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„Warum in die Ferne schweifen …?“ – Eine Art Blog übers Fernstudium #2

Ein Resümee nach dem ersten erfolgreichen Semester im Fernstudium.
| Dominik Schiffer |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Gery Wibowo | Unsplash

Teil 2 – Das erste Semester

Seit meinem Einstieg in das Abenteuer Fernstudium ist nun ein Semester vergangen. Die erste Klausur ist geschrieben und bewertet, die Unterlagen für das neue Semester sind angekommen und gesichtet. Darum folgt, wie im letzten Artikel versprochen, nun ein kleiner Rückblick auf die vergangenen Monate.

Prokrastination? Nö!

Ich hatte erst ein wenig Angst, dass ich in den Modus meines letzten Studiums zurückfallen und die Dinge wieder vor mir herzuschieben beginnen würde. Tatsächlich ist das zu meiner eigenen Überraschung nicht eingetreten. Vielleicht ist es das Alter, vielleicht bin ich motivierter, vielleicht ist es der Erfahrungsschatz an sich, die Kontrolle über die Lernumstände oder alles zusammen, aber: Ich setze mich tatsächlich jeden Lerntag gerne an meine Unterlagen.

Selbstständiges Lernen

Grundsätzlich erhält man im Fernstudium zu jedem Semester seine sogenannten Studienbriefe. Pro Modul sind dies fünf bis sieben Stück zu je 40 bis 60 Seiten. Sie enthalten die prüfungsrelevanten Lerninhalte, aber auch Literaturempfehlungen und Links zu erklärenden Videos.

Wie man sie nun angeht, bleibt einem selbst überlassen. Ich habe sie beispielsweise erst einmal alle gelesen, und im Anschluss noch einmal Stück für Stück durchgearbeitet, Karteikarten erstellt, Notizen gemacht und nach ein paar Wochen alles aufgefrischt. Das hat für mich sehr gut funktioniert. Ein großes Plus stellt dabei dar, dass ich mein Lernumfeld komplett frei gestalten kann. Jeder kennt das: Es gibt manchmal einfach Phasen, in denen man aufnahmefähiger ist und dann gibt es solche, an denen nichts mehr in den Kopf hineinpasst. Weil mich kein Stundenplan zwingt, zu einer ungünstigen Zeit beispielsweise zu einer Vorlesung zu gehen, lerne ich nur unter für mich günstigen Bedingungen. Darum setzt sich das Wissen deutlich schneller fest und ich benötige weniger Wiederholungen, um mich auf eine Prüfung vorzubereiten.

Da ich Studienbriefe für spätere Semester bereits herunterladen konnte, war es mir im Januar möglich, schon einmal mit einem aufwändigeren Modul für das aktuelle Semester zu beginnen. Zudem ist es ebenso bei den Klausuren, die größtenteils online stattfinden, problemlos möglich, sie vierteljährlich zu schreiben. So verliert man kein ganzes Semester, wenn man sich noch nicht hundertprozentig sicher fühlt.

Studileben im Fernstudium?

Von meinen Kommiliton:innen habe ich bislang noch niemanden gesehen. Da ich aber ohnehin nicht zu denen gehöre, der besonders gut in Gruppen lernen kann, ist das nicht schlimm. Das klassische Leben an der Uni vermisse ich auch nicht.

Kontakt zu meinen Dozent:innen hatte ich ebenfalls noch nicht, aber das wird sich in diesem Semester ändern, wenn Hausarbeiten geschrieben werden müssen und ich vermehrt an Onlineseminaren teilnehmen werde. Diese Anonymität fühlt sich gemessen an meinen Erfahrungen aus dem Präsenzstudium vergleichsweise seltsam, aber dennoch sehr gut an. Ich habe das Gefühl, dass mir mit einer Haltung begegnet wird, die mich zwar fordert, aber gleichzeitig auch meine Lebenssituation und meine Bedürfnisse nach möglichst viel Freiheit anerkennt. Dahingehend ist das Fernstudium bislang genau richtig angelegt und ich hoffe, dass ich es weiterhin so positiv erlebe. Ich habe meine Entscheidung, ein Fernstudium zu beginnen, bisher keine einzige Minute bereut!

P.S.: Die nächsten beiden Semester werden recht stressig, darum weiß ich nicht, wann dieser Blog fortgesetzt wird. Das hängt natürlich auch davon ab, ob es etwas Interessantes zu berichten gibt. Aber spätestens zur Halbzeit des Studiums melde ich mich wieder.

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Dominik Schiffer

Hat Geschichte und Skandinavistik studiert und ist dennoch weiterhin wahnsinnig neugierig auf Texte aus allen Jahrhunderten. Verbringt außerdem bedenklich viel Zeit in der Küche, vor Filmen/Serien, auf der Yogamatte und mit allerlei „Nerdstuff“.

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