Kino & Serie / Kultur und Medien
Unter 100 #05 – Filme vorgestellt in höchstens 99 Worten
5 Filme in 5 Minuten, vorgestellt mit höchstens 99 Worten: Trap, Twisters, Planet der Affen: New Kingdom, Becky 2 und Force of Nature 2.
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Kurze Infos beiseite bleiben für die reine Vorstellung jeweils höchstens 99 Worte – also unter 100. Damit bekommt ihr 5 Filme in maximal 5 Minuten vorgestellt.
Trap: No Way Out
Ein Konzert zum Wegrennen: 2024, Thriller, 106 Minuten
Familienvater Cooper besucht mit seiner Tochter das Konzert ihres Pop-Idols. Die Veranstaltung ist jedoch eine Falle für sein zweites Ich – den Serienmörder „The Butcher“.
Regisseur M. Night Shyamalan ist berühmt-berüchtigt für seine Twists. Von begeisternd (The Sixth Sense) bis lachhaft (The Happening) ist in seiner Filmografie alles vertreten. Trap ist ein angenehm gradlinig erzählter und packender Thriller geworden. Josh Hartnett überzeugt als gespaltene Persönlichkeit – liebevoller Vater und Serienmörder. Sein methodisches Vorgehen auf der Suche nach einem Ausweg sorgt durchgehend für Spannung. Zudem liefert die Sängerin Saleka Shyamalan neben dem passenden Soundtrack ein gelungenes Filmdebüt ab.
Twisters
Viel Wirbel um lässige Draufgänger: 2024, Action/Katastrophe, 123 Minuten
Eine Sturmjägerin mit Trauma kehrt in ihre Heimat zurück, um mit einem neuen Messgerät Leben zu retten. Dabei trifft sie auf ein konkurrierendes Team und die große Liebe.
Twisters ähnelt dem Original in mehr als nur der Geschichte. Nach Helen Hunt und Bill Paxton 1996 lassen nun Daisy Edgar-Jones und Glen Powell ihren Charme spielen. Als sympathische Draufgänger übertünchen sie eine mangelnde Charaktertiefe. Der Reboot bietet rasante Action, jede Menge Humor und optisch überzeugende Tornados sowie brausenden Sound. Das unterhaltsame Desasterkino macht Spaß, ohne nachhaltig im Kopf zu bleiben. Der Wow-Effekt, der Twister damals zum Kassenschlager machte, fehlt.
Planet der Affen: New Kingdom
Klassische Heldenreise par excellence: 2024, Action/Abenteuer, 148 Minuten.
Als der Clan des jugendlichen Affen Noa vom machthungrigen Proximus Caesar versklavt wird, begibt er sich auf eine Rettungsmission. Dabei lernt er neue Freunde, Mentoren und Echos der Vergangenheit – Menschen – kennen.
Planet der Affen: New Kingdom nimmt sich viel Zeit, seine Charaktere aufzubauen. Dank des fantastischen Worldbuildings entsteht so eine ganz enge Bindung. In der optisch beeindruckenden Welt einer untergegangenen Zivilisation gibt es viel zu entdecken. Die Affen selbst sind herausragend lebensecht animiert. Einige packende Action-Sequenzen runden eine ansonsten sehr ruhig erzählte Geschichte ab. Diese macht als Auftakt richtig Lust auf kommende – gerne etwas rasantere – Fortsetzungen.
Becky 2 – She’s Back!
Den ersten Teil vorher zu schauen, ist sinnvoll, aber kein Muss.
Rachsüchtiger und brutaler als John Wick: 2023, Action/Thriller, 84 Minuten.
Im ersten Teil wurde ihr Vater von Neonazis – interessant besetzt mit Kevin James als Anführer – getötet. Dafür rächte sich die 13-jährige Becky äußerst blutig. Mit 16 streift sie nun durch das Land und entzieht sich dem System. Als Extremisten ihren Hund stehlen, verfällt der psychotische Teenager wieder in einen Blutrausch.
Noch knackiger – unter 90 Minuten – legt Becky 2 eine kräftige Schippe drauf: Brutalere Kills samt Gore paaren sich ideal mit bissigem Humor. Die kurzweilige, comic-hafte und überzogene Inszenierung ist angenehm erfrischend. Lulu Wilson begeistert erneut als gewaltbereiter Teenie. Seann William Scott – Stifler – überzeugt anti-typisch besetzt als Bösewicht.
Force of Nature: The Dry 2
Den ersten Teil vorher zu schauen, ist eine gute Wahl, aber kein Muss.
Verschwunden im Wald: 2024, Thriller, 112 Minuten
Was als Teambuilding-Event gedacht war, wird schnell zum Verbrechen: Bei einem Survivalcamp verschwindet eine junge Frau im Wald – und damit eine Informantin von Ermittler Aaron Falk (Eric Bana).
Force of Nature sorgt mit neuem Setting für die nötige Veränderung zum ersten Teil. An dessen clever erzählte Geschichte kommt die Fortsetzung – trotz erneut zwei Zeitebenen – nicht heran. Auch die persönliche Verknüpfung von Falk zum Ort zündet dieses Mal nicht vollends. Dennoch lässt sich ordentlich miträtseln und manche Wendung kommt überraschend. Gute Schauspielleistungen unterstützen den heimlichen Star: fantastische Landschaftsaufnahmen. Dieser Ausflug nach Australien ist allemal eine Alternative zur x-ten Tatort-Wiederholung.
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Daniel Rublack
… schreibt vor allem über Filme. Arbeitet in der „Presse und Kommunikation“ und unterstützt daher mit entsprechendem Know-how.
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