Bildung und Karriere / Studium

Die wichtigsten Ersti-Tipps aus dem großen Regelwerk der Studierenden

Neu an der Uni und alles ist fremd und aufregend? Keine Panik, wir haben ein paar Semester Erfahrug und im Team einige hilfreiche Tipps für dich gesammelt.
| Robin Thier |

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Verändert nach: John-Mark Smith | Unsplash

Die ersten Tage an der Uni oder Hochschule stehen dir bevor. Alles ist neu und aufregend, du kennst keine Seele und weißt nicht wo der Raum ist. Vielleicht bist du auch neu in der Stadt und stellst sowieso dein ganzes Leben auf den Kopf. Keine Panik! Wir von seitenwaelzer haben schon ein paar Semester Erfahrung und decken dich mal schnell mit ein paar hilfreichen Tipps aus dem großen Regelwerk der Studierendenschaft ein:

Regel Nr. 54
Denkt an eure Hausschuhe, die Uni soll ja schließlich sauber bleiben. Die Straßenschuhe kommen sauber aufgereiht ins Foyer.
Die Jackenhaken im Flur werden in der ersten Woche des Semesters an die Erstis vergeben. Also denkt dran, euch ein Schildchen mit eurem Lieblingstier mitzubringen, damit ihr bis zum Doktortitel euren Haken sichern könnt.

Regel Nr. 28
Besonders zwischen 12 und 14 Uhr kann es in den Mensen recht voll werden. Eine Tischreservierung ist also Pflicht – geht ganz schnell per Anruf beim Studierendenwerk. Manche Unis bieten zu diesem Zweck auch ein online-Formular an. Eine hohe Anzahl an Wartesemestern kommt euch auch hier zugute.

Regel Nr. 2564
Dachgeschosswohnungen könnt ihr ohne Probleme mieten. Es regnet eh immer und größere Sommerhitze ist nicht zu erwarten.

Regel Nr. 734
Wenn ihr euren Prof. in der Mensa treffen solltet, setzt euch zu ihm an den Tisch und erzählt ihm aus eurem Privatleben. Persönliche Nähe zu Dozenten ist das A und O im Studium.

Regel Nr. 3343
So wie Motorrad- und Busfahrer sich gegenseitig grüßen, machen Studenten das auch. Also immer schön winken.

Regel Nr. 1274
Bei der Klausur dürft ihr auf keinen Fall Studentenausweis, Personalausweis, Passfoto und Geburtsurkunde vergessen. Sonst weiß ja keiner, dass ihr es wirklich seid.
Stifte müsst ihr hingegen keine mitbringen. Wegen der häufigen persönlichen Gespräche in der Mensa wissen die Dozenten, dass ihr an der Klausur teilnehmt und werden selbstverständlich alles Notwendige mitbringen. Solltet ihr für direkten Kontakt bislang keine Gelegenheit gehabt haben, reicht es völlig, die Klausur stattdessen mit eurem eigenen Blut zu schreiben.

Mach nicht die Fehler der Anderen. June beschreibt ein paar Dinge, die sie am liebsten schon vor dem ersten Semester gewusst hätte. Jetzt reinlesen!

Regel Nr. 258
Es reicht, wenn man mit dem Lernen anfängt, wenn man sich nicht mehr von der Klausur abmelden kann.
Ab dem dritten Tag vor der Klausur gilt es als schicklich, den Dozenten per E-Mail zu fragen, ob du auch alles Relevante gelernt hast.

Regel Nr. 7
Solltest du mal etwas zu spät zur Vorlesung erscheinen gilt es, sofort persönlich beim Dozenten um Verzeihung zu bitten. Um dein Vergehen wieder auszugleichen, solltest du jedoch für die nächste Sitzung einen Kuchen backen, auch wenn der Dozent dies nicht explizit verlangt. Gekaufte Backwaren werden mit sofortiger Exmatrikulation geahndet.

Regel Nr. 921
Bei über 30 Grad gibt’s Hitzefrei. Manche Dozenten vergessen das allerdings – schreibt ihnen dann eine Mail und klärt sie darüber auf. Sie werden euch dankbar sein. Das gilt auch für Schneefrei. In Städten mit Härtefallregelung (wie Münster) gilt das selbstverständlich auch für starken Regen.

Regel Nr. 7321
Bevor man ein Gespräch mit einem Studierenden aus höheren Semestern anfängt, verbeugt man sich. Das gebietet der Respekt.

Regel Nr. 7447
Fachschaftsräume sind heilige Orte. Sie sind nur auf Knien, unter Absingen der Internationalen mit einer Gabe von nicht weniger als einem Kasten feinsten Bieres zu betreten.
Die Beurteilung des Getränks obliegt dem jeweils höchstrangigsten Anwesenden und kann bis zu 30 Minuten dauern. Hierbei handelt es sich um die sog. akademische Viertelstunde, die aufgrund der brisanten Thematik verdoppelt wird.

Regel Nr. 6384
Die Orientierungswoche ist eine Zeit stiller Kontemplation, die allein in der Stille des eigenen Zimmers, fastend zu verbringen ist. Erst nach der Segnung durch einen Studenten höheren Semesters darf die Universität überhaupt betreten werden.

Regel Nr. 1492
Bei den Angaben zu Vorlesungsbeginn und -ende wird zwischen c.t. und s.t. unterschieden. Bei c.t. handelt es sich um einen Beginn cum tempore, das heißt mit zusätzlicher, selbstverständlich mit verpflichtender Anwesenheit verbundener, Zeit für Aufbau und Begrüßung. Je nach Dozent eine Viertelstunde bis zu einer Stunde vor der angegebenen Zeit. S.t. (sine tempore) hingegen bedeutet, dass der Dozent mit dem Schlag der Universitäts-Glocke, also der im System angegeben Zeit beginnt zu sprechen und ab jetzt alles mitzuschreiben ist.

Regel Nr. 241
Hausarbeiten sind schnell gemacht. Es wäre unfair, den älteren Semestern gegenüber, Bücher länger als 3 Tage vor Ende der Abgabefrist auszuleihen.
Plätze in Präsenzbibliotheken sollten nur am Tag der Abgabe belegt werden. Korrekturlesen ist selbstverständlich nicht nötig, der Dozent liest es ja.

Regel Nr. 17
Nach dem Ende der 8 Uhr Veranstaltungen gibt es gratis Kaffe nur noch bei den Hausmeistern, eine Sparmaßnahme, weil die Universitäten sich den Strom für das ganztägige Betreiben der Hörsaal-Kaffeemaschinen nicht mehr leisten können.
Wer jedoch auch nach 10 Uhr nicht auf Kaffee verzichten kann, muss für eine Tasse mindestens 9 Minuten auf dem Ergometer im Nebenzimmer der Hausmeister den nötigen Strom erzeugen. Für Espresso gilt die gleiche Zeit, allerdings muss schneller getreten werden, damit hinreichend Druck erzeugt werden kann.

Regel Nr. 427
Die Steckdosen im Hörsaal wurden auf Anraten der Direktoren angebracht, damit auch Veranstaltungen um 8 Uhr morgens stattfinden können. An diesen Steckplätzen hat ein Sandwich-Toaster unbedingten Vorrang vor einem Laptop. Die Kaffeemaschinen sind hingegen ganze vorne im Hörsaal anzubringen, damit auch der Dozent vom Duft des frischen Getränks profitiert.

Lies auch: Ersti-No-Gos in der Vorlesung. Was nervt in einer Vorlesung so richtig?

Regel Nr. 672
Eure Creditpoints aus der Uni könnt ihr in den meisten Geschäften einlösen. Dabei gilt 1 Punkt entspricht 10€. Einfach mal nachfragen.
Die Creditpoints werden jeweils am Ende des Semesters vergeben, für besondere Hilfsbereitschaft.

Regel Nr. 673
Außercurriculares Studieren ist strengstens verboten! Jede Abweichung vom vorgefertigten Stundenplan wird mit einer Geldstrafe von 50€ oder 5 cp geahndet.

Regel Nr. 9356
Wenn du mal nicht zur Vorlesung kommen kannst, dann melde dich vorher bei deinen Dozenten ab. Er oder Sie machen sich sonst Sorgen und die Uni ruft bei euren Eltern an, um zu fragen, was los ist.

Regel Nr. 666
Sollte es tatsächlich einmal eintreten, dass der Dozent erkrankt, wird genau für diesen Ernstfall in der ersten Sitzung des Semesters eine Notfall-Telefon-Kette erarbeitet. Diese Daten werden nach Ablauf der Regelstudienzeit automatisch gelöscht.

Regel Nr. 195682
Am Ende des Semesters wird der Hauspokal verliehen. Macht also eurem Studiengang keine Schande, sodass es Punktabzug gibt.

Die paar Regeln sind schnell gelernt und sie werden euch helfen, die ersten Tage an der Uni zu überstehen.

Wenn ihr ein paar ernster gemeinte Tipps zum Studienstart haben wollt, dann schaut doch in unsere Ersti-Checkliste zum Studienbeginn, unsere 10 Haushaltstipps für Erstis oder Jasmins Artikel über das erste Semester.

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Robin Thier

Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.

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