Meinung / Studium

6 dämliche Seminare, die jeder kennt

Du bist nicht allein!
| Tamara Ossege-Fischer |

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

StartupStockPhotos | Pixabay

Jeder Studierende besucht im Laufe seines Studiums die unterschiedlichsten Seminare. Viele sind nützlich, viele weniger. Ein guter Student entscheidet das in den ersten Wochen und wählt dementsprechend um, ein fauler Student macht dies nicht und steht das Semester irgendwie durch. Fortfolgend liste ich ein paar dämliche Seminare auf, die jeder kennt und die jeden einfach nur nerven.

1. Der Dozent, der ganz leise von vorne redet und dem keiner zuhört

Dieses Phänomen tritt meistens in wichtigen, jedoch uninteressanten Seminaren auf. Der Raum ist rappelvoll, die Leute genervt, das Modul Pflicht und der Dozent? Rattert gelangweilt und leise seinen Stoff runter, so wie letztes Wintersemester auch. Deine Kommilitonen versuchen nach ein paar Wochen gar nicht mehr zuzuhören und unterhalten sich lieber untereinander. Die Folien werden abgeschrieben, weil natürlich nichts hochgeladen wird, die Unterlagen jedoch für die Studienleistung von Nöten sind – darum wird der Raum gefühlt jede Woche voller.
Tipp: Früh kommen und weit nach vorn setzen. Dort sollte die Lautstärke noch akzeptabel sein. Außerdem lenkt man sich und andere weniger ab, wenn man direkt vor der Nase des Dozenten sitzt.

2. Die Gender-Tante, die dir einmal die Woche auf die Nerven geht

Ja, wenn man etwas Soziales studiert, kommt man um die Gender- und Frauenrechtler oft nicht herum. Ich muss sagen, dass manche Seminare wirklich interessant und bildend sind, jedoch sind viele einfach nur nervig. Meistens liegt das nicht unbedingt an dem Dozent oder der Dozentin, sondern an den Kommilitonen. Wörter wie „Penis“, „Vagina“ oder „Brüste“ werden möglichst oft benutzt, weil man ja ach so aufgeklärt ist. Laut diesen Kommilitonen kann man daran jedoch nicht erkennen, mit welchem Geschlecht sich eine Person verbindet. Im besten Fall fängt die Dozentin dann noch damit an, dass es unterm Strich nicht wirklich nur zwei Geschlechter gibt und die riesige Diskussion geht wieder los. Jeder Anwesende vertritt hier eine andere Meinung und es wird sich nie geeinigt. I’M OUT. Doof nur, dass man die Studienleistung als Regelstudent (did you assume my gender?!) dann doch braucht.
Tipp: Candy Crush. Studienleistung früh machen und abgeben, dann zu Hause bleiben. Falls man eine/r der engagierten FrauenrechtlerInnen ist: Fahr ein bisschen runter!

3. Das Seminar, in dem am ersten Tag 500 Leute sind, welches aber zur vierten Sitzung in einen anderen Raum verschoben wird, weil nur noch 5 Leute kommen

Der Titel des Seminars ist schlecht gewählt, es findet zu einer unzumutbaren Zeit statt und ist irgendwie Pflicht. Der/die pflichtorientierte Studierende besucht die erste Sitzung. So wie alle anderen auch. Hier wird jedoch klar, dass die Folien hochgeladen werden, die Studienleistung nicht wirklich vorhanden ist und man die Punkte bekommt, ohne anwesend zu sein. Jeder noch so pflichtorientierte Studierende verbringt seinen Freitag Vormittag mit Kusshand anders, als hier zu erscheinen.
Tipp: Mach’s genau so.

4. Die Studienleistung ist ein Shitload of work

Mal wieder eines dieser Seminare, die man ewig vor sich herschiebt und dann endlich mal in Angriff nehmen will. Nettes Thema ausgesucht, kompetenter Dozent, ein paar Freunde dabei. Läuft doch alles! Bis man herausfindet, was die Studienleistung ist… 120 Seiten, lesen, durcharbeiten, Fragen dazu beantworten, zwei weiterführende Fragen stellen, drei Ziegen opfern, den Mars besteigen und das Blut einer Jungfrau trinken. Pro Sitzung.
Tipp: In den sauren Apfel beißen! Möglichst zügig das Erwartete abarbeiten und machen. Wenn es gar nicht geht: nochmal schieben…

 

5. Entspannter, cooler Dozent, der jedes Mal abschweift und rein gar nichts vom Stoff behandelt

Damals in der Schule war das noch cool. Heutzutage kann sowas einem den Hals kosten. Meistens findet man diese Art von Lehrenden in einer Begleitübung zu einer Pflichtvorlesung. Die Vorlesung ist sterbenslangweilig und die Übung wichtig, um den Stoff zu verstehen und gewisse Leistungen zu erbringen. Leider sind der letzte Finnland-Urlaub oder die neue Enkelin seiner Cousine dritten Grades diesem Menschen wichtiger, als passendere Beispiele für den vorliegenden Stoff. Irgendwie hat man am Ende der Sitzung zwar alles behandelt, aber dabei durch die Fallbeispiele des Lehrenden so um die Ecke gedacht, dass man nichts verinnerlicht, geschweige verstanden hat.
Tipp: Zu Hause bleiben und selbst nacharbeiten! Aber dann richtig.

6. Random Seminare mit abstrusen Themen, bei denen man sich fragt, wie sie jedes Semester wieder in den Lehrplan kommen

Ein passendes Beispiel hierfür ist dieses Blockseminar an der Uni Paderborn: „Riding Free. A Cultural History of the Bicycle (With Some Hands-on Experiments). Soviel dazu.
Tipp: Lachen und ignorieren, oder wenn es der Stundenplan zulässt, einfach mal ausprobieren.

Und die Moral von der Geschicht‘:
Jedes Semester gibt es aufs Neue abstruse, unnötige und nervige Seminare. Aber wir wissen: Wir müssen da durch. Nehmt’s mit Humor und just keep swimming.

Dieser Artikel stellt nur die Meinung der AutorInnen dar und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten der Redaktion von seitenwaelzer wider.

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Tamara Ossege-Fischer

man findet mich entweder auf matschigen Festivals, irgendwo beim Sport oder drinnen am Spieltisch. In meiner geliebten Wahlheimat Bielefeld studiere ich Dual Fitnessökonomie.

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