Games / Gesellschaft und Lifestyle / Kultur und Medien

Escape Rooms für zuhause!

Rätselspaß in der Quarantäne Escape-Rooms sprießten in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. Ob als richtiger Raum, als […]
| Alex Schmiedel |

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Isabel Schmiedel

Rätselspaß in der Quarantäne

Escape-Rooms sprießten in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. Ob als richtiger Raum, als Computerspiel, in Virtual Reality oder als Brettspiel: Das Rätseln begeistert Menschen überall auf der Welt als immersives, kooperatives Erlebnis. Besonders die räumliche Involvierung und das Ansprechen verschiedenster Sinne sorgt dafür, dass uns diese Spielerfahrung im Kopf bleibt. Sie verbindet Menschen als Team-Building-Maßnahme im Beruf oder schweißt Freund*innen in der Freizeit enger zusammen.

Branchenkrise und Covid-19

Allerdings ist auch diese Branche stark durch die Corona-Krise betroffen, da die Geschäfte geschlossen waren und teilweise noch sind. Es ist auch abgesehen davon offensichtlich nicht die klügste Idee, jetzt zu diesem Zeitpunkt mit einem Haufen Menschen auf engem Raum rumzuhängen und sämtliche Gegenstände als Kontaktflächen von Keimen anzufassen. Schließlich kann das hochansteckende Corona-Virus längere Zeit auf Oberflächen überleben. Dementsprechend gilt jetzt, sowohl als Anbieter*in als auch als Spieler*in, sich mit Alternativen zu befassen.

Escape-Rooms für zuhause

Dass man auch zuhause viel Spaß mit Rätseln haben kann, ist wohl jedem Fan der Szene, spätestens durch Brettspielversionen wie “Escape Dysturbia”, eine fördernswerten Reihe eines Hamburger Indie-Verlags, und “Exit” von Kosmos, klar. Doch da wird es nun, dank Covid-19, schwierig ein gemeinsames Spielerlebnis zu schaffen, wenn man nicht zusammen an einem Ort ist. Wenn ihr also nicht mit eure*r Partner*in, Familie oder WG spielen könnt oder wollt, muss eine andere Idee her. Wie wäre es dann also mit Computerspiel- oder Virtual Reality-Vertretern des Genres? Falls ihr allerdings etwas Geld sparen und einen persönlicheren Raum gestalten wollt, zeige/erkläre ich euch im Folgenden grundlegend, wie man einen quarantäne-tauglichen Escape-Room aufbaut. Und falls ihr selber keinen Escape-Room erstellen wollt, aber welche spielen, wartet auch weiter unten etwas für euch!

Zum Reinhören, Miträtseln, digital oder analog Spielen

Wenn also alle kommerziellen Räume geschlossen haben und man Brettspiele nicht so gut analog mit Freund*innen von weiter weg spielen kann, dann muss eine andere Lösung her.

Escape-Rooms als Audioformat? Das ist erstmal ein Sprung. Natürlich fallen einige Komponenten klassischer Escape-Rooms weg. Dennoch: Jede*r, der oder die gerne liest, weiß: Unsere Fantasie allein macht schon viel aus. Egal ob Tagträume, interaktive Geschichten, Hörspiele, Romane oder Pen und Paper-Rollenspiele: In unseren Köpfen können wir mit etwas Zeit und Vorstellungskraft ganze Welten entstehen. Warum also nicht auch Escape-Rooms in Audioform?

Aufbau und Ablauf: So geht’s

Was ihr braucht? Außer ein paar motivierten Spieler*innen, Stift und Papier oder einem Computer braucht ihr nichts. Den Rest macht ihr selbst. 

Zunächst überlegt ihr euch ein Setting. Anschließend füllt ihr dieses mit einem oder mehreren Räumen und Objekten. Daraufhin beginnt ihr Rätsel zu den Objekten zu sammeln und diese miteinander zu verknüpfen. Danach arbeitet ihr eine Abfolge aus, in der die verschiedenen Rätsel gelöst werden müssen. Im nächsten Schritt kontrolliert ihr, dass es keine Abkürzungen gibt und die Rätselstränge funktionieren und eine kohärente Geschichte ergeben. Dann geht es an die Rätsel, die es noch zu erstellen gilt. Weiter geht es, in dem ihr die Objekt- sowie Raumbeschreibungen ausformuliert und euch eine Übersicht der Interaktionsmöglichkeiten verschafft. Abschließend verfasst ihr dann noch eine Einleitung und schon ist der Raum fertig. Ihr könnt ihn dann entweder einmal mit nur einer weiteren Person testen oder ihr spielt es direkt zusammen in einer Gruppe! 

Genaueres zu den einzelnen Schritten könnt ihr hier lesen. (Hier verlinke ich einen weiteren Artikel, der die Einzelschritte detaillierter vorstellt).

Ihr wollt lieber einfach spielen?

Selber schreiben und Rätsel erfinden ist euch zu zeit- und energieintensiv? Dann gibt es auch hier eine passende Lösung für euch: Zum Reinhören existiert beispielsweise der großartige Podcast “Escape this Podcast” , welcher – allerdings auf englischer Sprache – Audio-Escape Rooms schreibt und von Gästen gespielt wird. Alle Shownotizen bieten sie zum Selber spielen auch auf ihrer Webseite an! Sie haben eine sehr breite thematische Auswahl von Einzel-Räumen und sogar Reihen. Ansonsten kann ich auch den Rätselpodcast “Hey Riddle Riddle” empfehlen: in dem werden in jeder Episode verschiedene Rätsel, auf eine charmante, humorvolle Art, vorgestellt- und gelöst. Letzten Endes könnt ihr auch gerne meinen Escape-Room mit Freund*innen spielen, welcher die Spielenden in die Rolle von Hänsel und Gretel im Knusperhaus der Hexe schlüpfen lässt. Die Spielanleitung könnt ihr hier downloaden. Genaueres über die Entstehung und den Ablauf erklär ich bald in einem folgenden Artikel. Viel Spaß beim Rätseln!

Unterstützen

Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würden wir uns über eine kleine Spende freuen.



Noch mehr Stories? Folge seitenwaelzer:

Alex Schmiedel

Seit 2019 unterstütze ich das Team mit Illustrationen, Gestaltung, Artikeln und einer stets schwingenden intersektionaler Feminismus-Keule. Ursprünglich bin ich jedoch als Fan des Heldenpicknicks auf Seitenwaelzer gestoßen. Meinen Bachelor habe ich in Mediendesign in Münster absolviert und nun studiere ich Medienwissenschaft im Master in Bochum und arbeite im Bereich Mediendesign. Für Interactive Fiction, Podcasts, Animation und Musik schlägt mein Herz, ebenso wie für Aufklärung über diverse politische Themen, insbesondere Geschlechterdiversität und medizinische sowie antiableistische Gleichberechtigung.

Bild zeigt Luca auf der BühneDavid Hinkel

„Wenn ich’s jetzt nicht probiere, dann nie“ – Stand-Up-Comedian Luca Jonjic im Interview

Inga Nelges | seitenwaelzer.de

Vom männlichen und weiblichen Blick – Ein Gang durch die „Nudes“-Ausstellung des LWL-Museums in Münster

Sandra Hein

Tatsächlich gelesen: The Wonderful Wizard of Oz (L. Frank Baum)

Vadim Kaipov | Unsplash

„Entmenschlicht. Warum wir Prostitution abschaffen müssen“ von Huschke Mau – Eine Buchrezension

Tags:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir benutzen Cookies, mit der Nutzung unserer Webseite erklärst du dich damit einverstanden. Hier gibt's weitere Infos.