„Gute Nachrichten!“ – Hört man viel zu selten
Langsam reicht es mir
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Schon Anfang Januar waren alle der Meinung, dass 2016 auch schon wieder weg kann und es wirklich keinen Spaß macht, sich über das aktuelle Weltgeschehen zu informieren. Doch leider ist im digitalen Zeitalter schon das Aktualisieren von Twitter oder Facebook genug, um hunderte schlechte Nachrichten innerhalb von Sekunden zu erfahren.
#KölnHBF, Lemmy, Pegida, Bowie, Istanbul, Rickman und so ziemlich jeder Beitrag über die Flüchtlingsdebatte zerrt ganz schön an den Nerven. Auch an meinen Nerven. Auch, wenn ich mich gerade nur mit einem Erasmus-Semester in Istanbul beschäftige: Sich in einem fremden Land einzuleben, in dem man die Sprache nicht spricht, ist anstrengend. Sich dabei ständig anhören zu müssen, dass ich Attentate meiden und mich vor den vielen vergewaltigenden Männern in Acht nehmen sollte, ist weder hilfreich noch witzig.
Ja, wir leben in einer Welt, in der sehr viel Böses passiert. Überall auf der Welt. Aber müssen wir ständig nur DARÜBER reden? Wie wäre es denn mal, wenn wir auch über das Gute in der Welt reden würden? Dass der Begriff „Gutmensch“ nun ein Unwort sein soll, zeigt nur wieder, wie gerne die Grießgrämigkeit in Deutschland gefördert wird. Ich habe genug davon und mache nun meine eigene Berichterstattung. Mit Blackjack und Nutten* – und guten Nachrichten.
Nun also ein paar Sachen, die echt klasse sind:
„Stereotype adé, wir erklären hiermit den Bildungsdschihad!“
Eine Kopftuchtragende Powerfrau, die dieVorurteile gegenüber Ausländern auf den Kopf stellt. Mit dem selbstironischen Namen „Datteltäter“ räumt eine Gruppe junger Muslime mit Stereotypen auf und erklären der Welt den „Bildungsdschihad“. Anstatt sich hinter Pegida und Armlängen zu verstecken, suchen sie den Austausch mit Migranten und Flüchtlingen. „Deutschland 2016, es ist an der Zeit zu reden.“ Miteinander – Nicht übereinander.
Spendenausgaben sind gestiegen
Dem Deutschen Spendenrat e.V. zufolge, ist das Spendenvolumen im Vergleich zu 2014 um 13,6 % gestiegen und betrug für den Zeitraum von Januar bis September 2015 ein Volumen von etwa 3,4 Milliarden Euro. Insbesondere das Erdbeben in Nepal im letzten Frühjahr, sowie die Flüchtlingskrise haben zu mehr Spenden geführt.
„Für uns ist nicht entscheidend woher jemand kommt, sondern wo er hin will“
Ein Interview mit Lothar Semper zeigt die wirklich gut differenzierte Ansicht des Geschäftsführers der Handwerkskammer in München bezüglich der Flüchtlingslage. Natürlich ist die Integration der Flüchtlinge kein Zuckerschlecken, aber dennoch ist Semper überzeugt, dass Deutschland diese Herausforderung meistern kann – wenn die Politik die richtigen Voraussetzungen schafft. Er erlebt die jugendlichen Auszubildenen als äußerst motiviert und sieht das familiäre Arbeitsklima der mittelständischen Unternehmen als idealen Ort der Integration.
Und weil es so ein schönes Projekt ist, verweise ich noch einmal auf „Bildkorrektur – Bilder gegen Bürgerängste“. Eine Initiative um mit Fakten und Bildern die Ängste und Vorurteile abzubauen.
Ihr seht also: Es gibt gute Menschen und gute Nachrichten, die zur Hoffnung veranlassen, dass die Welt nicht schon morgen untergeht. Kopf hoch, Krönchen richten und der Welt positiv entgegentreten! Nur wer Gutes von der Welt denkt, kann auch Gutes bewegen.
*Okay, das war gelogen. Wir haben gar kein Budget für solche Dekadenzen. Also eigentlich haben wir überhaupt kein Budget…
Quellen:
http://www.spendenrat.de/wp-content/uploads/spendenrat/downloads/tp/Trends_und_Prognosen_2015.pdf
http://www.tagesschau.de/inland/integration-107.html
Dieser Artikel stellt nur die Meinung der AutorInnen dar und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten der Redaktion von seitenwaelzer wider.
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Amelie Haupt
Ahoi! Auf meinem Weg durch die Welt schreibe ich über das was mir so passiert oder mir in den Sinn kommt. Viel Spaß mit diesen weltbewegenden Erkenntnissen!
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