig verschlafen, dabei stand doch unser erstes London-Abenteuer auf dem Plan. Nach einem kurzen Einkauf im ortsansässigen Waitrose-Supermarkt und einem krümeligen Frühstück im Zug kamen wir erst gegen 14:00 Uhr in London an. (Anmerkung: Der Schaffner sah aus wie der Schauspieler Jim Broadbent.) In London gingen die Interessen auseinander, sodass wir uns trennten und die verschiedenen Sehenswürdigkeiten besuchten. Mit dabei: Fotos von einer alten Polizei-Notrufzelle (für Kenner der Serie „Doctor Who“: die „Tardis“ natürlich) machen, Sherlock Holmes in der Baker Street 221b besuchen, das Abbey-Road-Foto nachstellen und den Buckingham Palace ansehen. Später gab es noch ein (nicht gerade typisch britisches) Abendessen bei Subway, in dem es sogar noch zu einer verrückten Situation kam, als der Mitarbeiter zur Toilette musste und uns 10 Minuten allein im Laden ließ. Wir sahen also wohl vertrauenswürdig aus.

Tipp: Informiert euch im Voraus, was man in den Städten/Orten machen kann. Vielleicht solltet ihr bereits Kartenmaterial einstecken und die Sehenswürdigkeiten dort markieren, das erspart lästiges Herumsuchen.

London Picadilly Circus.
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London: Picadilly Circus

Tag 5: London

London: dieses Mal aber richtig, lautete die Devise des Tages. Daher ging es nach einer entspannten Zugfahrt mit zahlreichen Doppelkopfpartien ins British-Museum. Toll ist dabei übrigens, dass in England alle staatlich geführten Museen keinen Eintritt erheben. Bereits der erste Eindruck erschlägt einen jedoch förmlich: Riesige Hallen, durch die sich unendliche Massen von Besuchern schieben, sodass sich allein der Versuch, die Gepäckaufbewahrung und den richtigen Ausstellungsteil zu finden, als äußerst mühsam erwies. Nach 30 Minuten hatten wir aber auch das geschafft und für das, was sich danach bot, lohnte sich die Vorbereitung allemal: Vom Stein von Rosetta über ägyptische Tempelrekonstruktionen bis hin zu Mumien bekommt man alles an Kunst und Kultur geboten – und das war nur der ägyptische Teil des Museums! Und schon war später Nachmittag. Vom Museum ging es, soweit uns unsere müden Füße trugen, zur Tower Bridge und von dort aus an der Themse entlang zum Globe-Theatre sowie zur Millennium-Bridge. Das Theater war übrigens eine riesige Enttäuschung, da man es nur gegen eine hohe Eintrittsgebühr betreten darf und es nicht einmal von außen gut zu sehen ist. Abends fuhren wir wieder zurück nach Canterbury und sahen im dortigen Kino den neuen Star Trek-Film. Ein sich überaus lohnendes Filmereignis zum Abschluss eines anstrengenden Tages.

Tipp: Pausen einplanen. Die Reise ist anstrengend genug, da hat man zwischendurch auch die Zeit für Pausen und Tage, an denen man nicht so viel unternimmt.

London Tower-Bridge
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London: Tower-Bridge

 Tag 6: Von Canterbury über London nach Cardiff

Sonntag, leider: Der geliebte Waitrose-Supermarkt hat geschlossen, sodass das Frühstück dieses Mal ausfallen musste, denn die Jugendherberge – so schön sie auch ist, bietet kein Frühstück an. In London erneut Probleme: Es gibt dort keine Schließfächer für das Gepäck, und kurzerhand wurde daher entschieden, sofort nach Cardiff zu fahren. Gesagt, getan, und so standen wir in einem vollen Zug, in dem alle Plätze reserviert zu sein schienen. Erst durch eine nette Dame (davon scheint es in England eine unerschöpfliche Menge zu geben) erfuhren wir, dass dem nicht so sei, und mit Sitzplätzen gesegnet begaben wir uns auf unsere 3 ½ stündige Fahrt in die walisische Hauptstadt.

Eine Straße in London
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Eine Straße in London

Ankunft in Cardiff im Regen. Es war dieser feine britische Nieselregen, dem man nicht entkommen kann, und ausgerechnet jetzt irrten wir durch Cardiff auf der Suche nach der Jugendherberge, oder wenigstens einem Bus, der uns dorthin bringen konnte. Und wo fuhr dieser Bus ab? Natürlich am Bahnhof, wo die regenreiche Odyssee begonnen hatte. Der Busverkehr in Cardiff darf wohl zu den letzten weißen Flecken auf der europäischen Landkarte gerechnet werden: Unergründlich, unerforscht und auch irgendwie unlogisch. Dennoch gelangten wir durchnässt, müde und hungrig an unser Ziel. Nach einem kurzen Gespräch in der Jugendherberge – „It is impossible to understand german“, so der Herbergsleiter –  gab es noch einen Happen zu Essen und wir plumpsten todmüde in die Betten. Soviel zu unserem ersten Tag in Cardiff.

Tipp: Kleidung für die gesamte Spannbreite an Klima mitnehmen, nichts ist schlimmer, als in Italien nur noch dicke Sachen zu haben, oder im verregneten England im T-Shirt herumlaufen zu müssen.

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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