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Das Bullet-Journal-System
Hast du noch Zettel, oder schon einen Plan?
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Organisation. Manche sagen, das ist ein Talent, man kann es nicht lernen. Andere schwören auf die kompliziertesten Methoden oder einen einfachen Taschenkalender oder ihr Smartphone. Organisiert sein. Ein Thema, welches uns ein Leben lang begleitet. In der Schule, im Studium und später im Berufsleben. So sehr werden wir damit konfrontiert, dass wir übersehen, wie einfach es sein kann und wie viel Spaß man damit haben kann.
Kalender, To-Do-Liste oder Notizen?
Um organisiert zu sein, müssen für jeden Menschen verschiedene Dinge im Kalender vorhanden sein. Manche mögen lieber Ringbücher, andere lieber gebundene Kalender und wieder andere leben am liebsten digital. Manche brauchen viel Platz an den einzelnen Tagen, anderen reicht eine Wochenübersicht. Doch was ist, wenn du mal das Eine und mal das Andere brauchst? Was ist, wenn dir in der einen Woche eine Wochenübersicht reicht, du aber in der nächsten Woche so viel zu tun hast, dass du lieber eine Seite für einen Tag hast. Und was tust du, wenn du Notizen zu den einzelnen To-Do-Punkten auf deiner Liste hast, oder zu verschiedenen Terminen? Wie packst du das alles in deinen Kalender?
Bullet Journal System
Das Bullet-Journal-System (kurz: BuJo) von Ryder Carroll, welches er auf seiner Website bulletjournal.com in Video- und Textform super beschreibt, bietet dir all das. Du kannst es in jedem beliebigen Notizbuch oder Ringplaner benutzen, oder auch digital in deinem Smartphone oder auf deinem PC.
Um euch das Ganze näherzubringen, nehme ich einfach mal mich als Beispiel, außerdem veranschauliche ich das Ganze mit Fotos. Ich bin ein Mensch, der analoge Dinge in der ganzen digitalen Welt liebt und braucht, weswegen ich persönlich meinen Kalender nicht auf dem PC oder Smartphone habe, sondern in einem gebundenen Buch. Ich brauche dort eine Jahresübersicht und eine Monatsübersicht. Dann brauche ich mal mehr oder mal weniger Platz für meine einzelnen Tage und eine Wochenübersicht benötige ich auch nicht immer, aber manchmal eben doch, wenn das Leben mal wieder hektisch wird und die Termine immer mehr werden. Notizen zu allen möglichen und unmöglichen Themen würde ich auch gerne noch integrieren. Außerdem ist dies mein kreativer Output und mein Ruhepol in meinem Alltag.
Die Komponenten
Ich gebe euch erst einmal eine Übersicht, was einem alles hilft, sein Notizbuch als Bullet Journal zu benutzen.
Zunächst ist da einmal das Inhaltsverzeichnis. Dies wird (wie sonst auch üblich) dazu verwendet, einzelne Dinge schnell wiederzufinden. Deswegen bekommt jede Seite eine Überschrift und eine Seitenzahl.
Die Jahresübersicht wird dazu benutzt, zukünftige Termine aufzuschreiben und bietet eine grobe Übersicht über das Jahr.
Dann die Monatsübersichten, hier werden die Tage des Monats aufgelistet und somit wird eine Übersicht über die Termine gegeben. Mit den Übersichten kann man die monatliche To-Do Liste kombinieren oder auch nicht, wie man das eben möchte.
Nach den Monaten werden üblicherweise die einzelnen Tage eingefügt. Hier nutzt man das rapid logging, welches Ryder Carroll empfiehlt.
Auch bei der Aufgabenliste und den Notizen nutzt man das rapid logging, damit man fokussiert bleibt auf die wichtigen Dinge und sich besser organisieren kann.
Dies alles kann entweder minimalistisch gestaltet sein, oder auch mit Farben und Kreativität überhäuft werden. Es ist euer BuJo, euer Leben, das ihr damit organisiert, und deswegen kommt dort nur rein, was für euch funktioniert und alles andere wird angepasst oder rausgeworfen.
Rapid Logging
Ich beginne mit dem rapid logging, da dieses System im kompletten BuJo Verwendung findet.
Notizen, Termine und alles andere auch wird in Stichpunkten aufgeschrieben. Deswegen nutzt Ryder Carroll verschiedene bullets, um Aufgaben, Termine und Notizen zu kennzeichnen. Er nimmt einen einfachen Punkt für To-Dos, einen Kreis für Termine und einen Strich für Notizen.
Ich dagegen verwende ein Quadrat für Aufgaben, einen Kreis für Termine und einen Punkt für Notizen. So muss jeder für sich herausfinden, was am Besten funktioniert.
Außerdem gibt es bestimmte signifier, die dem Satz eine zusätzliche Bedeutung geben. Ryder verwendet für Priorität ein Sternchen, für Inspiration ein Ausrufezeichen und wenn etwas unklar ist oder herausgefunden wurde, wird es durch ein Auge markiert.
Wie ihr euch denken könnt verwende auch ich hier andere Symbole. Priorität vergebe ich mit einem Ausrufezeichen, wenn es mehr als eins wird mit kleinen Nummern, aber nur 1, 2 oder 3. Wenn ich etwas nachschlagen muss, dann wird ein Fragezeichen neben den entsprechenden Satz gezeichnet. Meine Inspirationen werden mit einem Sternchen gekennzeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Das Inhaltsverzeichnis kommt ganz an den Anfang deines Notizbuchs. In manchen Büchern ist es vorgezeichnet, bei anderen musst du es selbst tun.
Jahresübersicht
Ryder bezeichnet dies auch als future log, denn hier können Termine eingetragen werden, die in der Zukunft liegen und deswegen noch keinen Platz im BuJo besitzen. Außerdem bieten diese Seiten eine super Übersicht über eine bestimmte Anzahl an Monaten.
Man teilt dazu die Doppelseite einfach in 4 oder 6 gleich große Teile ein und fügt diesen Teilen die Monatsnamen hinzu, auch andere Einteilungen sind möglich. Dann kann man eine kleine Monatsübersicht einzeichnen, oder einfach nur die Termine und Aufgaben mit den Daten hinzufügen.
Monatsübersicht und monatliche Aufgabenliste
Wenn wir weiter zu den Monatsübersichten gehen, stellen wir fest, dass diese nur eine ausführlichere Version der Jahresübersicht sind. Hier listen wir die Tage auf und notieren die entsprechenden Termine. Ryder hat eine monatliche Aufgabenliste auf der gegenüberliegenden Seite hinzugefügt, doch diese benutze ich nicht, da sie sich für mich nicht bewährt hat.
Üblicherweise wird die linke Seite einer Doppelseite für die Monatsübersicht benutzt. Die Daten werden listenartig untereinander notiert und daneben die Anfangsbuchstaben der Wochentage.
Tagesplanung
Die einzelnen Tage, die nun bei Ryder folgen, werden einfach listenartig geschrieben. Für mich hat dieses System nicht funktioniert. Ich brauche ein wenig mehr pro Tag, um organisiert zu sein. Ich verwende meist eine Art Zeitleiste, um eine bessere Übersicht über die Stunden meines Tages zu haben und feste Termine und meinen Uni-Stundenplan einzutragen. Zusätzlich dazu habe aber auch ich eine Liste mit Aufgaben und kurzen Notizen zu dem Tag.
Wochenübersicht
Manchmal verwende ich eine Wochenübersicht, wenn ich das Gefühl habe, dass es alles zu viel wird und ich eine extra Portion Übersichtlichkeit vertragen kann. Dies ist zwar nicht im ursprünglichen Bullet Journal System vorhanden, aber wenn man dies braucht, dann kann man diese Übersicht hinzufügen, oder auch damit die einzelnen Tage ersetzen. Hier gibt es so viele Möglichkeiten, dass ich euch nicht alle zeigen kann, aber ich habe spontan mal zwei ausgewählt:
Weitere Literatur
Ein BuzzFeed Artikel zum Thema.
Außerdem gibt es viele Facebook Gruppen, Blogs und andere Websiten, die sich mit dem Thema beschäftigen.
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Viktoria Raeder
liebt Kunst, Kultur und leckeres Essen, studiert Kunstgeschichte und Archäologie an der WWU, kommt aus den Sieben Bergen und vermisst in Münster eigentlich nichts, außer ab und an den Rhein und ein paar Berge.
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