Abi - und dann?

4 Schüler, 16 Tage, 5 Länder, 9 Städte

Tag 7: Cardiff Cardiff die Zweite. Nach einem tollen englischen Frühstück in der Jugendherberge, angeblich dem besten in ganz Cardiff, […]
| Robin Thier |

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InterRail BahnhofRobin Thier

Tag 7: Cardiff

Cardiff die Zweite. Nach einem tollen englischen Frühstück in der Jugendherberge, angeblich dem besten in ganz Cardiff, spaltete sich die Gruppe. Während zwei von uns bereits mit der Ortswahl nicht ganz einverstanden waren und in der Herberge blieben, befragten wir anderen den Rezeptionisten, was man in Cardiff machen könne. Dieser ließ einen Schwall von „Was kann man alles machen“ auf uns niedergehen, und wir zogen los. Nach einem längeren Aufenthalt in einer Buchhandlung, seit dem ich stolzer Besitzer eines neuen Romans meines Lieblingsautors (eines Walisers) bin, fuhren wir zur Cardiff-Bay an die Atlantikküste. Dort ein paar Fotos gemacht, und schon ging es weiter zur ersehnten „Doctor Who Experience“, einen Erlebnis-Museum rund um die britische Sci-fi-Serie „Doctor Who“. Zwar wirkte das Museum von außen recht ausgestorben und geschlossen, doch es hatte geöffnet und konnte mit einer großen Auswahl von interessanten Objekten beeindrucken. Mittags war ein Treffen mit den übrigen beiden Mitreisenden geplant, doch daraus wurde aufgrund des merkwürdigen Bussystems in Cardiff nichts, da auf den Haltestellen die Namen der Stationen nur sehr versteckt stehen und im Bus keinerlei Anzeige oder Durchsage ist, aus der man seine aktuelle Position ableiten könnte, bzw. die nächste Haltestelle gesagt bekommt. Also schlenderten wir weiter durch die Innenstadt und bestaunten die Cardiff-Castle, eine Burg inmitten der Stadt, und kamen recht früh zur Herberge zurück, um die Weiterfahrt nach Paris zu planen.

Das Millennium-Centre
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Das Millennium-Centre in Cardiff, nahe der „Doctor Who Experience“

Tipp: Interessen abgleichen. Wenn man nicht richtig plant und seine Interessen nicht zur Sprache bringt, kann es sein, dass man irgendwo ist, wo man gar nicht hinwollte. Hier ist es praktisch Alternativen zu diskutieren, damit alle Spaß haben.

 

Tag 8

Morgens Abfahrt in Cardiff, dieses Mal ohne Regen, wir gelangten erstaunlich gut nach London zurück und kamen ohne Probleme durch die Kontrollen des Eurostar, der uns wieder aufs Festland zurück bringen sollte. Im Gegenteil, wir wurden einfach nach einmaligen Zeigen unseres EU-Ausweises durch den Business-Eingang gewunken. So sollte das sein! In Lille stiegen wir spontan aus dem Eurostar aus und erwischten tatsächlich eine Direktverbindung per TGV (einem französischen Hochgeschwindigkeitszug) nach Paris. Dort wohnten wir im Regent Hotel Montmartre, das zwar sauber war, aber etwas kleine Zimmer und kein sonderlich berauschendes Frühstück hatte (für jeden nur ein Croissant oder Brötchen, dazu Kaffee, Tee oder Milch).

Tipp: Handys mit Internetzugang, oder ein Laptop mit W-Lan sind praktisch zum Suchen von Zugverbindungen, Herbergsbuchungen und Karten. Man sollte sich hier vielleicht absprechen, wer einen Laptop mitbringen kann. Handys tun es aber auch.

Tag 9

Der Eiffelturm in Paris.
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Der Eiffelturm in Paris

Paris, ach, Paris: Man schlendert durch die hohen Straßen und Gassen, die weit ausgedehnten Parks und findet an jeder Ecke irgendeine Sehenswürdigkeit. In unserem Fall war das erste Ziel der Triumphbogen und von dort ging es weiter zum Eiffelturm. Das Schöne an Paris ist dabei die Affinität zu Fußgängern: Es gibt überall Zebrastreifen und breite Bürgersteige, sodass die Wege kaum ein Problem darstellten. Nach einer Pause unter dem Eiffelturm, erneut einem Wahrzeichen als Relikt der Weltausstellung (1889), flanierten wir an der Seine entlang zum Louvre und lernten das Metro-System auf dem Rückweg schätzen. An diesem Tag gab es trotz geringer Verständigungsprobleme beim Pizzakauf (hier wäre etwas Französisch hilfreich gewesen) Paris pur.

Tipp: Man kann sich zwar überall mit Englisch durchschlagen, aber ein Lexikon kann hilfreich sein, wenn man eine Sprache gar nicht beherrscht. Sehr praktisch auch hier: Die Lexikon-App auf dem Handy. Aber es gibt auch klitzekleine Taschenlexika.

Tag 10: Paris

Bereits früh am Morgen (für unsere Verhältnisse, also gegen 9 Uhr) ging es zum Louvre. Was für ein großes Museum! Dagegen wirkt das British-Museum, in dem man auch gut eine Woche oder länger verbringen könnte, wie eine kleine Hütte. Mit unzähligen Wegweisern, Menschen und viel Platz zum Sich-Verlaufen fanden wir schließlich sogar die völlig überfüllte und vor allem völlig unspektakuläre Halle mit dem Gemälde der „Mona Lisa“. Aus der Nähe habe ich sie nicht gesehen, da sie dicht umlagert war und man einfach nicht bis in die vordere Reihe kam, aber mein Handy kam in den Genuss, einen Blick über die Köpfe der Leute hinweg auf sie zu werfen und hat das netterweise für mich festgehalten. Wenn ich jetzt gefragt werde, ob ich die Mona Lisa im Louvre gesehen habe – ja, was sage ich dann? Obwohl wir recht lange blieben (da ein Mitglied der Truppe es geschafft hatte, spurlos zu verschwinden und wir noch ganz viele Räume des Museums auf der Suche nach ihm kennen lernen durften), haben wir bei weitem noch nicht alles gesehen, was man hätte sehen können. Ein positiver Punkt aber auch hier: Unter 18 Jährige zahlen keinen Eintritt, ebenso Deutsche, die unter 25 Jahre alt sind – warum das so ist, haben wir nicht herausgefunden, aber vielleicht brauchen junge Deutsche ja besonders viel Nachhilfe in Kunst und Kultur.

Tipp: Immer nach Ermäßigungen fragen. Oft gibt es welche, weil man Schüler ist, oder auch das Interrail Ticket gewährt an so manchem Museumseintritt oder Fähren etc. Rabatte.

Die umgedrehte Pyramide im Louvre
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Die umgedrehte Pyramide im Louvre

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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